Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
013 - Der Mann, der alles wußte

013 - Der Mann, der alles wußte

Titel: 013 - Der Mann, der alles wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
vorgebracht hatte, daß er Pferd und Wagen ohne Aufsicht auf der Straße hatte stehenlassen, wie betrunken einige Männer gewesen waren, die aus der Kneipe an der Chaussee hinausgeworfen worden waren, und daß er ihnen den Rat gegeben hatte, nach Hause zu gehen, solange es noch hell und sicher sei.
    Seine Frau hatte stets den Eindruck, daß Eastbourne infolge der unermüdlichen Tätigkeit ihres Mannes eine wohlbeschützte und behütete Gemeinde sei. Was wäre nur geschehen, wenn das Auto, das neulich mit verbotener Geschwindigkeit durch den Ort raste, ihren Mann überfahren hätte und er nicht im letzten Augenblick geistesgegenwärtig aus dem Weg gesprungen wäre?
    In einiger Entfernung vom Ort war ein schweres Verbrechen begangen worden, und Beamte von Scotland Yard sollten den Fall aufklären. Polizist Wiseman beklagte sich bitter, daß ihm die Sache aus den Händen genommen worden war. Er sprach mit solcher Überzeugung, daß alle Leute glauben mußten, die Angelegenheit wäre längst geklärt worden, wenn er den Fall bearbeitet hätte.
    »Wozu schicken sie überhaupt diese fremden Leute her?« sagte er. »Die verstehen die Zusammenhänge doch nicht. Sie kennen niemand hier und müssen immer fragen, um klug zu werden. Ich spreche ja niemals über Dienstgeheimnisse, aber das kann ich euch sagen: In ein paar Tagen werdet ihr etwas hören! Und zwar betrifft es die gute Gesellschaft, wenn man den alten Minute dazu rechnen darf, was ich aber noch bezweifeln möchte.«
    »Was du nicht sagst!« erwiderte Mrs. Wiseman erstaunt.
    Ihr Mann nickte ernst.
    »Ich weiß, daß es in der Familie Unstimmigkeiten gibt. Soweit ich informiert bin, handelt es sich um einen großen Streit zwischen dem jungen Mr. Merril und dem Alten. Es sind schon Leute von Scotland Yard wegen der Sache im Haus gewesen. Wenn sie mich fragen würden, könnte ich ihnen ja genug wichtige Dinge berichten. Ich habe gesehen, wie der Junge den Alten anschaute, als ob er ihn umbringen wollte. Du würdest es kaum glauben, aber es ist noch gar nicht so lange her. Der Alte hat doch Merril immer schlecht behandelt, als er hier bei ihm Privatsekretär war. In meiner Gegenwart hat er ihn ausgeschimpft und ihn einen unbrauchbaren, verrückten Narren genannt, als ich damals hinkam und ihn wegen des rauchenden Kamins zur Rede stellte - also verlaßt euch darauf, nächster Tage passiert da etwas!«
    Später verließ er sein Haus in der besten Stimmung, denn er war mit sich und der Welt zufrieden.
    Wie viele andere Polizisten, die abends auf Streife gehen, hatte auch er während dieser Zeit über manches nachzudenken.
    Beim Abendappell der Polizisten des Bezirks war erzählt worden, daß Sergeant Smith den Dienst quittieren müsse, und einige wollten sogar wissen, daß er schon entlassen worden sei. Aber er erschien, und alle Augen richteten sich natürlich auf ihn. Seine Haltung und sein Aussehen bestätigten das Gerücht in jeder Weise. Die Sache war auch nicht überraschend gekommen, denn der etwas mürrische Beamte war schon immer in Schwierigkeiten gewesen. Zweimal war er vor den Polizeipräsidenten der Grafschaft gerufen worden - einmal weil er seine Pflichten vernachlässigt hatte, das zweitemal, weil er im Dienst betrunken gewesen war. Aber jedesmal war das Verfahren gegen ihn niedergeschlagen worden. Einige meinten, er habe sehr einflußreiche Freunde, aber es war doch wahrscheinlicher, daß man ihn wegen seiner sonstigen Tüchtigkeit hielt, denn er war als Polizist erstklassig. Fast instinktiv ahnte er manchmal die Zusammenhänge bei Verbrechen, und er war auch völlig ohne Furcht. Das hatte er bei verschiedenen wichtigen Anlässen bewiesen.
    Sein letztes Vergehen war aber zu schwer, als daß man es hätte übersehen können. Der vorgesetzte Inspektor hatte die einzelnen Polizeiposten kontrolliert und ihn nicht gefunden. Nach längerem Suchen traf er ihn endlich vor einer Kneipe. Daraus hätte man ihm nun an und für sich keinen Vorwurf machen können, denn das Wirtshaus lag noch innerhalb seines Amtsbereiches. Aber die näheren Umstände, unter denen er angetroffen wurde, waren denn doch allzu belastend. Er hatte vorher mit anderen Leuten gezecht, hatte sich betrunken, war mit einem Mann in Streit geraten, und als der Inspektor kam, focht Smith gerade auf offener Straße einen Boxkampf mit ihm aus. Er hatte den Rock abgelegt und war bei der dritten Runde. Ein großer Kreis von Zuschauern hatte sich um die beiden Kämpfenden gebildet.
    Nach diesem Abenteuer war

Weitere Kostenlose Bücher