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013 - Der Mann, der alles wußte

013 - Der Mann, der alles wußte

Titel: 013 - Der Mann, der alles wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Cole von Übersee gekommen sei. Sicher war nur, daß er vorher lange Unterhandlungen mit John Minute geführt hatte. Monatelang waren zwischen den beiden Briefe gewechselt worden. Frank hatte jedoch keins der Schreiben gesehen. Es schien fast, als ob Minute diese Korrespondenz absichtlich vor seinem Neffen geheimgehalten hätte.
    Während des Prozesses hatte Mr. Mann viele Informationen über Frank und über May gesammelt, aber das plötzliche Auftauchen Jasper Coles blieb für ihn in rätselhaftes Dunkel gehüllt. Er konnte nicht aufklären, warum John Minute ihn engagiert hatte.
    Der Millionär hatte alle Briefe an Jasper selbst geschrieben und zur Post gebracht. Die Antworten waren verschwunden, wahrscheinlich hatte er sie verbrannt. Jedenfalls mußten sie unter einer Adresse angekommen sein, die Frank nicht kannte.
    Jasper war gekommen, und dann war ein Streit entstanden, nicht zwischen den beiden jungen Leuten, sondern zwischen Frank und seinem Onkel. Es mußte eine sehr heftige Auseinandersetzung gegeben haben, aber Frank weigerte sich, darüber nähere Aussagen zu machen. Mr. Mann konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß ein gewisser Teil der Schuld auch Merril traf.
    Auch eine andere Tatsache setzte Mr. Mann in Erstaunen. Sergeant Smith war in gewisser Weise in das Verbrechen verwickelt. Frank hatte diesen Mann nach Eastbourne und in Verbindung mit seinem Onkel gebracht. Aber das war nur eine Seite dieser geheimnisvollen Angelegenheit. Es gab noch viele andere Dinge, die nicht aufgeklärt werden konnten.
    Saul Arthur Mann ging zu seinem Büro zurück und studierte aufs neue die Akten der Personen, die in diesem Fall eine Rolle spielten. Systematisch und sorgfältig prüfte er alle Einzelheiten. Erst gegen Mitternacht kehrte er in seine Wohnung zurück, aber am nächsten Morgen um neun befand er sich schon auf dem Weg nach Eastbourne.
    Durch einen glücklichen Zufall hatte Wiseman einen Tag Urlaub. Er arbeitete gerade in seinem Gemüsegarten, als.Mr. Manns Auto vor dem Haus hielt. Der Polizist fühlte sich durch den Besuch hochgeehrt und ging Mr. Mann entgegen. Bei seinen Vorgesetzten hatte sich nach der Gerichtsverhandlung gegen Merril kein sehr günstiges Urteil über seine Fähigkeiten gebildet, aber die Bewohner von Eastbourne waren noch stolzer auf ihren Polizisten als vorher. Er hatte das Geheimnis von John Minutes Tod zwar nicht gelöst, aber er hatte in dem Fall doch eine große Rolle gespielt.
    Wiseman führte seinen Besuch in einen Raum, der halb als Küche, halb als Wohnzimmer diente. Die dunkelroten Fliesen auf dem Boden waren blankgescheuert. Mrs. Wiseman rückte einen bequemen Sessel für den Gast zurecht, bevor sie auf einen Wink ihres Mannes verschwand.
    Mr. Mann erklärte in kurzen Worten, weshalb er gekommen war. Wiseman hörte ihm schweigend zu, schüttelte aber den Kopf, als der kleine Herr zu Ende gesprochen hatte.
    »Was ich über den Sergeanten weiß, habe ich bereits meinem Vorgesetzten mitgeteilt. Er saß in demselben Sessel, in dem Sie jetzt sitzen. Wenn Sergeant Smith zuviel getrunken hatte, tat er immer etwas geheimnisvoll und erzählte allerhand Geschichten. Aber sobald er wieder nüchtern war, konnte man kein Wort aus ihm herausbringen. Seine Tochter wohnte übrigens kurze Zeit bei ihm, ungefähr vierzehn Tage lang.«
    »Seine Tochter?« fragte Mr. Mann schnell.
    »Ja, er hat eine Tochter. Das habe ich meinem Vorgesetzten auch schon gesagt. Es war ein auffallend hübsches Mädchen. Ich habe zwar nicht viel von ihr bemerkt, aber sie war nach der Ankunft ihres Vaters etwa zwei Wochen lang häufig in Eastbourne zu sehen. Ich kann mich auf den Tag seiner Ankunft noch sehr gut besinnen, weil der Wagen, in dem er kam, eine Panne hatte. Es war in meinem Bezirk, und ich habe einen Bericht darüber gemacht. Er hatte ein Haus in Birlham Gap, dort bin ich ihr begegnet. Sie war wirklich hübsch«, sagte er noch einmal nachdenklich. »Sehr schlank und zart, mit dunklen Haaren und dunklen Augen. Aber sie wissen nicht, wo sie geblieben ist.«
    Mr. Mann sah ihn erstaunt an.
    »Wer - etwa die Polizei?«
    Wiseman schüttelte den Kopf.
    »O nein. Sie haben schon jahrelang nach ihr gesucht, lange bevor Mr. Minute ermordet wurde.«
    »Wer hat sie denn gesucht?«
    »Nun, verschiedene Leute«, erklärte der Beamte langsam und umständlich. »Ich weiß zufällig, daß Mr. Cole sich nach ihrem Aufenthaltsort erkundigte, aber er kümmerte sich erst einige Wochen nach ihrem Verschwinden darum. Es ist

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