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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zukriechen. Und sie haben gesehen, was mit den beiden Männern geschehen ist. Die Folge: jeder Einwohner von Grynexxa kann in eine solche Situation geraten, oder nicht?«
    »Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.«
    »Und was tut man dagegen?«
    »Wir müssen die Menschen davon überzeugen, daß sie ihre Häuser verlassen.«
    »Es wird schwer sein«, sagte der Pfarrer.
    »Aber die einzige Möglichkeit.«
    Der Geistliche nickte mir zu. »Kommen Sie mit. Hier halte ich es nicht mehr aus. Ich muß einfach zu den anderen.«
    Der Meinung war ich auch.
    Wir verließen das Pfarrhaus. Der Geistliche hatte noch eine Decke mitgenommen, die er über den Toten ausbreitete. Er schlug ein Kreuzzeichen. »Gott sei seiner Seele gnädig, trotz allem«, murmelte er.
    Ich war schon vorgegangen, denn ich wollte sehen, wie weit sich der Nebel inzwischen voranbewegt hatte. Leider konnte ich keinen Blick aufs Meer werfen, weil die Kirchenmauer sich im Weg befand.
    »Von wo aus kann man das Meer sehen?« erkundigte ich mich.
    »Wir müssen noch ein Stück gehen.«
    Wir schritten über den Kirchplatz. Die Ulmen verloren die Blätter. Lautlos segelten sie zu Boden, wo sich bereits ein bunter Teppich gebildet hatte. Ich hatte keinen Blick für dieses romantische Bild, sondern wollte den Nebel sehen.
    Der Pfarrer schritt mit mir auf eine kniehohe Mauer zu. »Wenn sie da hinaufklettern, können Sie bis zum Hafen schauen.«
    Ich folgte seinem Rat, stieg auf die Mauer und hatte tatsächlich einen freien Blick.
    Im nächsten Augenblick glaubte ich, mein Herz würde stehenbleiben. Wie eine Wand stand der geheimnisvolle Nebel im Hafen.
    Er hatte sogar schon einen Teil der Schiffe verdeckt, seine Ausläufer krochen an den Felsen der Steilküste hoch, doch die Hauptmasse war dabei, wie mit tausend Armen und Beinen in das Dorf zu kriechen.
    Eins war mir klar.
    Die Zeit, das Dorf zu evakuieren, hatten wir jetzt nicht mehr!
    ***
    Dem Schauplatz am nächsten befand sich der Lebensmittelhändler.
    Er hatte seinen Wagen dicht an der Einmündung der schmalen Gasse in die Hauptstraße geparkt.
    Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, wie Harriet Hook auf die Straße stürzte und eine gräßliche Gestalt sie verfolgte, an der Schulter packte und zu Boden warf.
    Die Kundinnen ergriffen die Flucht. Sie ließen alles liegen und fallen. Da klatschten Tüten zu Boden, wurden zerrissen, und frisches Obst zerplatzte zu einem dicken Matsch.
    Die Augen des Kaufmanns aber wurden riesengroß. Er konnte sich nicht vom Fleck rühren. Er sah die Axt im Kopf des Monsters und glaubte, einem bösen Traum erlegen zu sein.
    Dann blitzte das Messer auf.
    Das genau war der Moment, wo er aus seiner Erstarrung erwachte. Er befand sich nur wenige Schritte von der zusammengebrochenen Frau entfernt, und er mußte es einfach tun.
    Der Kaufmann warf sich vor. Sein Kittel flatterte auseinander, als er schreiend auf das Monster zulief.
    »Nein!« brüllte er. »Nein, um Himmels willen, lassen Sie das! Ich beschwöre Sie!«
    Er ruderte mit den Armen, wollte den Unheimlichen stoppen, und der zuckte auch tatsächlich herum.
    Er schaute den Lebensmittelhändler an.
    Kalt und gnadenlos war sein Blick, und der Mann ahnte nicht, in welch eine Gefahr er sich begab.
    Noch zwei Schritte.
    Da hob der Unheimliche das Messer.
    Er hatte ein neues Ziel gefunden, nicht mehr seine Frau, sondern den Mann, der den Mord verhindern wollte.
    Er schleuderte die Klinge.
    Das Messer wuchtete durch die Luft. Die Klinge überschlug sich dabei, bekam jedoch den richtigen Drall und hieb in die Brust des heranstürmenden Lebensmittelhändlers.
    Der Lauf des Kaufmanns wurde gestoppt. Er riß beide Arme hoch, als wollte er sich an den Wolken festhalten, doch da war nichts, was ihm Halt geboten hätte.
    Schwer stürzte er zu Boden.
    Dicht neben der angststarren Frau blieb er liegen. Er hatte helfen wollen, dafür war er bestraft worden.
    Der Unheimliche mit dem steinernen Gesicht lachte. Er ging zu dem Mann und zog das Messer wieder hervor. Er brauchte es noch für andere Opfer.
    All diese Vorgänge waren innerhalb von Sekunden über die Bühne gelaufen. Eine Zeitspanne, die Suko und Bill benötigten, um sich erst einmal zu orientieren.
    Sie waren hinter mir hergelaufen, allerdings hatte ich einen zu großen Vorsprung gehabt, denn als sie die Gaststätte verließen, war ich schon verschwunden.
    Suko und Bill schauten sich um.
    Leider nahm ihnen der parkende Lebensmittelwagen die Sicht auf die Vorgänge, sie sahen nur die

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