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013 - Das Milliarden-Heer

013 - Das Milliarden-Heer

Titel: 013 - Das Milliarden-Heer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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dämpften selbst die Geräusche, die Matt und Aruula selbst verursachten. Es war unmöglich zu sagen, ob sich irgendwo in der näheren Umgebung tatsächlich etwas rührte.
    Auch wenn der Nebel überall in den Gassen Bewegung vorgaukelte.
    Aruula schauderte.
    »Spürst du etwas?«, fragte Matt, während er weiterhin versuchte, alles ringsum im Auge zu behalten. Die junge Frau hob die Schultern, als sei ihr kalt. Was freilich nicht sein konnte. Die Dämpfe der Thermalquellen verbreiteten eine schwüle Wärme, die sich zwischen den Häusern staute.
    »Etwas ist hier«, nickte Aruula. »Aber ich kann nicht sagen, was es ist. Sehr fremd, ganz anders…«
    »Kannst du die Gegenwart von Menschen wahrnehmen?«
    Wieder zuckte Aruula die Achseln.
    »Auch. Schwach nur. Und ich spüre…Angst. Wie Gift in der Luft.«
    Sorge schlich sich in Matts Miene. Er öffnete den Klettverschluss einer Hosentasche, holte die Beretta 98 G hervor und entsicherte sie. Wenigstens verfügte er, seit er in Berlin das Notpaket in Jennifer Jensens Jet gefunden hatte, wieder über zwei volle Magazine - vierzig Patronen abzüglich der zwei, die er in Köln verschossen hatte. Den olivgrünen Container mit dem Rest der Notausrüstung trug er wie immer auf den Rücken geschnallt. Er hatte sich schon so daran gewöhnt, dass er ihn kaum noch spürte.
    Sie sahen sich aufmerksam um, während sie Schritt um Schritt weiter gingen. Grob in die Richtung, in der ab und zu ein hochaufragender dunkler Schemen auftauchte, wenn der Wind den Dunst für einen Moment auseinander trieb. Matt war ziemlich sicher, dass es sich bei diesem massigen Schatten um den Aachener Dom handelte.
    Nur wenige der Häuser links und rechts der Gassen waren wirklich unversehrt. Aber an etlichen davon waren Reparaturarbeiten durchgeführt worden, mit einfachen Mitteln zwar, doch unübersehbar von halbwegs kundigen Händen.
    Und was Matt vor allem auffiel: Die Fenster und Türen der Häuser waren regelrecht verbarrikadiert worden, einige der Öffnungen sogar zugemauert, alle aber zumindest mit Brettern vernagelt. Wenn sich in diesen Häusern Menschen aufhielten, dann lebten sie nicht einfach dort, nein, sie hatten sich regelrecht verschanzt! Aus Angst vor…ja, vor wem oder was?
    Noch vorsichtiger setzen Matt und Aruula ihre Schritte, als fürchteten sie, der Boden könnte sich unter ihren Füßen auftun.
    Diese Befürchtung indes war unbegründet.
    Denn die Gefahr drohte von anderer Seite.
    Sie kam von oben. Fiel, so schien es, direkt vom Himmel!
    ***
    Die Welt verwandelte sich. Sie verlor das Dunkel und gewann an Helligkeit.
    Woher das Licht rührte, vermochte das Wesen nicht eindeutig festzustellen.
    Über ihm spannte sich Grau, so weit sein Blick reichte. Und was immer dieses Zwielicht verursachte, musste jenseits davon liegen, darüber, dahinter, wo auch immer.
    Ch'zzarak fühlte sich wohler in diesem Licht als im Dunkeln. Was vielleicht auch daran lag, dass er in der Zeit, da er sich versteckt gehalten hatte, wieder zu Kräften gekommen war. Er fühlte sich stark genug, sein Versteck zu verlassen, um diese andere Welt, in die er geraten war, zu erkunden.
    Was sich als Fehler erwies.
    Denn die Verfolger hatten die Jagd keineswegs aufgegeben. Sie hatten lediglich die Spur ihrer Beute verloren gehabt - und neue Häscher entsandt, die jetzt, da sich das Wesen im Licht des Tages zeigte, überall waren!
    Ch'zzarak war umringt von Jägern, die bislang starr auf den Dächern ringsum gehockt hatten. Nun, da sie seine Bewegung registrierten, bewegten sie sich auch selbst. Und sie taten es mit rasender Geschwindigkeit auf dünnen Gliedmaßen, die nicht nur zum Gehen dienten, sondern ebenso zum Klettern und zum Überbrücken von Klüften.
    Das Wesen ergriff die Flucht - und musste feststellen, dass es der Fortbewegung und dem Tempo seiner Jäger keineswegs unterlegen war. Sprünge von der mehrfachen Länge seines eigenen Körpers stellten für Ch'zzarak kein Problem dar, und ebenso leicht fiel es ihm, an kleinsten und schmalen Vorsprüngen Halt zu finden.
    Ein neues Gefühl ergriff ihn: Freude, die sich zur Euphorie auswuchs. Weil er sich den Verfolgern überlegen glaubte.
    Ungemein zielsicher fand er ein ums andere Mal Halt, wenn er von einem Dachfirst zum nächsten sprang und tiefe Schluchten, die zwischen den Bauten klafften, überwand. Und dabei machte er sich ganz instinktiv ein Bild seiner Umgebung, speichert sie gleichsam in seiner noch brach liegenden Erinnerung ab.
    Doch das beflügelnde

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