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013 - Der Mann, der alles wußte

013 - Der Mann, der alles wußte

Titel: 013 - Der Mann, der alles wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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der Sergeant nicht mehr zu halten, obwohl er alles aufbot, um durch den Einfluß anderer Leute etwas zu erreichen.
    Mit John Minute hatte er eine sehr erregte Unterhaltung gehabt, und er war auf dem Weg, ihn noch einmal in dieser Angelegenheit aufzusuchen.
    Polizist Wiseman, der sich auf seiner Streife auf der Chaussee nach London befand, dachte gerade über die Entlassung des Sergeanten nach, als sein Vorgesetzter plötzlich vor ihm auftauchte. Smith kam mit dem Rad auf ihn zu, erreichte ihn an einem Kreuzweg, wo Wiseman einen Augenblick stehengeblieben war, und sprang ab. Der Polizist bemerkte sofort, daß der Mann wieder getrunken hatte.
    »Wo sind Sie heute abend um zehn?« fragte Smith.
    Wiseman sah ihn nachdenklich an.
    »Um zehn bin ich bei der großen Kirchhofstür.«
    Smith sah sich nach allen Seiten um.
    »Ich fahre zu Mr. Minute, weil ich ihn in einer geschäftlichen Angelegenheit sprechen muß. Sie brauchen aber nicht weiterzuerzählen, daß ich Sie getroffen habe.«
    »Geht mich ja auch nichts an. Ich kümmere mich nur um meine eigenen Angelegenheiten.«
    Smith nickte, schwang sich auf sein Rad, wendete und fuhr mit großer Geschwindigkeit in der Richtung nach Weald Lodge davon. Er machte kein Geheimnis aus seinem Besuch, benutzte den Kiesweg, klingelte am Eingang und sagte dem Diener mit lauter Stimme, daß er Mr. Minute sprechen wolle.
    Der Millionär empfing ihn in der Bibliothek, wo ihre Unterredungen gewöhnlich stattgefunden hatten. Er wartete, bis der Diener gegangen war und die Tür geschlossen hatte.
    »Also, Crawley, es hat doch gar keinen Zweck, daß Sie noch einmal kommen. Ich kann in dieser Sache nichts für Sie tun.«
    Der Sergeant setzte seinen Helm auf den Tisch, ging zu einem niedrigen Seitentisch, auf dem ein Tablett mit einer Whiskyflasche und Gläsern stand, und goß sich, ohne zu fragen, ein großes Glas ein.
    John Minute beobachtete ihn und ließ ihn gewähren. Früher, in Südafrika, hatte man auch nicht erst lange gewartet, bis man zu einem Glas Whisky eingeladen wurde.
    Smith trank das Glas in einem Zug aus und wischte sich dann den Schnurrbart mit dem Taschentuch.
    »So, Sie können nichts tun in meiner Angelegenheit?« fragte er und ahmte den Tonfall Minutes nach. »Nun, ich werde Ihnen schon zeigen, daß Sie doch etwas tun können und auch tun werden!«
    Er hob die Hand, um Minute, der etwas sagen wollte, das Wort abzuschneiden.
    »Es hat keinen Zweck, wieder mit der alten Leier anzufangen, daß Sie mich ins Gefängnis bringen können. Das tun Sie ja doch nicht. Sie würden sich höchstens blamieren, wenn Sie vor Gericht gegen mich aussagten, denn es würden recht unangenehme Dinge ans Tageslicht kommen. Außerdem liegt die Affäre schon zu lange zurück.«
    »Ich weiß aber einen Platz, der nicht so weit entfernt ist wie Rhodesien.« Minute richtete sich auf und maß Crawley mit einem harten Blick. »Da gibt es zum Beispiel Felixstowe oder Cromer. Ich habe mich nämlich inzwischen mit einem gewissen Mr. Saul Arthur Mann unterhalten, den Sie vielleicht kann en.«
    »Saul Arthur Mann?« wiederholte der Sergeant langsam. »Von dem habe ich noch nie gehört.«
    »Aber er hat von Ihnen gehört. Bei der Gelegenheit habe ich einmal etwas von Ihrer Tätigkeit in England erfahren. Ich muß sagen, es war eine ganz hübsche Liste recht unangenehmer Vergehen, ja Verbrechen, die Sie begangen haben. Die Geschichten in Rhodesien mögen ja so weit zurückliegen, daß sie zum Teil verjährt sind, aber nicht Ihre Erpressungen in letzter Zeit. Ein paar Tatsachen, die ich erfahren habe, interessieren Sie vielleicht. Ich weiß zum Beispiel das mir vorher unbekannte Datum, an dem Sie nach England zurückkamen. Ich weiß auch, wie Sie Ihren Lebensunterhalt bestritten, bevor Sie mich fanden. Ich bin orientiert über die Aktien einer Goldmine in Rhodesien, die überhaupt nicht existiert, die Sie aber einem nicht sehr intelligenten Herrn in Cromer und einer Dame in Felixstowe verkauften. Die Aktien befinden sich jetzt in meinem Besitz, und sie tragen Ihre Unterschrift. Außerdem habe ich noch Briefe und Quittungen, die Sie in derselben sagenhaften Eigenschaft als Direktor einer Goldmine unterzeichnet haben. Ich habe zwar viel Geld daran wenden müssen, aber die Sache war es wert.«
    Crawleys Züge waren wutverzerrt, und er ging drohend auf Minute zu. Aber er wich wieder zurück, denn der Millionär hatte den Revolver gezogen, den er stets bei sich trug.
    »Bleiben Sie ruhig auf der anderen Seite des

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