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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nebensächlichkeiten.
    Und dann, fast überraschend schnell und übergangslos, kam der Kontakt zustande.
    Um Professor Zamorra versank die Welt…
    ***
    Er sah.
    Die Vision war eindringlich, intensiv und nahezu plastisch. Die Grenzen zwischen Realität und Traum verwischten sich, Zamorra glaubte, in eine andere Welt zu stürzen. Eine faszinierende, seltsame Welt.
    Eigentümliche, geschwungene Gebäudekonstruktionen, wie sie niemals auf der Erde erbaut worden waren. Türme, Spiralen, Kugeln, die frei schwebten. Eine riesige Stadt, die sich über viele Kilometer hinzog. Doch die Stadt war tot! Kein Leben regte sich. Hin und wieder zog ein kaum erkennbares Fahrzeug seine Bahn auf weitgeschwungenen Hochstraßen, dann und wann blinkten Signale auf - das war alles.
    Doch! Es gab Leben, der erste Anschein hatte ihn getäuscht. Zamorra bemühte sich, besser zu sehen, den seltsamen Schleier zu durchstoßen, der über seinen Augen lag. Und begriff im nächsten Moment, daß die ganze Stadt -unter Wasser lag!
    Doch keine Schutzglocke, keine gläserne Kuppel schützte sie vor den gewaltigen Druckverhältnissen, vor den Wassermassen, die auf den Gebäuden lasteten. Und dann sah Zamorra das Leben, welches sich unter Wasser bewegte!
    Keine krakenartigen Ungeheuer, keine Panzerfische, keine Monstren der Tiefsee. Menschen! Menschen, in enganliegende schwarze Kombinationen gekleidet. Er registrierte, daß sie alle über jene blauroten Energiekristalle verfügten, die ihnen irgend jemand eingepflanzt hatte, an Stelle ihrer Gehirne eingesetzt hatte.
    Und noch etwas Absonderliches gewahrte er. Jene Unheimlichen trugen keine Aqualungen, waren offenbar vom Luftsauerstoff unabhängig. Sie bewegten sich frei und unbehindert in den Fluten, schienen einfach nicht zu atmen. Zamorra sah auch keine Stickstoffblasen aufsteigen, wie sie im Normalfall die Lungen der Taucher verließen. Entweder waren jene Unheimlichen Kiemenatmer, oder sie versorgten sich auf eine andere, Zamorra unbekannte Art und Weise mit dem nötigen Sauerstoff.
    Oder… sie lebten nicht mehr, waren Untote!
    Die ganze Szenerie war von verdeckten Lichtquellen nahezu schattenlos ausgeleuchtet, es schien, als gebe es überall Lichtmoleküle, die ihre Helligkeit aussandten. Jenseits der Stadt war tiefste Schwärze, wie eine massive Mauer wirkend. Irgendwie begriff Zamorra, daß diese Unterwasserstadt viele tausend Meter tief unter der Oberfläche liegen mußte. Tiefer vielleicht, als die modernsten, stärksten Unterseeboote zu tauchen vermochten…
    Lemuria!
    Sollte dies eine Stadt des sagenhaften Urkontinents sein? Es mußte so sein, denn wie hätte sonst der Unsichtbare vor seinem Tod von Lemuria sprechen können?
    Dort unten, in der Tiefsee, befand sich die Wurzel des Übels, das begriff der Professor in diesem Augenblick. Ungeklärt war nur, ob das Bild, das sich ihm zeigte, Gegenwart war oder irgendeiner Epoche der Vergangenheit entstammte. Denn wenn dort unten, irgendwo, vielleicht achttausend Meter tief auf dem Meeresgrund, eine solche gigantische Stadt lag, dann bedeutete das einen geradezu unfaßbaren Energieaufwand. Selbst wenn die Bewohner der Stadt die Kräfte, die Hitzeenergien des glutflüssigen Erdkerns anzapften, so waren dies Energien, die modernen Meßinstrumenten einfach nicht entgehen konnten. Und auch das Problem der Entsorgung war eine nicht unbeträchtliche Schwierigkeit. Die entstehenden Abfälle, fest oder gasförmig…
    Doch der Professor verzichtete darauf, sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Er konzentrierte sich auf jene unheimlichen Wesen, jene Schwarzgekleideten, die wie Menschen aussahen, jedoch allem Anschein nach keine waren.
    Blau schimmerten die Kristalle in den geöffneten Schädeln der Frauen und Männer, welche sich in den Fluten bewegten, als gäbe es keine Wassersäule von etlichen tausend Metern über ihnen, als belastete sie keinerlei Druck. Ihre Bewegungen waren von einer geradezu spielerischen Leichtigkeit, daß der Parapsychologe für Minuten an seinem Verstand zweifelte.
    Und dann, von einem Moment zum anderen, war die Vision beendet, ließ ihn in die Realität zurückkehren. Der letzte Eindruck, den er empfing, war lediglich, daß diese Unterseestadt auf dem Meeresgrund gar nicht so weit entfernt sein konnte. Sie mußte relativ nah liegen, in unmittelbarer Nähe Australiens…
    Der Professor öffnete die Augen und wischte sich über die Stirn. Fragend sahen seine Begleiter ihn an.
    Doch Zamorra schüttelte stumm den Kopf. Er wollte

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