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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nebel.
    Er schien tausend Arme und Hände zu haben, er griff überall hin, breitete sich mal nach rechts aus, dann wieder nach links. Alles, was in seine Nähe kam, wurde vernichtet.
    So erging es einer Möwe. Sie paßte nicht auf und segelte in den Nebel hinein.
    Ein schriller Schrei, dann spie die grauweiße Wolke Knochenteile aus. Sie hatte die Möwe zerfressen.
    Wie eine Säure…
    Und die grauweiße Wand rollte weiter. Längst hatte sie die Klippen vor dem Hafen überwunden. An den Seiten breitete sie sich aus, so daß die ersten Ausläufer bereits gegen die Steilwände stießen und langsam daran hochkletterten.
    Die Hauptmacht aber nahm den direkten Weg auf den kleinen Hafen zu, um in den Ort zu gelangen…
    ***
    Ich jagte über die Straße.
    Wo sich die Kirche befand, das wußte ich, sie war schließlich nicht zu übersehen. Irgendwo in der Ferne vernahm ich gellende Schreie, doch ich achtete nicht darauf. Im Augenblick zählte nur die Hilfe für den Pfarrer.
    Ich hatte selbst erlebt, wie gnadenlos diese Wesen vorgingen, wenn der Pfarrer einem in die Hände gefallen war, hatte er keine Chance.
    Vor der Kirche befand sich ein großer Platz. Zwei hohe Ulmen wuchsen dort, sie flankierten praktisch den Eingang. Die große Tür der Kirche war verschlossen, aber ich sah einen schmalen Weg, der um das Gebäude führte.
    Den schlug ich ein.
    Links von mir trennte eine hohe Hecke den Weg ab, rechts befand sich die Kirchenmauer.
    Da hörte ich schon das Splittern der Scheibe. Und ich vernahm die dumpfen Schreie.
    »Ich kriege dich, verdammter Kerl. Ich kriege dich!«
    Im Laufen riß ich die Beretta hervor. Noch zwei Schritte, und der Weg lag hinter mir. Er endete vor einem Haus, das im Vergleich zur Kirche ungewöhnlich klein wirkte.
    Ich nahm an, daß hier der Pfarrer wohnte.
    Abrupt bremste ich meinen Lauf, um die Lage zu sondieren. Die Monstergestalt erschreckte mich nicht, ich kannte bereits den wie Stein aussehenden Schädel.
    Das mußte Gard Layton sein. Er hielt eine armlange Eisenstange in der Hand. Einige Scheiben hatte er bereits zertrümmert, jetzt wuchtete er die Eisenstange gegen die Haustür. Und sie war nicht so stabil wie die der Kirche.
    An der Seite war das Holz schon herausgebrochen. Einige Splitter standen ab wie die Zinken eines Kamms.
    Ich hob die Pistole.
    »Es reicht!« peitschte meine Stimme.
    Der Kerl hörte sie genau. Er hielt inne, duckte sich und wirbelte gedankenschnell herum. Gleichzeitig schleuderte er seine verdammte Eisenstange, so wuchtig und zielgenau, daß ich es kaum schaffte, auszuweichen, geschweige denn zu schießen.
    Die Stange wirbelte auf mich zu, wobei sie sich ein paarmal um die eigene Achse drehte.
    Ich ließ mich einfach auf die Knie fallen, trotzdem war es eine Idee zu spät. Während einer Drehung streifte mich die verfluchte Eisenstange seitlich am Kopf und berührte auch noch mein Ohr. Ich hörte zwar keine Engel singen, aber der Schmerz zuckte trotz allem durch meinen Schädel.
    Für einen Moment war ich unkonzentriert und mußte mich erst wieder fangen.
    Eine Zeitspanne, die das Monster nutzte.
    Mit gewaltigen, grotesk anmutenden Sprüngen jagte es auf mich zu. Die Arme hielt es dabei ausgestreckt; wie der Junge in London, so wollte mich das Monster ebenfalls umbringen.
    Doch dagegen hatte ich etwas.
    Als die Hände zupacken wollten, warf ich mich zur Seite, so daß der Unheimliche ins Leere lief und zusätzlich noch über meine Beine stolperte.
    Er fiel hin.
    Jetzt hätte ich schießen können, doch ich zögerte. Wenn ich das Monster erst einmal zwang, etwas zu verraten, konnte ich noch immer reagieren. Ich warf mich über die Gestalt und preßte ihr die Mündung der Silberkugel-Beretta gegen den steinernen Schädel.
    »Halt still!« zischte ich.
    Mein dämonischer Gegner dachte nicht im Traum daran. Er warf seinen Schädel hoch, so schnell und so wuchtig, daß er mir die Beretta aus der Hand prellte. Dann erwischte mich ein Rundschlag am Schlüsselbein, der mich hintenüber warf.
    Jetzt standen die Chancen gleich. Nein, besser für ihn.
    Denn er hechtete auf die Beretta zu. Und er hatte den kürzeren Weg. Wie die Kralle eines Geiers stieß die Hand vor, umkrallte den Griff der Waffe, und mit der Pistole im Anschlag rollte er sich hastig herum.
    Ich blickte für den Bruchteil einer Sekunde in die drohende Mündung, doch er schoß erst einen Atemzug später.
    Vielleicht hatte er noch nie eine Pistole in der Hand gehabt, auf jeden Fall verriß er den Schuß, und die

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