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013 - Der Mann, der alles wußte

013 - Der Mann, der alles wußte

Titel: 013 - Der Mann, der alles wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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so große Sorgen machen. Mr. Mann brauchen Sie das erst gar nicht mitzuteilen.« Er zwinkerte Mr. Minute vielsagend zu.
    »Warum denn nicht?« fragte der Millionär argwöhnisch.
    »Weil er es bereits wissen wird!«
    »Das ist ziemlich unmöglich«, brummte John Minute, ging die breite Treppe hinunter und stand bald darauf am Themse-Ufer.
    Sein Erlebnis hatte ihn in größere Verwirrung versetzt, als er sich selbst eingestehen wollte. Am liebsten hätte er Mr. Saul Arthur Mann sofort aufgesucht, denn er war begierig, diesen ungewöhnlichen Menschen kennenzulernen. In gewisser Weise fürchtete er sich allerdings auch vor einem solchen Besuch. Aber plötzlich erinnerte er sich daran, daß er May zum Mittagessen eingeladen hatte, und es war schon fünf Minuten nach der festgesetzten Zeit.
    Sie wartete in der großen Halle des Savoy-Hotels, und er begrüßte sie sehr liebenswürdig.
    Was man auch immer über John Minute sagen mochte, auf keinen Fall konnte man ihn unaufrichtig nennen. In Rhodesien sprachen allerdings einige Leute sehr abfällig über ihn und nannten ihn den größten Dieb, weil er Ländereien als sein Eigentum ins Grundbuch hatte eintragen lassen, die er sich nur durch einen schlauen Trick angeeignet hatte. Man erzählte sich manche Geschichte über seine gut organisierten Reisen. Alle zwanzig Kilometer hatte er die Pferde gewechselt, die schon für ihn bereitgestellt waren. Auch sprach man viel über seine Spielleidenschaft. Manche große Farm hatte durch das Umwenden einer Spielkarte einen neuen Besitzer gewonnen.
    Viele der Gerüchte über ihn mochten übertrieben sein, aber alle Leute Rhodesiens waren sich darüber einig, daß John Minute unparteiisch und in gleicher Weise Freund und Feind ausgeplündert hatte. Er hatte sowohl das Vertrauen Lo' Bens als auch das der Gesellschaft selbst besessen und am Schluß beide betrogen. Alle wußten noch von dem schrecklichen Tag zu berichten, als die Goldsucher in Lo' Bens Gehöft eingeschlossen waren. John Minute war damals mit dem einzigen vorhandenen Gespann von Mauleseln entkommen und hatte seine Kameraden im Stich gelassen, ohne sich um ihr weiteres Schicksal zu kümmern.
    Aber in gewisser Weise war er auch großzügig, ja gelegentlich sogar sehr freundlich und zartfühlend. In jungen Jahren schon hatte er sich verheiratet und seine Frau in die Wildnis mitgenommen. Die Leute erzählten sich noch hartnäckig die Geschichte, wie sie einen hübschen jungen Händler kennengelernt und mit ihm das Weite gesucht hatte. John Minute hatte die beiden über fünfhundert Kilometer durch feindliches Gebiet verfolgt, von den Viktoriafällen nach Charter, von Charter nach Marandalas, von Marandalas nach Massikassi. In Beira war er kurz nach ihnen eingetroffen und hatte noch das Schiff gesehen, das sie an der Küste entlang nach Kapstadt brachte. Später hatte er nie wieder geheiratet. Einige wollten wissen, daß seine frühere Frau an Malaria gestorben sei, aber im allgemeinen nahm man an, daß John Minute den Flüchtigen bis nach Maritzburg gefolgt sei, wo er sie erschossen und nachher eine siebenjährige Zuchthausstrafe dafür abgebüßt haben sollte.
    Über einen Mann, der reich, mächtig und wenig beliebt ist, den die meisten Leute hassen und fürchten, entwickeln sich gewöhnlich bald Legenden. Sie schießen aus dem Boden wie die Pilze in einem feuchten Grund. Manche Gerüchte entsprachen annähernd der Wahrheit, andere waren böswillig, aus der Luft gegriffene Verleumdungen.
    John Minute kümmerte sich nicht darum. Er stellte nichts in Abrede, erklärte auch nichts und weigerte sich, gegen eine Zeitung in Kapstadt vorzugehen, die sich in der offensten Weise mit seiner Vergangenheit befaßt hatte.
    May war die Freude seines Lebens, und er liebte sie über alles.
    »Ich hatte heute in Scotland Yard eine merkwürdige Unterredung«, erzählte er ihr.
    »Aber Onkel«, sagte sie vorwurfsvoll.
    Er zuckte ungeduldig die Schultern.
    »Mein Liebling, du weißt nicht, wie schlimm es in Eastbourne ist. Alle möglichen fremden Leute spionieren dort in der Gegend herum -« Er vollendete den Satz nicht.
    »Worum drehte sich denn die Unterredung?« fragte sie, als er das Essen bestellt hatte.
    »Hast du schon einmal von Mr. Saul Arthur Mann gehört?«
    »Saul Arthur Mann?« wiederholte sie. »Ja, der Name kommt mir bekannt vor. Ich weiß allerdings im Augenblick nicht, wo ich ihn unterbringen soll.«
    »Nun, wenn du ihn auch nicht kennst, so kennt er doch dich. Er kennt nämlich

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