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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nichts sagen, noch nicht. Erst dann, wenn er mit seinen Untersuchungen fertig war, wenn er alle eingeholten Informationen und Fakten zu einem geschlossenen Ganzen verschmelzen konnte, dann wollte er über jene unfaßbare Stadt sprechen.
    Vorher nicht…
    Er holte tief Luft und wandte sich wieder dem Toten zu.
    ***
    Bill Fleming und Manuela Ford waren in Perkins’ Büro zurückgeblieben. Sie beabsichtigten, sich zunächst einmal auszuplaudern. Hauptbestandteil ihres Gespräches waren naturgemäß die letzten Ereignisse.
    »Ich hätte nie geglaubt, daß die Behörden so rasch reagierten, als ich diesem Perkins erzählte, ich hätte bereits Spezialisten für Übersinnliches angefordert«, erklärte das hübsche Mädchen. »Er fragte sofort: ›Wie heißt der Mann, wie sieht er aus, wann kommt er?‹ Tja, und dann wurde den Leuten am Flughafen mitgeteilt, daß Sie dich erwarten und in Empfang nehmen sollten.«
    Bill Fleming lehnte sich im Sessel zurück und musterte die Studentin. Sie hatte sich in den letzten Wochen und Monaten nicht verändert. Auch seine Gefühle ihr gegenüber waren gleich geblieben. Er fühlte sich zu ihr hingezogen.
    Weder räumliche noch zeitliche Distanz hatte daran etwas ändern können.
    »Ich glaube, dieser U-Boot-Vorfall war auch nicht ganz unschuldig daran. Wenn man sich das bildlich vorstellt: Ein Unbekannter dringt in ein abgesichertes, getauchtes U-Boot ein, niemand weiß, auf welche Weise, und saust als Unsichtbarer durch die Gegend! Wenn ich nur wüßte, auf welches Ziel er die Kampfraketen abfeuern wollte.«
    »Ist das deine einzige Sorge?« fragte Manuela.
    Der Historiker schüttelte den Kopf.
    »Nein, Manu, größer ist die Sorge, von den Amtspersonen jetzt ständig auf die Füße getreten zu werden. Wenn man unabhängig ist, kann man effektiver zuschlagen. Hier wird jetzt alles den Dienstweg gehen, und der ist bekanntlich lang. Es sei denn, dieser seltsame Pentagon-Mann mit der Pokerface vergißt seine Dienstvorschriften und wird unbürokratisch. Aber…«
    Er unterbrach sich. Vorsichtig schnuppernd erhob er sich von seiner Sitzgelegenheit. »Perkins hat doch vorhin Kaffee gekocht, und der ist bis jetzt noch nicht getrunken worden.« Er sah sich nach der Kaffeemaschine um, die ihr Summen eingestellt hatte, weil der zusammengebraute schwarze Trank fertig war. »Irgendwo wird er auch noch seine Tassen im Schrank haben, und dann feiern wir bis zu Zamorras Rückkehr gemütliches Kaffeetrinken.«
    Manuela grinste ziemlich undamenhaft. »Sagtest du was von Tassen-im-Schrank-haben, Bill?«
    Bill schmunzelte und öffnete einen der Schränke. »Nichts… Ja, zu meinen historischen Kenntnissen gehören auch alte Sprichwörter aller Sprachen, aber allem Anschein nach hat er seine Tassen nicht mehr im Schrank… Hier ist nämlich auch nichts.«
    Und dann zeigte der liebe Bill nicht einmal Gewissensbisse, als er feststellen mußte, daß die Bürotür geöffnet wurde.
    Mit dem Rücken zur Tür, sagte er laut: »Sie müssen schon entschuldigen, Mister Perkins, nur können Sie mir bei Gelegenheit mal verraten, wo Sie Ihre Kaffeetassen…«
    »Bill!«
    Das war nicht Homer Perkins, der ihn angesprochen hatte, sondern Manuela, deren Stimme erschrocken klang, und die Schritte, die er hörte, gehörten zu mehreren Personen.
    In der Hocke vor dem kleinen Schrank wandte Bill sich um.
    Und begriff!
    Unsichtbare waren da!
    Unsichtbare hatten ungehindert das Büro des Polizeichefs betreten und waren jetzt mitten unter ihnen!
    Ein Unsichtbarer griff nach Bill Fleming. Harte Fäuste rissen den Historiker aus der Hocke hoch und dann hörte er einen Unsichtbaren sprechen.
    »Die Toten, Mann! Wo sind die Toten?«
    Akzentfrei klang das Englisch, als käme der Sprecher direkt aus Oxford, nur der rauhe, grollende Klang dabei paßte nicht dazu.
    In der Sitzgruppe polterte es dumpf. Zwei Sessel stürzten um und wurden noch einmal bewegt. Manuela hatte sich nicht irritieren lassen und einen Unsichtbaren, der nach ihr gegriffen hatte, mit einem perfekten Schulterwurf abgewehrt.
    Bill wollte den gleichen Trick anwenden. Das klappte nicht, weil sein Gegner darauf vorbereitet war. »Rede, oder du stirbst! Wo sind die Toten?«
    »Welche?« brachte Bill es fertig zurückzufragen.
    Dann schrie er auf, weil er mit seinem Kinn einen Fausthieb gestoppt hatte. Die Wucht des Schlages trieb ihn gegen den Schreibtisch des Polizeichefs. Der Amerikaner fühlte eine warme Flüssigkeit über sein Kinn rennen.
    »Dreckskerle!« schrie

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