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013 - Sieben Tote für die Hölle

013 - Sieben Tote für die Hölle

Titel: 013 - Sieben Tote für die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kriegen.
    Aufregung würde herrschen. Mit der friedlichen Ruhe würde es vorbei sein.
    Joey richtete sich auf.
    Er zielte gewissenhaft.
    Neben der Frau lag ein großer grauhaariger Mann. Vielleicht gehörten die beiden zusammen. Es würde sich in wenigen Augenblicken herausstellen. Wenn der Mann aufsprang und den »Attentäter«
    zu versohlen versuchte, gehörte er zu der Frau. Sie hatte eine breite Nase und viele Falten am Hals. Sie gefiel Joey nicht, deshalb hatte er sich für sie als Ziel entschieden. Er besaß mit seiner Spritzpistole schon eine hervorragende Fertigkeit. Er konnte alles treffen, was er wollte.
    Auf das Gesicht der schlafenden Frau zu zielen, wäre ihm zu leicht gewesen. Sein Ehrgeiz ging dahin, in ihren Mund zu treffen.
    Als er sicher sein konnte, daß der Schuß sitzen würde, drückte er ab.
    Der Wasserstrahl sauste aus der Düse und schoß in die Öffnung des Mundes. Die Frau schnellte hoch, glaubte zu ersticken, hustete, spuckte das Wasser aus und schrie grell auf.
    Das freute Joey Marchand.
    Sein Herz lachte.
    Aber dann sprang der Grauhaarige auf. Er gehörte also zu der Lady. »Dir werde ich die Hosen strammziehen!« knurrte der Mann.
    »Verdammter Lausebengel!«
    Alle Leute auf dem Sonnendeck setzten sich auf. Einige sprangen sogar auf. Und Joey Marchand gab Fersengeld. Wie ein Rugbyspieler hetzte er über das Deck. Die Leute versuchten ihn abzufangen. Er schlug immer wieder einen Haken und entzog sich geschickt seinen Häschern.
    Niemand außer dem Grauhaarigen verfolgte ihn.
    Er stürmte über eine Treppe hinunter, wechselte mehrmals die Richtung und erreichte schließlich eine der Türen, die in den Festsaal führten. Joey überlegte nicht lange. Er stieß die Schwingtür auf und ging dahinter in Deckung. Er hörte die Schritte des Grauhaarigen. Sie hämmerten dumpf heran. Ganz klein machte sich Joey Marchand, und er zog sich noch ein Stück weiter zurück.
    Am runden Fenster der Tür erschien das gerötete Gesicht des Mannes. Joey zuckte nach unten. Er regte sich nicht. Sein kleines Herz hämmerte aufgeregt. Würde der Mann hereinkommen? Würde er ihn hier entdecken?
    Die Tür öffnete sich.
    Joey hielt den Atem an.
    Vielleicht hatte er sich diesmal ein bißchen zuviel herausgenommen. Wenn der Mann ihn erwischte, würde es Dresche setzen. Etwas, was es zu Hause nie gegeben hatte. Möglicherweise war Joey deshalb ein solches Früchtchen geworden. Der Junge legte sich flach auf den Boden und krebste vorsichtig zurück. Er sah die Beine des Mannes. Sie machten drei, vier Schritte, blieben stehen. Joey versuchte, kein Geräusch zu verursachen. Es dauerte endlos lange, bis sich der Mann umdrehte und den Festsaal verließ.
    Joey Marchand atmete erleichtert auf.
    Erst jetzt bemerkte er, daß seine Finger feucht und klebrig waren.
    Er schaute sie an und erschrak.
    Hatte er sich verletzt? An seinen Händen befand sich Blut. Aber er fühlte keinen Schmerz und konnte keine Wunde entdecken.
    Es war nicht sein Blut. Er sah, daß Tropfen auf dem Parkettboden glänzten. Langsam richtete er sich auf. Die Blutspur verleitete ihn, ihr zu folgen. Und in der Nähe des Laufstegs sah Joey Adams dann, wessen Blut er an den Händen hatte.
    ***
    Ich legte dem Piloten zum Abschied die Hand auf die Schulter. Er nickte. Ich wandte mich um. Lance Selby öffnete die Tür. Brüllender Motorenlärm stürzte sich in die Maschine.
    »Ab geht die Post«, sagte ich, während der Pilot uns über Funk avisierte.
    Lance machte es spannend, und so umständlich, wie ich es von ihm nicht gewöhnt war. Aber ich drängte ihn nicht. Ich konnte mich noch gut an meinen ersten Absprung erinnern. Damals war mein Magen ein harter Stein gewesen, und das Herz wäre mir beinahe in die Hose gerutscht. Es ist immer nur das erstemal schlimm. Wenn man einmal weiß, wie es funktioniert, gibt es keine Probleme mehr.
    Lance setzte vorsichtig seinen Fuß auf die Tragfläche. Er drehte sich um, wie ich es ihm erklärt hatte, klammerte sich aber noch an den Türrahmen.
    »Springst du freiwillig, oder muß ich dir auf die Finger klopfen?«
    fragte ich grinsend.
    Da ließ er los, kippte nach hinten weg, drehte sich in der Luft und spreizte Arme und Beine ab. Wie ein lebendes X fiel er dem Ozean entgegen. Nun war ich an der Reihe. Auf der »Empire« wurde inzwischen ein Motorboot zu Wasser gelassen, das uns bergen würde.
    Ich hoffte, daß sich keine Haie in der Nähe befanden, die uns guten Tag sagen wollten.
    Lances Fallschirm öffnete sich.
    Und

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