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013 - Der Mann, der alles wußte

013 - Der Mann, der alles wußte

Titel: 013 - Der Mann, der alles wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Wir wollen in der Stadt zu Abend speisen.«
    Aber Mr. Mann lehnte die Einladung ab, denn er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Aber sosehr er sich auch abmühte, er fand keine Erklärung, und als er sich zur Ruhe legte, hatte er das unentwirrbare Rätsel immer noch nicht lösen können.
    Am nächsten Morgen erhielt er einen Brief von Wiseman.
    Sehr geehrter Herr, mit Bezugnahme auf unsere frühere Unterredung teile ich Ihnen mit, daß ich eine Fotografie der jungen Dame gefunden habe. Ich meine die Tochter des Sergeanten Smith. Das Bild wurde damals dem Privatdetektiv gegeben, der Nachforschungen nach ihr anstellte. Es ist, wie schon gesagt, der Vetter meiner Frau. Dadurch kam ich in den Besitz des Bildes, das ich Ihnen beiliegend schicke.
    Indem ich hoffe, daß es Ihnen von Nutzen sein wird, verbleibe ich mit dem Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung
    John Peter Wiseman.
    Die Fotografie war in Seidenpapier eingeschlagen, und Mr. Mann wickelte sie schnell aus. Er sah erstaunt und bestürzt darauf, denn dasselbe Mädchen hatte er am Abend vorher auf der Treppe vor dem Haus Flowerton Road Nr. 69 gesehen.
    Mr. Mann teilte Frank Merril seine neue Entdeckung telefonisch mit, und eine Stunde später saßen die beiden in seinem Büro zusammen.
    »Ich gehe jetzt zu dem Haus, um sie aufzusuchen«, sagte er. »Wollen Sie mich begleiten?«
    »Mit dem größten Vergnügen. Ihre Entdeckung ist auf jeden Fall äußerst sonderbar, und ich bin selbst gespannt, was wir finden werden. Ich erinnere mich sehr gut an die junge Dame. Ich hatte ihretwegen mit meinem Onkel sogar eine böse Auseinandersetzung. Sie kam damals im Auftrag ihres Vaters zu ihm, und er behandelte sie ziemlich brutal.«
    Nun wäre wenigstens Punkt eins aufgeklärt, dachte Mr. Mann für sich.
    »Dann verschwand sie«, fuhr Frank fort, »und Jasper kam nach Eastbourne. Es müssen irgendwelche Beziehungen zwischen den beiden bestanden haben, aber ich bin niemals dahintergekommen. Jedenfalls interessierte er sich lebhaft für sie und versuchte später, sie aufzufinden, allerdings ohne Erfolg.«
    Mr. Manns Auto wartete vor der Tür, und kurze Zeit darauf hielten sie vor dem Haus Nr. 69 in der Flowerton Road. Auf ihr Klingeln wurde von einem Dienstmädchen geöffnet, das erstaunt die beiden Herren betrachtete.
    »Wir möchten die junge Dame sprechen, die hier wohnt«, sagte Mr. Mann und zeigte ihr die Fotografie. »Kennen Sie diese junge Frau?«
    Das Mädchen nickte und starrte Frank an.
    »Melden Sie uns bitte.«
    »Sie ist nicht da.«
    »Warum sehen Sie mich denn so entsetzt an?« fragte Merril.
    »Sie kommen doch immer hierher -- oder Sie sehen dem Herrn zum Verwechseln ähnlich. Sind Sie nicht Mr. Merril?«
    »Ja, so heiße ich. Aber ich bin noch niemals in diesem Haus gewesen.«
    »Wohin ist die Dame denn gegangen?« erkundigte sich Mr. Mann.
    »Seit gestern abend ist sie fort. Sie fuhr mit all ihren Koffern in einem Wagen weg.«
    »Ist sonst noch jemand im Haus?«
    »Nein.«
    »Wie lange sind Sie hier schon in Stellung?«
    »Ungefähr eine Woche.«
    »Wir sind mit der jungen Dame befreundet«, log Mr. Mann dreist, »und man hat uns gebeten, einmal nachzusehen, ob hier alles in Ordnung ist.«
    Das Mädchen zögerte, aber Mr. Mann hatte so eindringlich gesprochen, daß sie unwillkürlich seine Autorität anerkannte. Ohne weiter zu fragen, ging er an ihr vorbei und betrat das Haus.
    Es war gut möbliert und sehr sauber gehalten.
    »Offenbar hatte dieser falsche Mr. Merril viel Geld«, bemerkte Mr. Mann.
    Sie fanden weder Fotografien noch Schriftstücke. Nur im Schlafzimmer entdeckten sie einen Brief, der zerrissen im Kamin lag. Mr. Mann bückte sich sofort und hob ihn auf.
    Bevor sie gingen, wandte sich Frank noch einmal an das Dienstmädchen.
    »Hat der Herr, der hier wohnte, mir wirklich so ähnlich gesehen?«
    »Ganz bestimmt.«
    »Betrachten Sie mich doch einmal genau.«
    Das Mädchen starrte ihm ins Gesicht.
    »Ja, so sieht er auch aus.«
    »Sprach er denn auch so wie ich?« »Ich habe ihn kaum einmal reden hören.«
    »Sagen Sie mir noch eins - war er liebenswürdig zu seiner Frau?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Die hatten immer Krach miteinander. Er war ein schrecklicher Mensch, und sie fürchtete sich sehr vor ihm. Sie kommen wohl von der Polizei?« fragte sie plötzlich interessiert.
    »Nein, wir sind keine Beamten.«
    Frank gab ihr ein gutes Trinkgeld und ging dann schnell die Treppe hinunter. Mr. Mann folgte ihm.
    »Es ist allerdings sehr unangenehm, daß

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