Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0133 - Der Mumienfürst

0133 - Der Mumienfürst

Titel: 0133 - Der Mumienfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
Vom Netzwerk:
sich neben das Mädchen legte, schmiegte es sich an ihn, ließ ihn die glatte, warme Haut spüren…
    ***
    Professor Zamorra hatte das Frühstück bereits fertig, als Nicole erwachte und aus dem Zelt trat.
    Fasziniert starrte er auf die nackte Mädchengestalt. Nicole reckte sich, streckte die Arme aus, sah hinaus zu den Bergen, der Sonne entgegen.
    »Ein herrlicher Morgen!« sagte sie und ließ sich von den warmen Strahlen umschmeicheln.
    »Stimmt«, pflichtete er ihr bei. »Ein selten schöner Tag! Kein Wind, nur Sonne und Wärme. Ein Wunder, wenn man bedenkt, wie kalt die Nacht war.« Sein Blick glitt än Nicoles hüllenlosem Körper hinab, über die vollen Brüste, den flachen Bauch, die vollen Schenkel, die langen Beine bis zu den kleinen Füßen, wanderte dann zurück, blieb auf ihrem Gesicht haften.
    »Ist was, Chéri?« fragte sie.
    »Hm«, murmelte er, »du bist sehr leichtsinnig, Nicole. Dein Anblick erweckt jede Mumie zum Leben!«
    Sie lachte und drehte sich um, ging mit wiegenden Hüften und wedelndem Hinterteil zu dem improvisierten Waschtisch, den Zamorra aufgebaut hatte.
    Zehn Minuten später saß sie angezogen neben Zamorra und ließ sich das Frühstück schmecken. Es gab sogar weichgekochte Eier, Orangensaft, Kaffee, Toast und Jam. Butter war eine Selbstverständlichkeit.
    »Wie in einem First-Class-Hotel«, meinte Nicole. »Kaum zu glauben, daß wir in den Kordilleren sitzen und Jagd auf Dämonen machen.«
    »Und doch ist es so, mon amour!« Zamorra nahm zwei Scheiben aus dem mit Propangas gespeisten Toaster.
    »Was machen wir den ganzen Tag?« wollte sie wissen.
    »Wir werden uns ein bißchen Umsehen«, gab Zamorra zurück. »Vielleicht finden wir irgend etwas. Ich glaub’s ja nicht, aber möglich wäre es schon.«
    Sekundenlang schwieg Nicole Duval und ließ den Blick über die Berge schweifen. »Am Tage werden sie uns ja wohl in Ruhe lassen«, sagte sie nach einer Weile. »Oder?«
    Zamorra nickte.
    »Uns ja.«
    Nicole, die gerade einen mit Erdbeer-Jam bestrichenen Toast zum Munde führte, legte ihn auf den Einweg-Teller zurück.
    »Uns? Wie meinst du das? Glaubst du, daß…?«
    Er unterbrach sie. »So genau kenne ich mich mit den Gepflogenheiten von Inka-Dämonen nicht aus, Nicole, aber ich könnte mir vorstellen, daß sie keinen Schlaf brauchen. Ich will damit sagen, daß sie nicht unbedingt aus ihrem Reich zu uns kommen müssen.«
    Nicole dachte nach, erwiderte schließlich:
    »Ich verstehe. Du denkst an die Mädchen aus Urubamba und daran, daß… Aber sag mal, was sind das denn nun tatsächlich? Mumien oder Dämonen?«
    Professor Zamorra trank seinen Kaffee aus und zündete sich eine Zigarette an. »Hm, erinnerst du dich an meinen Vortrag, den ich bei der American Society for Psychical Research in Chicago gehalten habe? Ich führte aus, daß Mumien unter gewissen Vorbedingungen zu Zombies geworden sein können. Und daß es mehr als einmal vorgekommen ist, daß sich ein Zombie in einen Dämon verwandelt. Und hier, Nicole, befinden wir uns auf gewissermaßen geweihtem Boden. Hier haben die Inkafürsten gelebt, deren Leben dem Sonnengott geweiht war. Dieser Gott aber besaß - oder besitzt - gewaltige Macht. Ich habe zwei Namen genannt: Topa Inka und Pachachuti! Zwei der bösartigsten, grausamsten Oberpriester ihrer Zeit, Chérie! Priester wurden einbalsamiert! Das jedoch schließt nicht aus, daß sie zu Zombies und auf diesem Umweg auch zu Dämonen wurden. Ich zweifle jedenfalls nicht daran. Wie groß ihre Macht ist, erkennst du daran, daß einer von ihnen mit uns in Verbindung getreten ist.«
    Nicole nickte. Ihr vorhin noch lächelndes Gesicht war ernst geworden. Sie kannte ihren Chef und Geliebten gut genug, um zu wissen, was auf sie beide zukam. Immerhin hatte sie schon oft Seite an Seite mit ihm gegen die Mächte des Bösen und der Finsternis gekämpft, war selber etliche Male im Schattenreich gewesen, von wo Zamorra sie zurückgeholt hatte.
    »Glaubst du, daß wir die Mädchen retten können? Sie und Inez?«
    Zamorra zuckte mit den Achseln.
    »So was solltest du mich nicht fragen, Nicole«, erwiderte er. »Ich weiß nicht mehr als du. Nur hoffen können wir, nicht mehr!«
    Er erhob sich. »Ich denke, wir können alles so stehenlassen«, meinte er und brachte es fertig zu lachen. »Dämonen und Mumien essen normalerweise nicht. Und mit dem anderen Kram können sie auch nichts anfangen!«
    Als sie zehn Minuten später aufbrachen, um nach Spuren zu suchen, hatte Zamorra sein Amulett

Weitere Kostenlose Bücher