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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höhe.
    Hören konnte ich nichts, sehen ebenfalls nichts. Als ich einen halben Schritt weiterging, schaute ich durch den freien Teil der Scheibe in das Zimmer.
    Was ich sah, gefiel mir gar nicht.
    Die grauhaarige Frau hockte in einem zerschlissenen Sessel. Die Hände hatte sie um die Lehnen gekrallt, auf ihrem Gesicht spiegelte sich die Angst wider. Die Züge wirkten wie eingefroren.
    Neben dem Sessel lag der Tote. Die Kugel hatte ihn in die Brust getroffen. Der alte graue Pullover war blutgetränkt. Das Gesicht des Mannes zeigte eine leichenblasse Farbe. In den Augen las ich noch den Schrecken, den er in den letzten Sekunden seines Lebens durchgemacht hatte.
    Der Junge wandte mir den Rücken zu. Trotzdem sah ich das Gewehr. Er hielt es mit beiden Händen umklammert.
    Ich trat wieder zurück und schaute mir die Tür an. Sie war fest verschlossen. Wenn ich etwas unternehmen wollte, mußte ich durch die Scheibe.
    Keine angenehme Vorstellung.
    Hier oben war es windig. Meine Haare wurden aufgewühlt, doch die äußeren Bedingungen spürte ich nicht. Ich konzentrierte mich voll auf meine Aufgabe.
    Sie war schwer genug!
    Die Frau schaute genau auf die Scheibe. Sie mußte mich eigentlich sehen, als ich wieder vortrat.
    Mit der rechten Hand nahm ich das Kreuz, streifte die Kette über den Kopf und behielt es in der Hand. In die Linke nahm ich die Beretta.
    Damit winkte ich auch.
    Jetzt sah mich die Frau, und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig.
    Aus dem Entsetzen wurde ungläubiges Staunen. Hoffentlich reagierte sie richtig und drehte nicht durch, denn dann war alles vorbei.
    Die Frau schrie nicht, sie starrte nur auf mich, wobei ihre Augen noch größer wurden.
    Ich legte meinen rechten Zeigefinger gegen die Lippen, und sie verstand dieses international bekannte Zeichen.
    Dann zuckte sie zusammen. Ich nahm an, daß ihr Sohn sie angesprochen hatte. Hören konnte ich nichts.
    Ich überlegte noch, wie ich am besten in die Wohnung eindringen und den Jungen mit dem Greisengesicht überraschen konnte, als das Schicksal mir die Entscheidung abnahm.
    Der Junge wirbelte plötzlich herum. Instinktiv schien er gespürt zu haben, daß etwas nicht stimmte.
    Jetzt sah er mich.
    Ich schoß nicht. Wir starrten uns an, und die Mündung des Gewehres zeigte nicht auf mich, sondern zu Boden.
    Sofort hob ich mein Kreuz.
    Es befand sich in seiner Gesichtshöhe, er mußte es einfach ansehen, und ich schaute in sein Gesicht.
    Es sah wirklich schrecklich aus.
    Die Haut schimmerte grau, war rissig und eingefallen, erinnerte mich an alten Stein. Die Mundwinkel hingen lappig herab, das Kinn wuchs nach hinten und zeigte zahlreiche Falten.
    Wirklich wie eine Mumie…
    Nur die Augen lebten. Sie waren von einer erschreckenden Kälte.
    In ihnen wohnte das Böse.
    Er schoß nicht, dafür saugte sich sein Blick an dem Kreuz fest.
    Und plötzlich verzerrte sich sein Gesicht. Es schien, als hätte er ungeheure Qualen auszustehen, er wankte zurück, und ich bekam die Chance, die Tür einzutreten.
    Mit dem rechten Fuß hämmerte ich gegen das Glas.
    Splitternd ging die eine Hälfte der Balkontür entzwei. Ein wahrer Scherbenregen prasselte zu Boden, und mit den Scherben kam ich.
    Ich sprang geduckt über den Türrand hinweg und jagte in das dahinterliegende Zimmer.
    Ein schrecklicher Schrei empfing mich.
    Der Junge hatte ihn ausgestoßen, während seine Mutter schreckensstarr im Sessel hockte.
    Der Junge mit dem Greisengesicht war bis an die Wand zurückgewichen. Er konnte seinen Blick nicht mehr von meinem Kreuz lassen, es schien, als würde er von diesem Anblick magisch angezogen.
    Aus den Augenwinkeln bekam ich mit, daß sich die Mutter erheben wollte. Ich zischte: »Bleiben Sie sitzen!«
    Sie fiel wieder in den Sessel zurück.
    Noch hielt der Junge das Gewehr, und noch war ich nicht aus der Gefahrenzone, aber ich glaubte plötzlich nicht mehr daran, daß er sein Gewehr gegen mich einsetzen wollte.
    Mein Kreuz hinderte ihn daran.
    Es hatte sich ein wenig erwärmt, strahlte allerdings nicht auf, sondern bannte den Jungen mit unsichtbaren Kräften.
    Ich schritt noch näher.
    Polternd fiel die Waffe zu Boden. Sie war ihm aus den Händen gerutscht.
    Jetzt befand ich mich in einer noch besseren Position.
    »Gib auf«, flüsterte ich, »gib auf…«
    Er streckte seinen rechten Arm aus und spreizte die Hand.
    »Weg!« keuchte er. »Geh weg!« Dabei bewegte sich sein Kinn, und ich sah plötzlich etwas Grauenhaftes.
    Von seinem Gesicht fielen Stücke

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