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0132 - Wir und der Raketenprofessor

0132 - Wir und der Raketenprofessor

Titel: 0132 - Wir und der Raketenprofessor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Raketenprofessor
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ein Gesicht erschien.
    »Jetzt ist hier niemand zu sprechen. Kommen Sie morgen wieder. Der Kranke wird noch früh genug hereinkommen.«
    »Wir sind Bundespolizisten und möchten sofort Dr. Cornwall sprechen«, sagte ich.
    »Der Doktor schläft«, sagte der Mann und wollte die Klappe zuschlagen, aber da hatte ich schon durchgegriffen und ihn am Kragen gepackt.
    »Hören Sie, mein Lieber!« Ich kochte vor Zorn, Müdigkeit und Aufregung. »Wenn Sie nicht augenblicklich öffnen, so schlagen wir die Tür ein.«
    Die Augen quollen ihm aus dem Kopf und er stammelte:
    »Ja, ja. Ich mach ja schon.«
    »Dann aber schnell«, sagte ich und ließ ihn los.
    Das hätte ich wieder nicht tun sollen. Er schlug die Klappe zu und ich hörte, wie er noch einen weiteren Riegel vorschob. Dann tauchte er hinter dem erleuchteten Fenster nebenan auf. Er schnappte sich den Telefonhörer von der Gabel, wählte und redete aufgeregt hinein. Dann setzte er sich und wartete.
    »Am liebste möchte ich die Scheibe einschlagen«, fauchte ich.
    »Nicht nötig«, meinte mein Kollege gemütlich. »Ich habe gesehen, welche Nummer er wählte. In drei Minuten wird ein Streifenwagen von Santa Paula oder eine Highway-Patrouille hier sein.«
    Wir stellten uns also neben unser Auto und warteten. Es dauerte nicht einmal drei Minuten. Ein rotes Glühwürmchen tanzte über die Chaussee, eine Sirene schrillte und bekam Antwort von der Autobahn her.
    Dicht hintereinander preschten die Wagen den Gartenweg herauf und hielten. Vier Cops und drei Highway-Polizisten sprangen heraus. Zugleich klirrte der Riegel an der Tür. Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht und unser Freund von vorhin kam zum Vorschein. Jetzt hatte er natürlich keine Angst mehr. Er war ein großer Kerl mit breiten Schultern, langen Armen und einem brutalen Gesicht. Wenn die Cops ihm alles geglaubt hätten, was er ihnen weismachen wollte, so hätten sie uns, mit Handschellen versehen, ins tiefste Verlies werfen müssen.
    Inzwischen hatte der Sergeant des Streifenwagens unser Auto gemustert und nicht nur Rotlicht, Suchlicht und die Sirene, sondern auch das Wappen auf der Tür betrachtet.
    »Ihr Wagen?«, fragte er und tippte an den Mützenschirm.
    »Unser Wagen.« Dabei hielt ich ihm meinen Ausweis hin.
    Er warf einen Blick darauf und drehte sich nach dem Wächter der Klinik um. Der ahnte wohl, was ihm blühte und verdrückte sich eiligst. Allerdings dachte er jetzt nicht daran, die Tür hinter sich zu verriegeln.
    »Pass auf den Kerl auf!«, warf der Sergeant einem seiner Leute zu. Dann fragte er: »Kann ich etwas für die Herren tim?«
    »Vielleicht ja. Es wäre mir jedenfalls lieb, wenn Sie hierblieben«, sagte ich. »Ich habe den begründeten Verdacht, dass in diesem Haus eine Person festgehalten wird, obwohl sie vollkommen gesund ist.«
    Der Sergeant sagte gar nichts. Er pfiff nur durch die Zähne, als wolle er sagen: Wenn es nach mir geht, so lasse ich sie alle laufen.
    Jetzt konnten wir endlich eintreten.
    »Rufen Sie den Doktor«, forderte ich zum zweiten Mal und diesmal beeilte sich der Bursche.
    Zuerst versuchte er es mit dem Haustelefon, und als sich niemand meldete, lief er los. Es dauerte lange, verzweifelt lange, bis er zurückkam.
    »Der Doktor lässt bitten.«
    Obwohl wir uns bemühten, leise zu gehen, hallten unsere Schritte in dem weiß gekachelten Korridor mit den vielen Türen wider. Vor der Tür mit der Aufschrift »Sprechzimmer« blieb der Pförtner stehen und klopfte zaghaft.
    »Herein!«, brüllte eine Stimme und wir folgten ihr, mein Kollege, der Sergeant und ich.
    Der Pförtner blieb draußen.
    Der Doktor war bestimmt sechs Fuß hoch und entsprechend schwer. Er hatte einen mächtigen Brustkorb und das Genick eines Gewichthebers. Er trug einen weißen Kittel und darunter einen Pyjama. Die Füße steckten in Filzpantoffeln.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie? Was fällt Ihnen ein, die Ruhe meines Hauses zu stören? Hier ist eine Klinik. Hier sind Kranke, für die ich verantwortlich bin.«
    »Halb so wild, Doktor«, sagte ich. Ich wollte nach Möglichkeit Krach vermeiden. »Wir sind G-men, Beamte des Federal Bureau of Investigation. Wir verlangen eine genaue Auskunft über Ihre Patientin Dolly Barley. Wir wollen wissen, wer sie hierher gebracht hat und unter welchen Umständen. Wir wollen wissen, wer für sie bezahlt und vor allem, was ihr fehlt.«
    »Mit dieser Frau habe ich nichts als Ärger«, knurrte er böse. »Seit sie hier ist, ist der Teufel los. Dreimal schon hat sie

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