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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte mit Motorkraft bis an das Objekt herangebracht werden.
    Gard Layton bewegte sich sofort auf das Heck des Bootes zu und verschwand im Ruderhaus. Der Eingang war so niedrig, daß er den Kopf einziehen mußte. Zwei rohe Holzstufen führten hinunter, dann stand er vor dem Steuerrad.
    Eine Radaranlage hatte das Boot nicht. Sie war auch nicht nötig, da sich Layton und Hook sowieso nur im Bereich der Küste aufhielten.
    Billy Hook blieb für einen Moment auf der Reling stehen. Er hob den rechten Arm, ein Zeichen, daß er die Leinen gelöst hatte.
    Layton stellte den Motor an, und Hook sprang auf Deck. Der Motor tuckerte wie ein Oldtimer-Fahrzeug und kam erst langsam auf Touren. Nach einer Weile lief er endlich rund.
    Die beiden Männer waren gut aufeinander eingespielt. Es bereitete Layton keine Schwierigkeiten, das Schiff von der Mole weg und in das freie Gewässer hineinzulenken.
    Der Wind kam von Südwest, er trieb die Wellen gegen den Kahn, und der Motor brauchte mehr Kraft, um voranzukommen.
    Wer den Hafen nicht kannte, hatte seine Mühe, ihn zu verlassen, denn die brandungshemmenden Felsen wuchsen unter Wasser weiter und breiteten sich dort aus. Sehr leicht konnte ein Boot mit seinem Kiel über die Felsen schrammen und aufgerissen werden.
    Doch Gard Layton steuerte lässig den Kahn aus dem Hafen. Danach wurden die Wellen stärker. Sie hoben den Bug an, der sich ein wenig schwerfällig wieder senkte. Spritzwasser gischtete über, quirlte in die Ablaufrinnen und vereinigte sich wieder mit dem Meer.
    Beide Männer behielten die Nebelbank im Auge. Und Billy Hook hatte plötzlich das Gefühl, als würde der Nebel sich bewegen und wandern.
    Er lief zum Ruderhaus hinüber, wo Gard Layton ihn fragend anschaute. »Ist was?«
    Hook nickte. »Ich meine, der Nebel wäre näher an Land gekommen.«
    »Unsinn.«
    »Doch.«
    »Das kann alles leicht täuschen«, sagte Layton, griff aber trotzdem zum Glas und schaute durch.
    »Nun?« fragte Billy Hook gespannt.
    »Kann man nicht so sagen.«
    »Du würdest es aber auch nicht abstreiten.«
    »Nein, nicht so direkt.«
    »Dann stimmt etwas nicht.« Hook war von seinen Worten überzeugt.
    »Und was, bitte?«
    »Wenn der Nebel, der ja schon einige Tage vor der Küste liegt, bisher nicht gewandert ist, warum ausgerechnet heute? Kannst du mir das sagen?«
    »Vielleicht ist er vorher auch gewandert, und wir haben es nur nicht gesehen.«
    »Ich traue dem Braten nicht. Am liebsten, Gard, würde ich wieder umkehren.«
    Layton lachte. »Warum das denn? Hat dich die Rederei des Alten verrückt gemacht?«
    »Nein, aber dieses Wandern.«
    »Es steht doch noch gar nicht fest, zum Teufel.«
    »Mit dem Teufel hat es sicherlich was zu tun«, bemerkte Billy Hook.
    »Ach, hör auf.«
    Billy warf einen Blick zurück. Sie hatten die Hafeneinfahrt längst passiert, die Küste blieb hinter ihnen zurück und auch das Dorf. Er fühlte sich plötzlich unwohl. Diese grauweiße Wand da auf dem Meer bereitete ihm körperliches Unbehagen. Billy warf einen Blick auf seinen Freund.
    Gard Layton stand ruhig am Steuer. Nichts in seinem Gesicht regte sich. Er schien überhaupt nicht nervös zu sein. Es war auch alles abgesprochen. Sie wollten die Nebelwand durchfahren. Und zwar zweimal. Auf der Hinfahrt an der Ostseite und auf der Rückfahrt auf der Westseite. Das hatten sie sich vorgenommen.
    Layton lachte plötzlich, und Billy Hook schaute ihn verwundert an. »Was ist los?«
    »Ich amüsiere mich über deine Angst. Wirklich, du bist doch sonst keine Memme.«
    »Ich habe auch noch nie solch eine Nebelwand gesehen.«
    »Ja, ja, schon gut.« Wenn Layton so redete, war für ihn das Thema erledigt, das wußte auch Hook.
    Er sprach auch nicht mehr weiter, doch die Angst vor dem Nebel blieb. Je näher sie herankamen, um so bedrohlicher wurde er. Aus der Ferne hatte er wie eine kleine grauweiße Wand ausgesehen, die über dem Wasser lag, aber jetzt war die Wand gewachsen, sogar ziemlich hoch geworden.
    Sie kam ihm vor wie ein Gebirge. Und sie stand nicht still. In ihr wogte und wallte es, pulsierte unruhig hin und her, bildete dicke Schlieren und Streifen, die wellenförmig aufeinander zuliefen.
    Auch war das Meer hier ruhiger. Kein Seewasser gischtete mehr über, das Schiff fand wirklich eine fast glatte See vor.
    Und noch etwas fiel Billy Hook auf.
    In der Luft flogen keine Vögel. Nicht eine Möwe war zu sehen.
    Nur in der Ferne zogen sie ihre Kreise. Es schien, als hätten sie Angst, sich der Nebelwand zu

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