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0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Mensch ganz große Klasse.
    Sie zu entschärfen, dazu hatte man sich aber erst fünf Minuten vor zwölf entschlossen.
    Ich erreichte ein Geländer.
    Eisentreppen und Eisenplattformen waren in dem Gebäude übereinander verschachtelt. Es gab unzählige Möglichkeiten für meinen gefährlichen Gegner, sich zu verstecken.
    Ich versuchte nicht, leise zu sein, denn ich war davon überzeugt, daß die Bestie meine Anwesenheit längst bemerkt hatte.
    Um nicht in die Versuchung zu kommen, im Ernstfall doch einen Todesschuß anzubringen, ließ ich meine Silberkugel-Pistole in der Schulterhalfter stecken. Statt dessen bewaffnete ich mich mit meinem geweihten Silberdolch, dessen Griff die Form eines Kreuzes hatte.
    Das Licht der Lampen, die die Kläranlage erhellten, zauberte blitzende Reflexe auf die Klinge.
    Ich stieg eine Eisentreppe hinunter, ging einen Eisensteg entlang, hatte eisernes Gestänge über mir. Ein ständiges Plätschern und Glucksen erfüllte das große Gebäude.
    Wenn ich leichtsinnig gewesen wäre, hätte ich annehmen können, mutterseelenallein zu sein. Aber der Schein trog garantiert.
    Die Bestie lauerte irgendwo. Und sie würde mich angreifen, sobald ich nahe genug an sie herangekommen war.
    Ein Wischen, Schleifen.
    Über mir.
    Auf der nächsthöheren Plattform!
    Ich rannte los, den schmalen Steg entlang. Sobald ich sein Ende erreicht hatte, standen mir eine Treppe und eine Leiter zur Auswahl. Ich entschied mich für die Leiter, denn das war der direkte Weg nach oben.
    Hastig turnte ich die Sprossen hoch. In wenigen Sekunden erreichte ich die Plattform. Ein letzter Klimmzug, dann flankte ich über das Geländer und sah… nichts!
    Verdammt, die Bestie spielte Verstecken mit mir.
    Wo war sie hingekommen?
    Ich überlegte in fieberhafter Eile, welchen Weg sie eingeschlagen haben konnte. Eine Möglichkeit drängte sich förmlich auf: die Wendeltreppe, die noch weiter nach oben führte.
    Schon setzte ich meinen Fuß auf die erste Stufe.
    Atemlos legte ich die vielen Stufen zurück. Ich rannte im Kreis, blieb aber doch nicht am selben Fleck, sondern schraubte mich immer weiter nach oben.
    Vier Stufen noch.
    Da hörte ich plötzlich ein wildes Fauchen. Mein Kopf ruckte herum, und da sah ich die Bestie. Hoch aufgerichtet stand sie über mir.
    Jetzt bückte sie sich. Mit beiden Händen wollte sie meinen Kopf packen und ihn mir wahrscheinlich abreißen oder um 180 Grad herumdrehen.
    Beides war nicht nach meinem Geschmack, deshalb knickte ich in den Knien ein. Das bewirkte, daß ich blitzschnell kleiner wurde.
    Wie Zangen schnappten die Klauen ins Leere.
    Das Scheusal knurrte unwillig.
    Ich stieß mit dem Dolch nach oben, traf die Bestie jedoch nicht.
    Aber es gelang mir, zwei weitere Stufen zu gewinnen.
    Ein Tritt des Höllenwesens traf nur das Geländer. Ich griff nach dem widerlichen Bein, riß es hoch und stieß damit das Ungeheuer zurück.
    Noch zwei Stufen eroberte ich.
    Nun befand auch ich mich auf der großen eisernen Plattform. Das grüne Monster kam näher. Ekel erfaßte mich. Ich hatte mit einemmal ein lästiges Würgen im Hals.
    Vorsichtig wich ich nach links aus.
    Mein Oberkörper war leicht nach vorn gebeugt. Ich belastete kein Bein mehr als das andere, um mich mit einem jähen Sprung nach beiden Seiten in Sicherheit bringen zu können, falls dies erforderlich sein sollte.
    Schleifend glitten meine Füße über die Plattform.
    Keine Sekunde ließ ich die Bestie aus den Augen.
    Ihr lappiges Maul öffnete sich, und ich konnte die gefährlichen Haizähne sehen. Mit straff gespannten Nervensträngen wartete ich auf den Angriff des Scheusals.
    Doch das Wesen zögerte.
    Mein Kreuz hinderte es daran, mich weiter zu attackieren. Okay, wenn das grüne Monster mich nicht angriff, dann wollte ich die Initiative ergreifen. Ich drehte den Spieß um, wartete nicht länger auf die Attacke, sondern attackierte selbst.
    Ich schnellte vorwärts.
    Das Ungeheuer wich zurück.
    Meine Dolchfaust sauste im Bogen von oben nach unten. Es ging mir darum, den unheimlichen Gegner kampfunfähig zu machen.
    Ich hatte die Absicht, ihn zu verletzten, aber nicht so schwer, daß hinterher jegliche ärztliche Kunst versagen mußte.
    Die Dolchspitze streifte die Schulter des Scheusals. Es brüllte auf.
    Ich hatte eine von diesen blauen Adern durchtrennt. Aber nicht rotes, sondern schwarzes Blut kam zum Vorschein.
    Dämonenblut!
    Meine Kopfhaut spannte sich.
    Waren Mensch und Dämon eine Verbindung eingegangen, die ich nicht zu trennen

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