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013 - Sieben Tote für die Hölle

013 - Sieben Tote für die Hölle

Titel: 013 - Sieben Tote für die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Adams verhielt es sich anders. Er war noch nie einer Schlägerei aus dem Weg gegangen. Er ballte die Hände zu Fäusten und betrachtete diese. Sollte er angegriffen werden, würde er sich verteidigen.
    Die Ungewißheit machte ihn krank.
    Er mußte wissen, wovor er sich fürchtete.
    »Ist da jemand?« fragte er, und er verlieh seiner Stimme einen harten, aggressiven Klang.
    Niemand antwortete.
    »Kommen Sie raus!« verlangte der Steward. »Ich weiß, daß Sie mich beobachten!«
    Keine Reaktion.
    Adams entschloß sich, den Kerl ausfindig zu machen. Natürlich würde er nicht zuviel riskieren. Er hoffte, den anderen mit seiner unerschrocken wirkenden Art beeindrucken zu können.
    Mit festen Schritten näherte er sich einer verspiegelten Säule. Er ging auf das personifizierte Grauen zu, ohne es zu merken. Vielleicht hätte er noch eine Chance gehabt, mit dem Leben davonzukommen, wenn er sich in die entgegengesetzte Richtung abgesetzt hätte. So aber…
    Jeder Schritt brachte ihn dem Schrecklichen näher. Er geriet immer tiefer in den Dunstkreis des Bösen hinein. Seine Nackenhärchen sträubten sich. Er hätte dieses Warnsignal beachten sollen, doch er zwang sich, weiterzugehen, wollte sich selbst seinen Mut beweisen.
    Ein solcher Starrsinn hatte schon vielen Menschen das Leben gekostet, und auch für Henry Adams schien es keine Möglichkeit mehr zu geben, am sicheren Ende vorbeizukommen.
    Zwei Schritte noch.
    Dann passierte es.
    Ein wütendes Fauchen.
    Und dann war das Ungeheuer da. Für Adams hatte es den Anschein, als wäre die Bestie aus dem Boden hochgeschossen. Urplötzlich tauchte das schwarzglänzende, mit Seetang bedeckte Scheusal vor ihm auf. Es schien den Tiefen des Meeres entstiegen zu sein.
    Der Steward riß entgeistert die Augen auf und prallte zurück.
    Er hatte nicht damit gerechnet, daß der Horror so entsetzlich sein würde.
    ***
    Der Suchtrupp hatte in der Messe Aufstellung genommen. Kapitän Ed Thackery trat mit finsterer Miene vor seine Männer. Es waren Freiwillige. Ausgesucht mutige Männer. Nur eine Handvoll. Sie konnten schweigen und würden sich strikt an die Anweisungen halten. »Wir alle sind wegen des Mordes an Gus Huston sehr betroffen«, sagte Thackery. »Wir wissen nicht, wie der Steward ums Leben gekommen ist, aber man hat uns klargemacht, daß böse Kräfte ihre Hand im Spiel haben. Ein Mann, der sich Miller nennt, will von Frederick Asner zwei Millionen Pfund haben. Damit der Reeder erkennt, wie ernst er diese Forderung nehmen muß, mußte Huston sterben. Sein Mörder befindet sich nach wie vor an Bord. Ich möchte ihn haben. Das ist das eine. Punkt zwei: Miller sprach von schwarzmagischen Bomben, die er an Bord der ›Empire‹ versteckt hat. Was immer das für Dinger sind, wir müssen sie finden.« Thackery hob die Hand. »Aber Vorsicht! Nicht berühren! Es genügt, wenn Sie die Bomben entdecken. In Kürze trifft hier ein Experte ein. Er wird die unheimlichen Bomben dann entschärfen. Sein Name ist Tony Ballard. Noch irgendwelche Fragen?«
    »Ja, Sir«, sagte ein kräftiger Bursche.
    »Beemer?«
    »Angenommen, es gelingt uns, Hustons Mörder zu finden…«
    »Dann bringt ihr ihn unverzüglich zu mir.«
    »Und wenn das nicht klappt? Immerhin sind übernatürliche Kräfte im Spiel.«
    »In diesem Fall versuchen Sie ihn festzunageln«, sagte Ed Thackery. »Schließen Sie ihn ein. Tony Ballard wird sich seiner annehmen. Halten Sie sich vor Augen: Wenn wir Ballard die Höllenbomben zeigen können, kann er sie gleich nach seinem Eintreffen entschärfen. Wenn er die Dinger erst suchen muß, dauert die Sache wesentlich länger. In der Zeit können weitere Menschen ihr Leben verlieren.«
    Beemer nickte. Er und seine Kollegen wollten die Messe verlassen.
    »Eines noch!« rief Ed Thackery.
    Die Seeleute blieben stehen.
    Der Kapitän schaute seine Leute der Reihe nach an. »Gehen Sie so unauffällig wie möglich vor. Das ist sehr wichtig. Und riskieren Sie auf keinen Fall zuviel. Denken Sie stets an den Spruch: Lieber fünf Minuten lang feige – als ein Leben lang tot.«
    ***
    Und das Böse keimte weiter…
    Schwarze Impulse aktivierten das dritte Höllenei. Es war in einer abgelegenen Kammer der Krankenstation verborgen. Gleich einem großen Herzen begann es zu zucken. Mehr und mehr Kraft wurde in das Oval des Schreckens gepumpt. Die Mächte der Finsternis beschleunigten den Keimungsprozeß. Im Inneren des unheimlichen Dings war ein leises Schaben und Kratzen zu hören, und Augenblicke später

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