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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufeinander zu, sie berührten sich, und das Messer, das Harriet in die Brust treffen sollte, wurde abgelenkt und streifte ihre Schulter.
    Die lange Klinge riß den Stoff auf und zog eine blutige Furche in das Fleisch.
    Harriet schrie. Die Wunde brannte, als würde der Arm in Flammen stehen. Sie ging zurück.
    Das war ihr Glück.
    Von der Wucht des eigenen Stoßes taumelte Billy Hook nach vorn, und er prallte nicht gegen seine Frau, sondern streifte den breiten Spülstein. Dabei rutschte er, fiel und hieb mit dem Kinn genau auf die Kante.
    Doch Dämonen und deren Diener verspüren keine Schmerzen.
    Trotzdem benötigte er Zeit, um wieder auf die Beine zu gelangen, denn er hing in einer gebückten Stellung.
    Diese wertvollen Sekunden nutzte Harriet. Ihre Reaktionen wurden vom reinen Überlebenswillen diktiert. Sie wollte diesem Monster entkommen, warf sich herum, riß die Küchentür auf und stolperte in den kleinen Korridor.
    Sie wankte auf die Haustür zu. Dabei passierte sie auch die Kellertür. Zwischen beiden Türen befand sich nicht viel Platz. Und der wenige war noch mit Werkzeug vollgestellt worden.
    Harriet sah eine Zange, einen Hammer und eine Axt.
    Da hatte sie die Idee.
    Sie ließ das Kreuz fallen und packte den Holzstiel der Axt. Hoch hob sie die Waffe. Ihre Augen waren blutunterlaufen, als sie mit der Axt herumwirbelte. Sie schwang sie weit nach hinten über ihren Kopf, traf dabei die Lampe, die splitternd zerbrach, doch Harriet achtete nicht auf die Scherben, als sie auf ihre Schultern regneten.
    Genauso unterdrückte sie den Schmerz – sie wollte überleben.
    Billy kam.
    Er rammte die Küchentür auf und torkelte in den Flur. Noch immer hielt er das Messer fest, stützte sich mit der freien Hand von der Wand ab und taumelte auf seine Frau zu.
    Stoßbereit hielt er das Messer.
    Aber Harriet hatte die Axt.
    »Stirb!« brüllte sie und wuchtete das Beil nieder. Sie ging sogar noch einen Schritt vor, und schlug so schnell und genau zu, daß Billy keine Abwehrchance mehr blieb.
    Die Klinge traf seinen Schädel.
    Einen normalen Menschen hätte sie getötet, nicht aber einen Dämon. Sie hieb zwar hinein, aber dieser Schlag hatte den gleichen Effekt, als hätte Harriet gegen Holz gezielt.
    Die Axt blieb stecken! Und sie rutschte der Frau gleichzeitig aus der Hand.
    Harriet wankte zurück. Sie konnte nicht begreifen, daß ihr Mann noch lebte. Er bot mit der in seinem Kopf steckenden Axt ein schauriges Bild, aber er lachte.
    »Nein, nein…«, keuchte Harriet. »Du … du bist doch tot! Du mußt tot sein …«
    Er jedoch grinste nur und schritt weiter.
    Da wußte Harriet, daß auch die Axt nichts genutzt hatte. So war diesem Monster nicht beizukommen.
    Sie warf sich auf dem Absatz herum.
    Gleichzeitig schnellte auch Billy los. Hätte er das Messer geschleudert, so wäre alles okay gewesen, er aber wollte seine Frau packen und dann umbringen.
    Deshalb bekam Harriet die Galgenfrist. Sie riß die Tür auf, stolperte nach draußen, übersah dabei die beiden Treppenstufen, fiel hin und raffte sich wieder hoch.
    Sie mußte ihm entkommen.
    Billy war dicht hinter ihr, als Harriet durch den winzigen Vorgarten auf die Straße rannte.
    Sie wohnten in einer kleinen ungepflasterten Gasse. Der Weg führte bergab und mündete in die Hauptstraße.
    Harriet schrie.
    Ihre gellenden Schreie hallten von den Hauswänden wider und schreckten als schaurige Echos die Nachbarn hoch.
    Fenster flogen auf, doch da war die Frau bereits weiter gelaufen und hatte das Ende der Gasse erreicht.
    Sie taumelte auf die Hauptstraße, wandte sich nach rechts, wo auch das große Gasthaus lag.
    Und sie schrie weiter.
    Ihre Stimme überschlug sich. Harriet hatte beide Hände erhoben, sie weinte, brüllte um Hilfe, doch das Monster, das einmal ihr Mann gewesen war, kam immer näher.
    Schräg hetzte Harriet auf den Lebensmittelwagen zu. Dort war man längst aufmerksam geworden und starrte ihr entsetzt entgegen. Vor Harriets Augen verschwamm die Welt, undeutlich glaubte sie zwei Fremde zu sehen, als sich plötzlich die eiskalte Hand ihres Mannes auf die rechte Schulter legte und er sie mit einem Ruck zu Boden schleuderte.
    Hart fiel sie auf den Rücken.
    Billy lachte schaurig und hob das Messer…
    ***
    Noch immer lag er auf dem Meer.
    Aber diesmal wurde er von keinem beobachtet. Langsam, einer gewaltigen Woge vergleichbar, bewegte er sich voran. Er rollte auf das Ufer zu, wo er endlich die Menschen packen konnte.
    Und er lebte, dieser teuflische

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