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013 - Der Mann, der alles wußte

013 - Der Mann, der alles wußte

Titel: 013 - Der Mann, der alles wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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lächerlich. Allerdings ist es schwer, hier darüber zu sprechen, und ich nehme deine Einladung nach Weald Lodge deshalb für morgen abend an. Wahrscheinlich willst du nicht zusammen mit einem Schwerverbrecher fahren, der dir jeden Augenblick deine goldene Uhr stehlen könnte.«
    »Ich wünschte, du würdest den Fall etwas ernster nehmen. Ich will die Wahrheit ergründen, und wenn du unschuldig sein solltest, würde ich mich nur freuen.«
    Frank nickte.
    »Gut, das glaube ich dir. Du kannst mich also morgen bestimmt erwarten. Darf ich dich noch um die persönliche Liebenswürdigkeit bitten, die Angelegenheit mit mir nicht in Gegenwart deines Sekretärs zu besprechen? Ich habe das ungewisse Gefühl, daß er hinter der ganzen Sache steckt. Bedenke bitte, daß er ebensogut über Rex Holland Bescheid wissen könnte wie ich. Auf der Bank ist eine Revision vorgenommen worden, und ich weiß wohl, was das zu bedeuten hat. Brandon war in letzter Zeit etwas kühl gegen mich, und ich habe auch verdächtige Blicke von den Angestellten aufgefangen. Ich wäre deshalb nicht erstaunt, wenn du mir erklären würdest, daß meine Bücher nicht in Ordnung sein sollen. Andererseits muß ich auf die Tatsache hinweisen, daß Jasper genau wie ich zu jeder Tages- und Nachtzeit an die Bücher herankommen und falsche Eintragungen machen kann.«
    »Aber ich möchte auch hinzufügen«, fuhr er nach einer Pause lächelnd fort, »daß ich nicht die Absicht habe, ihn anzuklagen. Er ist die reine Arbeitsmaschine, und ich halte ihn nicht für fähig, systematisch Schecks und Bankbücher zu fälschen. Ich habe seinen Namen nur erwähnt, um darauf hinzuweisen, daß man niemand verdächtigen soll, bevor man nicht die stärksten Beweise für seine Schuld in Händen hat. Meine Unschuld zu beteuern, ist von meinem Standpunkt aus unnötig, wahrscheinlich auch von deinem. Aber auf jeden Fall erkläre ich dir, daß ich nicht mehr von der Sache weiß als du.«
    Er lehnte am Schreibtisch und sah seinen Onkel ruhig an. John Minute, der große Menschenkenntnis besaß, empfand jetzt fast Reue über sein scharfes Vorgehen. Aber dieses Gefühl beherrschte ihn nur einen Augenblick.
    »Ich erwarte dich also morgen.«
    Frank nickte, ging aus dem Büro und verließ die Bank.
    Ein paar Stunden später spielte sich eine andere sonderbare Szene in der Nähe von East Grinstead ab. Die Straße führt dort eine Strecke weit durch einsames Heideland, und die Gegend heißt Ashdown Forest.
    Am Rande der Straße hielt ein Auto vor einer kleinen Wiese. Der Eigentümer hatte sich etwas entfernt niedergelassen, so daß man ihn von der Chaussee aus nicht sehen konnte. Er trank eine Tasse Tee, die sein Chauffeur zubereitet hatte, und beobachtete den Mann nachdenklich, der den Geschirrkorb packte.
    »Kommen Sie zurück, wenn Sie ihn verstaut haben.«
    Feltham legte die Hand an die Mütze und verschwand mit dem Gepäckstück. Nach ein paar Minuten erschien er wieder.
    »Setzen Sie sich. Sie halten es sicher für recht merkwürdig, daß ich Ihnen vor ein paar Tagen diesen kleinen Auftrag gab«, sagte Mr. Rex Holland, legte ein Bein über das andere und lehnte sich an den Baumstamm.
    Der Chauffeur lächelte nervös.
    »Ja, das kann ich wohl sagen.«
    »Sind Sie denn nicht zufrieden mit der Belohnung, die ich Ihnen gegeben habe?«
    Feltham wurde unruhig. »Doch, ich bin mit ihr zufrieden.«
    »Sie sind in letzter Zeit ein wenig zerstreut. Haben Sie Aufregungen gehabt? Worum handelt es sich denn?«
    Der Mann räusperte sich verlegen.
    »Ach, es gefällt mir alles nicht.«
    »Was, die fünfhundert Pfund, die Sie bekommen haben, gefallen Ihnen nicht?«
    »Das meine ich nicht. Aber es ist doch seltsam, daß ich unter Ihrem Namen auftreten und einen Boten zur Bank schicken mußte. Und sobald ich das Geld hatte, mußte ich London verlassen und in das kleine Nest Bilstead fahren.«
    »So, das halten Sie für seltsam?«
    Feltham nickte.
    »Ich habe die Zeitung gelesen«, platzte er heraus.
    Mr. Holland sah ihn gedankenvoll an.
    »Das dachte ich mir gleich. Und was hat Sie da so interessiert?«
    Er zog sein goldenes Etui aus der Tasche und nahm eine Zigarette heraus. Als er dem Blick des Chauffeurs begegnete, schloß er es wieder und schob dem Mann die Zigarette zu.
    »Danke.«
    »Also, was hat Sie denn nun so besonders aufgeregt?«
    Mr. Holland reichte dem Chauffeur ein Streichholz.
    »Sehen Sie, ich bin schon in den verschiedensten Stellungen gewesen«, erwiderte Feltham und blies den Rauch der

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