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013 - Sieben Tote für die Hölle

013 - Sieben Tote für die Hölle

Titel: 013 - Sieben Tote für die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gefährlichen schwarzen Wesens.
    Zwei Männer.
    Einer von beiden mußte sterben. Welcher, das war dem Scheusal egal. Es war nicht wählerisch. Die Krallenhände legten sich auf die Flügeltür.
    Gleich würden die Männer einen schlimmen Schock erleben. In wenigen Minuten würde einer von ihnen auf grauenvolle Weise sein Leben verlieren…
    ***
    Der eine Mann war Henry Adams, jener Steward, der noch kurz vor Gus Hustons Tod mit diesem gesprochen hatte. Der andere Mann war Lloyd Walden. Er bekleidete auf dem Schiff das Amt des Unterhaltungsoffiziers. Auf der »Empire« war alles exakt vorprogrammiert. Bei den Passagieren durfte keine Langeweile aufkommen, und Walden hatte dafür zu sorgen, daß das Programm reibungslos ablief.
    Der mysteriöse Mord an Gus Huston hatte alle ein bißchen aus dem Tritt gebracht, deshalb mußte sich Lloyd Walden noch mehr als sonst anstrengen, um die Leute das grausige Ereignis vergessen zu lassen.
    Für den Abend war ein Bordfest geplant, in dessen Verlauf auch eine »Miß. Empire« gewählt werden sollte. Girlanden hingen schon über der Bar und über der kleinen Bühne, auf der die Band spielen würde. Der Laufsteg war aufgestellt. Henry Adams half dem Unterhaltungsoffizier, einen roten Sisalläufer auszurollen.
    »Heute beneide ich Sie nicht um Ihren Job«, meinte Adams.
    »Wieso?« fragte Walden.
    »Wird nicht leicht sein, die Leute in Stimmung zu bringen. Denen steckt Gus’ Tod in den Knochen. Man kann hinsehen, wo man will, überall entdeckt man beunruhigte Gesichter.«
    »Denken Sie, ich bin nicht beunruhigt?« brummte Walden. Er war korpulent, trug eine dunkelblaue Uniform mit Silbertressen und hatte die Schirmmütze in den Nacken geschoben.
    Adams schüttelte den Kopf. »Ich kann es immer noch nicht fassen.«
    »Keiner kann das.«
    »Es gibt einen Mörder an Bord, und niemand kennt ihn. Vielleicht schlägt er noch einmal zu.«
    »Seien Sie so gut«, seufzte Lloyd Walden. Er blickte auf seine Armbanduhr. »Ich muß mich noch um die Mitglieder der Jury kümmern. Bis später.« Er ging.
    Und Henry Adams war allein in dem großen Festsaal. Er schaute sich um. Oft hatten hier schon Jubel, Trubel und Heiterkeit geherrscht. Manche Bordfeste waren großartig aufgezogen gewesen.
    Die tolle Stimmung hatte selbst den ärgsten Griesgram mitgerissen.
    Zumeist war es Waldens Verdienst gewesen. Er wußte, wie man ein Fest in Schwung brachte. Ob ihm das heute abend auch gelingen würde? Oder würden die Gäste mit Leichenbittermienen hier herumsitzen?
    Ohne Menschen sah der Festsaal traurig aus. Es fehlte ihm der Lärm, die typischen Geräusche: Musik, Gelächter, Stimmenwirrwarr, Gläserklirren…
    Die Stille drückte auf Henry Adams’ Seele. Er fühlt sich mit einemmal nicht mehr wohl in diesem großen Saal. Jedenfalls nicht allein. Unwillkürlich mußte er an seinen Kollegen denken, der ein so schreckliches Ende gefunden hatte. Niemand konnte mit Bestimmtheit ausschließen, daß der Mörder noch einmal zuschlug. Wen würde es dann treffen? Wieder einen Steward?
    Adams fuhr sich über die Augen.
    Er wollte den Saal verlassen, irgendwohin gehen, wo Menschen waren. Hier drinnen war ihm mit einemmal unheimlich zumute.
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn, und er bekam die Gänsehaut.
    Beobachtete ihn jemand?
    Er glaubte es zu spüren. Die Blicke glichen körperlichen Berührungen. Adams drehte sich nervös um. Zu sehen war niemand, aber er wußte, daß er sich seit wenigen Herzschlägen nicht mehr allein im Festsaal befand, und das ließ Angst in ihm aufkeimen.
    ***
    Das Monster hatte die Flügeltür rasch aufgedrückt, war in den Saal geschlüpft und hatte die Tür sofort wieder hinter sich geschlossen.
    Lloyd Walden verließ den Saal. So brauchte das Ungeheuer keine Wahl mehr zu treffen. Alles war klar. Henry Adams sollte als zweiter sein Leben verlieren.
    Geduckt schob sich die Bestie vorwärts. Im Schutz einer verspiegelten Säule richtete sie sich langsam auf, ohne das geringste Geräusch zu verursachen. Die hervorquellenden Augen waren starr auf das Opfer gerichtet. Dem Scheusal entging keine Bewegung des Mannes.
    Das Monster bemerkte die Unruhe, von der Henry Adams befallen wurde. Der Steward schien etwas zu ahnen. Vermutlich signalisierte ihm sein sechster Sinn Gefahr.
    Die Bestie duckte sich wieder und schlich weiter. Tische, Stühle, Bänke dienten dem Schrecklichen als Deckung. Rasch kam er seinem Opfer näher. Das rüsselähnliche Maul öffnete sich. Eine schwarze Zunge glitt

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