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0131 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0131 - Das Versteck in der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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großen Unterschied. Die Granate stellte sich vor, wie sie das größere der beiden Schiffe aufschnitt, durch die Mitte hindurch, und das ekelhafte organische Gewürm aus der Schnittstelle hervorzuquellen begann. Tausende, Zehntausende.
    Und dann, wenn sie es vor sich hatte, würde sie es vernichten. Mit einer Serie von Schüssen, jeder für sich eine entfesselte Hölle.
    Wieder wurde das Verlangen stark. Und wieder mußte die Granate sich dazu zwingen, dem Befehl zu gehorchen. Bleibt unbemerkt, hieß der Befehl. Niemand darf von eurer Anwesenheit Notiz nehmen. Die Granate redete sich das immer wieder ein. Sie fand es schwer, über der Erinnerung an den Befehl ihren Abscheu zu vergessen. Die Erinnerung und die Abscheu kamen aus zwei verschiedenen Quellen, und beide waren etwa gleich stark. Die Erinnerung siegte jedoch schließlich. Die Granate war ein verantwortungsbewußtes Wesen. Es war lediglich eine Ironie des Schicksals, daß in demselben Augenblick, in dem die Granate ihren Abscheu endgültig bezwang, das Warnsystem zu arbeiten begann. Von der metallenen Mosaikplatte erfuhr die Granate, daß mit dem Zeitfeld etwas nicht in Ordnung war. Die Feldgeneratoren funktionierten einwandfrei. Also machte sich jemand von außen her an dem Feld zu schaffen. Jemand hatte das Versteck gefunden. Der Befehl war gegenstandslos geworden!
    Ein zweites Mal bemerkte Meech, daß um ihn herum etwas Ungewöhnliches vor sich ging. Er, registrierte merkwürdige Ausstrahlungen, die von einem Punkt hinter ihm kamen. „Hinter" ihm bedeutete dabei in Richtung auf den größten Lichtfleck, der die heimatliche Galaxis gewesen wäre - hätte Meech sich im richtigen Universum befunden. Natürlich war der Raum leer. Eine direkte Wahrnehmung war nicht zu machen. Meech empfing nichts weiter als verworrene, undeutliche, sinnlose Impulse. Er wußte jedoch, daß das merkwürdige Riesenraumschiff, in dem er vor nunmehr einem irdischen Tag ein eindrucksvolles Gastspiel gegeben hatte, „vor" ihm lag. Was bedeutete also diese neue Wahrnehmung? Hatten die merkwürdigen Wesen - Stangen, Kegel, Türme, Pfannen und Schüsseln - ihr Schiff verlassen und machten sich hier draußen zu schaffen? Oder hatte das gesamte Schiff sich inzwischen um ihn herum bewegt? Es gab keine Möglichkeit, das herauszufinden. Er mußte warten und weitere Informationen sammeln. Natürlich kam ihm auch der Gedanke, daß seine Kodezeichen, die er unentwegt ausstrahlte, inzwischen von einem terranischen Schiff empfangen und der Ruf befolgt worden sei. Schließlich war er ein Robot, und seine Kombinatorik erwog jede Möglichkeit. Der Logiksektor allerdings gab dieser letzteren eine so geringe Wahrscheinlichkeit, daß Meesch sie zwar speicherte, im übrigen aber aus dem bewußten Inhalt seines positronischen Gedächtnisses einstweilen entließ.
    Er wartete weiter. Die zwei Stunden waren herum. Ron hatte sich inzwischen an den leeren Raum und den Mangel an Licht gewöhnt. Aber seine Unruhe wegen der absoluten Ungewißheit, die vor ihnen lag, war ständig gewachsen, und im Grunde genommen fühlte er sich jetzt miserabler als zuvor. Zum erstenmal in seiner Laufbahn bedrückte ihn der Gedanke, daß er nicht einfach zu Nike Quinto zurückkehren und ihm sagen konnte, er wollte nicht mehr, es wäre ihnen zu ungemütlich. Du hast Angst, gestand er sich ein, richtige Angst. Lofty kniete auf dem vorderen Rand der Platte, die Stiefel kaum noch in den Drahtschlaufen. Er hatte den kleinen Generatorkasten von seiner Umstrickung befreit und zu sich herangezogen. Das Gerät war quaderförmig mit einer quadratischen Grundfläche von etwa fünfzehn mal fünfzehn Zentimetern und einer Höhe von dreißig Zentimetern. Lofty hatte einen Deckel aufgeklappt, und darunter war eine Schaltplatte mit einer Serie von Drehknöpfen und Schaltern zum Vorschein gekommen. Die Techniker an Bord der VOLTA hatten eine kleine Lampe angebracht, die die Schaltplatte beleuchtete. Unter jedem Knopf klebte jetzt ein kleiner Metallstreifen mit eingestanzter Beschriftung. Auch das war neu. Das Gerät hatte keinerlei Beschriftung getragen, als Ron es auf Arkon von dem Agladynner kaufte. „Fangen wir an?" fragte Lofty. Seine Stimme klingt ganz normal, stellte Ron fest. Er scheint keine Angst zu haben. „Ja, klar.
    Zwei Stunden sind 'rum." Vorsicht, ermahnte er sich. Das hast du in den letzten zwei Minuten schon fünfmal gesagt. Lofty bewegte die Hand. Ron rutschte neben ihn. „Jetzt diesen Knopf", sagte er hastig und deutete

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