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013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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Wesen seine Fragen beantworten müssen. Das Serum hatte anscheinend nicht gewirkt. Das Gehirn Ronald Garwins war nicht willenlos geworden.
    Rasch bereitete Dassin eine weitere Injektion vor und injizierte die helle Flüssigkeit. Nach einigen Minuten fragte er weiter: »Wer bist du?«
    Das leichenblasse Gesicht des neuen Frankenstein blieb unbewegt. Schließlich, fast wie in Zeitlupe, öffnete sich der Mund. Die Lippen bewegten sich beim Sprechen kaum, und wieder kamen die Worte nur schleppend.
    »Ich – bin – Ro – nald – Garwin.«
    »Öffne deine Augen!«
    Dassin sah das Zucken der Lider. Es dauerte fast eine Minute, ehe sie sich endlich hoben. Dann blickten Dassin tief in Höhlen gebettete Augen an, die seltsam hell und starr waren.
    »Kannst du mich sehen?« fragte Dassin.
    Es dauerte fast dreißig Sekunden, bis das kaum verständliche »Ja« kam.
    »Ich bin Professor Dassin. Ich habe dich geschaffen, Ronald Garwin. Du wirst mir gehorchen!« sagte der Wissenschaftler beschwörend.
    Doch Garwin gab keine Antwort.
    »Hast du mich verstanden?« fragte Dassin wieder.
    »Ja«, kam die zögernde Antwort.
    Dem Wissenschaftler wurde unbehaglich. Die unbeweglichen Augen Garwins starrten ihn weiterhin an.
    »Ich bin dein Herr!« stieß Dassin knurrend hervor. »Du musst mir gehorchen!« Garwan gab keine Antwort.
    »Wer bin ich?« fragte Dassin.
    »Sie sind Professor Dassin«, wiederholte Garwin monoton. »Sie sind mein Herr, und ich muss Ihnen gehorchen.«
    »Fein«, sagte Dassin strahlend. »An was kannst du dich erinnern?«
    »Ich war eingesperrt«, sagte Garwin. Von Minute zu Minute fiel ihm das Sprechen leichter. Die Stimme klang noch immer seltsam blechern, wurde aber deutlicher verständlich.
    »In einem Sanatorium. Ich muss Rache nehmen.«
    Dassin beugte sich interessiert vor. »An wem musst du Rache nehmen?«
    »An meinen Verwandten.«
    Die Stimme Garwins war tonlos. Es klang so, als würde ein Roboter und nicht ein menschliches Wesen sprechen.
    »Sie haben mich in das Sanatorium gesteckt, da sie mein Geld wollten, das ich von meinem Vater geerbt hatte.«
    Dassin setzte sich. Er hatte von Ronald Garwin gehört. Es war ein einmaliger Glücksfall, dass ihm gerade dieser Millionenerbe in die Hände gefallen war. Garwin war überdurchschnittlich intelligent gewesen, und Dassin war gespannt, wie der Körper mit dem Gehirn eine Einheit bilden würde.
    »Die Rache kann warten«, sagte Dassin. »Vergiss sie! Vergiss deine Verwandten!«
    »Ich will sie aber nicht vergessen«, sagte Garwin.
    Dassin wurde bleich. Er hatte geglaubt, Kontrolle über Garwin bekommen zu haben, doch das war ein Irrtum gewesen. Sein Hypnoseversuch war schief gegangen. Die Droge hatte nicht gewirkt. Es blieb ihm aber noch immer die Möglichkeit, Garwin mit seinem Hypnoseapparat zu beeinflussen.
    Rasch stand er auf und holte den würfelförmigen Apparat aus einem Kasten. Als er sich umdrehte, erstarrte er.
    Garwin richtete sich eben auf. Seine Bewegungen waren eckig, der Oberkörper wurde ruckartig hoch gestoßen. Garwin stützte sich mit den Händen auf den Operationstisch auf. Immer höher kam der Oberkörper.
    Endlich fiel die Erstarrung von Dassin ab. Er riss den Hypnoseapparat hoch und drückte einen Schalter nieder. Der Apparat erwachte summend zum Leben. Dassin zog eine Klappe an der Vorderseite des würfelförmigen Gerätes hoch und stellte die Feinregulierung nach. Die Vorderseite des Gerätes bildete ein Bildschirm, der dem Apparat Ähnlichkeit mit einem tragbaren Fernsehgerät verlieh. Farbige Spiralen erschienen.
    Dassin ging auf Garwin zu. Vor sich hielt er den Apparat. Zwei Schritte vor Garwin blieb er stehen.
    Das Ungeheuer begann zu stöhnen. Ein Zittern ging durch seinen Körper, dann fiel es auf den Rücken und blieb unbeweglich liegen. Seine Augen wurden immer größer und starrer. Es konnte den Blick nicht von den farbigen Spiralen und Kreisen reißen, die immer wieder auf dem Bildschirm erschienen.
    »Ich bin dein Herr!« sagte Dassin beschwörend. »Du musst mir gehorchen.«
    »Sie sind mein Herr«, wiederholte Garwin. »Ich muss Ihnen gehorchen.«
    Dassin stellte den Hypnoseapparat ab. Seine Hände zitterten noch immer.
     

     
    In seiner überschwänglichen Freude rief Dassin Dr. Stone zu sich, um dem Chirurgen Ronald Garwin zu präsentieren. Der Wissenschaftler hatte Garwin eine kurzhaarige Perücke aufgesetzt, die den fahlen Ton des Gesichtes noch verstärkte. Garwin lag auf dem Rücken und rührte sich nicht. Sein

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