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013 - Das Milliarden-Heer

013 - Das Milliarden-Heer

Titel: 013 - Das Milliarden-Heer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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drohe.
    »Er ist nicht böse«, hatte sie gesagt. Und Matt hatte darauf geantwortet:
    »Na, hoffentlich weiß er das auch…«
    Wohler oder gar erleichtert hatte sich Matt nach Aruulas Worten nicht gefühlt.
    Trotzdem war er seiner Gefährtin in die Küche des Hauses gefolgt. Nicht nur, weil ihn sein leerer Magen mehr oder minder dazu gezwungen hatte; Matt erhoffte sich außer einer warmen Mahlzeit noch etwas anderes: Informationen über das, was in dieser Stadt vorging.
    Und nachdem seine erste Hoffnung in Erfüllung gegangen war, widmete er sich jetzt der zweiten.
    Er bemühte sich um einen möglichst unverfänglichen Ton, als er noch während des Essens fragte: »Habt ihr oft Ärger mit diesen…Tieren?«
    Staans Reaktion überraschte ihn. So sehr, dass er den Löffel sinken ließ und den Alten konsterniert ansah. Staan lachte.
    Matt brauchte einen Moment, um heraus zu hören, dass es sich keineswegs um ein amüsiertes Lachen handelte. Es klang rau und bitter. Dann, geradezu gemächlich, legte der alte Mann den Löffel beiseite und schob seine Schale ein Stück zurück. Als sei ihm plötzlich der Appetit vergangen.
    »Nein«, sagte er schließlich, »sie machen uns keinen Ärger, Maddrax.«
    Auch diese Antwort erstaunte Matt, und einen Augenblick dachte er, den Mann womöglich nicht richtig verstanden zu haben; ein Blick zu Aruula bewies ihm jedoch, dass er sich wohl kaum verhört hatte. Auch seine Gefährtin schien verwirrt über Staans Antwort.
    »Nicht?«, fragte er deshalb lahm.
    Staan schüttelte den Kopf. »Nein. Zumindest würde ich es nicht als Ärger bezeichnen.«
    »Sondern?«
    Staans Miene verhärtete sich. Die Linien in seinem Gesicht schienen plötzlich tiefer. »Wir sind ihre Gefangenen. Und so gesehen müssen wir froh und dankbar sein, dass sie uns am Leben lassen.«
    Ein gepresstes Schluchzen ließ Matt und Aruula synchron in Soldes Richtung sehen. »Ich wünschte, sie würden uns nicht länger verschonen…«, sagte sie leise, mit fast erstickter Stimme.
    »Schweig!«, fiel ihr Staan barsch ins Wort. »Du weißt ja nicht, was du redest!«
    Doch Solde ließ sich nicht den Mund verbieten. Sie sah ihren Mann an, und in ihren müden Augen flackerte etwas, das Matt für Zorn hielt. Zorn, den sie vielleicht zu lange unterdrückt hatte.
    »O doch, das weiß ich!«, behauptete sie. »Und es ist mein voller Ernst, wenn ich sage, dass ich lieber tot wäre als so zu leben!« Sie wies um sich. »Auf ewig eingesperrt, immerfort von Angst geplagt und der Willkür dieser…dieser Ungeheuer ausgeliefert!«
    Staan hielt Soldes Blick schweigend stand, aber nicht sehr lange. Schließlich senkte er den Kopf, eine Bewegung, die Niedergeschlagenheit und Eingeständnis in einem ausdrückte.
    Ohne wieder aufzuschauen sagte er: »Du hast ja Recht, auf eine Art jedenfalls. Trotzdem sind Reden, wie du sie führst…«, Staan zögerte und hob hilflos die Schultern. »Nun, ich habe Angst, dass sie von solchen Worten angelockt werden könnten.«
    Matt konnte sich nicht länger zurückhalten. »Das klingt, als wären diese Tiere intelligent. Als wüssten sie genau, was sie tun. Als könnten sie denken und planen.«
    Jetzt hob Staan den Kopf. Sein Blick traf Matt, und der fühlte sich von der Kälte darin so unangenehm berührt, dass er beinahe fröstelte.
    »Das sind sie, das wissen sie und das können sie«, sagte der Alte dann. »Sie sind keine Tiere!«
    »Sondern?«
    »Sie sind…«, Staan schluckte hart, ehe er weitersprach, »…uns überlegen. In jeder Hinsicht.«
    »Aber warum flieht ihr nicht?«, fragte Matt. Damit meinte er nicht nur den alten Mann und die Frau; er ging davon aus, dass sich auch in anderen Häusern Menschen vor diesen insektoiden Monstern verschanzt hatten. »Ich habe keine Mauern gesehen, die euch darin hindern könnten.«
    Staan schnaubte und winkte ab. »Die Herren Aarachnes brauchen keine Mauern, um uns hier fest zu halten.«
    Aarachne? Es dauerte einen Moment, bis Matt hinter dem Begriff den Namen der Stadt Aachen erkannte. Bizarr, dachte er. Sie haben das Wort mit dem für »Spinnen« kombiniert.
    »Wir können nicht entkommen«, fuhr Staan indes fort. »Daran hindert uns die Schwarze Hand.«
    »Die Schwarze Hand?« Mit diesem Begriff wusste Matt nichts anzufangen, im ersten Moment jedenfalls. Dann jedoch dämmerte eine Ahnung in ihm, und Staan bestätigte sie mit seinen nächsten Worten.
    »Du willst mir doch nicht weismachen, dass ihr die Schwarze Hand nicht kennen gelernt hättet? Ich spreche

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