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013 - Der Mann, der alles wußte

013 - Der Mann, der alles wußte

Titel: 013 - Der Mann, der alles wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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überhaupt jeden Menschen«, erwiderte er mit einem flüchtigen Lächeln, wie es nur selten auf seinen Zügen erschien.
    »Ach so, jetzt erinnere ich mich - er ist der Mann, der alles weiß!«
    Er sah sie überrascht an.
    »Woher weißt du denn etwas von ihm?«
    Sie erzählte ihm kurz von ihrem Erlebnis.
    »Das ist ja ein ganz verrückter Kerl«, brummte er. »Ich hoffte schon, daß er mir helfen könnte.«
    »Das kann er auch sicher«, entgegnete sie ernst. »Ein Mann von der Stellung des Polizeipräsidenten würde dergleichen nicht sagen, wenn er nicht Grund dazu hätte.«
    »Erzähle mir doch noch etwas mehr über ihn. Übrigens kann ich mich noch an die Verhandlung der Totenschau damals erinnern. Der Verstorbene war unbekannt und ist auch nicht identifiziert worden.«
    Sie beschrieb ihre Begegnung mit Mr. Mann so gut wie möglich. Allerdings mußte sie vorsichtig sein, da sie ihr Zusammensein mit Frank nicht erwähnen wollte. Aber diese Mühe hätte sie sich sparen können.
    »Ich nehme an, daß du nicht allein warst«, sagte er vorwurfsvoll. »Sicher war Frank in der Nähe.«
    Sie lachte. »Ich traf ihn wirklich, aber es war reiner Zufall«, verteidigte sie sich.
    »Selbstverständlich war es reiner Zufall, daß du ihn trafst«, wiederholte er etwas ironisch.
    »Übrigens stand auch ein Mann bei den Leuten, der Frank kannte. Du kennst ihn sicher auch. Es war Polizist Wiseman.«
    Er entfaltete seine Serviette, rührte mit dem Löffel in der Suppe und brummte etwas vor sich hin.
    »Wiseman ist ein dummer Esel«, sagte er dann kurz. »Wenn der Mensch mit der Sache zu tun hatte, begreife ich vollkommen, daß der Tote unbekannt blieb und daß man seinen Namen nicht feststellen konnte. Ich kenne Wiseman sehr gut. Zweimal hat er mich schon angezeigt. Einmal, weil ich in meinem Garten öfters mit der Pistole geschossen habe, um Vagabunden eine Warnung und einen Denkzettel zu geben, und dann, weil mein Kamin rauchte. O ja, ich kenne den Polizisten Wiseman sehr genau! Ein naseweiser, verrückter Esel!«
    Während des Essens blieb er schweigsam. Seine Gedanken beschäftigten sich vor allem mit der Persönlichkeit Saul Arthur Manns, der ihm Argwohn und Furcht einflößte. Es berührte ihn peinlich, wenn auch nur oberflächlich angedeutet wurde, daß auch er verschiedene Geheimnisse in seinem Leben zu verbergen hatte. Wenn es sich wirklich so verhielt, wie der Polizeipräsident sagte, dann konnte er ja etwas erleben. Er faßte den festen Entschluß, den Mann, der alles wußte, noch am selben Nachmittag aufzusuchen und ihm gegenüberzutreten. Unbedingt mußte er erfahren, was dieser Mann von seiner Vergangenheit wußte.
    John Minute rühmte sich allerdings, daß sein Leben ein offenes Buch sei, in dem jeder lesen könne, aber in seinem Innersten wußte er doch, daß es einen dunklen Punkt gab, den ihm die Welt niemals verzeihen würde. Nachdem er sich überlegt hatte, was er Mr. Mann alles sagen wollte, erinnerte er sich wieder an May, mit der er eine wichtige Angelegenheit besprechen wollte.
    »Hast du dir eigentlich meinen Vorschlag noch einmal überlegt?« fragte er plötzlich.
    Sie machte keinen Versuch, seiner Frage auszuweichen.
    »Du meinst wegen Jasper Cole?«
    Er nickte.
    Sie schlug den Blick nieder und zeichnete mit der Fingerspitze eine Figur auf das Tischtuch.
    »Wenn ich die Wahrheit sagen soll, so denke ich im Augenblick überhaupt noch nicht recht ans Heiraten, und du kennst mich ja gut genug, um zu wissen, daß mich alles, was irgendwie nach Zwang aussieht, gegen Mr. Cole einnehmen muß.«
    »Die eigentliche Wahrheit ist aber meiner Meinung nach, daß du in Frank verliebt bist.«
    Sie lachte.
    »Das stimmt nicht ganz. Ich habe ihn nur sehr gern, denn er ist ein lieber, netter, offener Mensch.«
    Mr. Minute brummte.
    »Ja, das ist er«, erklärte sie mit Nachdruck. »Aber verliebt bin ich wirklich nicht in ihn.«
    »Hoffentlich läßt du dich nicht dadurch beeinflussen, daß er mein Erbe ist«, sagte er und sah sie scharf an.
    Aber sie hielt seinen Blick ruhig aus.
    »Wenn ich dich nicht kennen würde«, sagte sie lächelnd, »wäre ich jetzt beleidigt. Wirklich, mir ist es ganz gleich, ob Frank reich oder arm ist. Du hast viel zu gut für mich gesorgt, als daß es mir auch nur im geringsten auf Vermögensvorteile ankommen könnte.«
    »Aber ich meinte die Sache mit Jasper tatsächlich ernst«, erwiderte er mit leisem Vorwurf.
    »Warum liegt dir denn soviel daran?«
    Er zögerte.
    »Weil ich ihn kenne«,

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