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0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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nicht froh darüber sein?«
    »Der Kampf ist nicht so ausgegangen, wie ich es mir vorgestellt habe«, sagte ich.
    »Was ist passiert?«
    Ich erzählte es ihm, und ich sprach auch davon, daß ich gehofft hatte, den Besessenen zu erlösen.
    »Eine schlimme Geschichte«, sagte Ben Willoby. »Sehr schlimm.«
    Er wiegte den Kopf.
    »Da sagen Sie was«, gab ich zurück und stieg in meinen Bentley.
    Ich wurde hier nicht mehr gebraucht, und ich wollte nicht dabeisein, wenn man den kopflosen Unbekannten aus der Kläranlage holte.
    Ich haßte diese Erfolge, die genaugenommen Niederlagen waren.
    Das mußte sich ändern.
    Und zwar bald!
    ***
    Meine Kollegen arbeiteten prompt. Noch in derselben Nacht erfuhr ich, daß der Tote Clayton Pool hieß. Ich erhielt auch seine Adresse und begab mich unverzüglich dorthin. Ich wollte schellen.
    Aber dann fiel mir auf, daß die Haustür nicht ganz geschlossen war. Ich legte die flache Hand auf das Holz und drückte dagegen.
    Die Tür schwang zur Seite.
    Offene Türen ließen auf meiner Zunge immer einen galligen Geschmack auftreten. Bei Nacht war dieser Geschmack noch intensiver als am Tage. Ich trat ein, suchte den Lichtschalter, kippte ihn.
    Die Deckenleuchte flammte auf.
    Ich schloß die Tür.
    Man hatte mir mitgeteilt, daß Clayton Pool verheiratet gewesen war. Wenn die Ehe intakt gewesen war, hätte sich Mrs. Pool um diese Zeit im gemeinsamen Schlafzimmer befinden müssen.
    »Mrs. Pool!« rief ich.
    Ich stand am unteren Ende der Treppe und wartete. Ich hoffte auf eine Antwort.
    »Mrs. Pool!«
    Nichts. Bevor ich mich entschloß, nach oben zu gehen, sah ich mich im Erdgeschoß um. Ich inspizierte die Küche, das Wohnzimmer, die Vorratskammer. Alles war peinlich sauber. Die Marmeladengläser im Regal waren sorgfältig beschriftet. Es gab nirgendwo ein Staubkörnchen zu entdecken.
    Mit gemischten Gefühlen wandte ich mich der Treppe zu.
    Ich legte meine Rechte auf den Handlauf.
    »Mrs. Pool!« rief ich ein drittesmal.
    Die Stille blieb.
    Ich setzte meinen Fuß auf die erste Stufe. Meine Fantasie ging mit mir durch. Sie ließ mich schreckliche Dinge sehen, die ich dort oben vorfinden würde. Ich schüttelte unwillig den Kopf und verdrängte diese häßlichen Gedanken aus meinem Kopf.
    Noch einmal rief ich Mrs. Pool nicht, denn ich war sicher, daß ich auch darauf keine Antwort kriegen würde.
    Mir kam das alles nicht geheuer vor.
    Unwillkürlich fragte ich mich, ob aus Clayton Pools Frau vielleicht auch ein solches Monster geworden war. Diese Idee ließ es mir angeraten erscheinen, die Beretta zu ziehen.
    Als ich das obere Treppenende erreichte, entsicherte ich die Silberkugelpistole. Wenn Mrs. Pool tatsächlich vom Bösen befallen sein und hier irgendwo auf mich lauern sollte, konnte ich getrost abdrücken, denn zu retten würde sie genausowenig sein wie ihr Mann.
    Links befand sich die Schlafzimmertür.
    Sie war ebenfalls nicht ganz geschlossen.
    Ich schaltete hier oben auch die Beleuchtung ein und näherte mich dann der Tür. Mein Schatten fiel auf das weiß lackierte Holz.
    Mir war, als würde mir eine eiskalte Hand über den Rücken streichen.
    Langsam drückte ich die Tür zur Seite.
    Ich wäre jederzeit bereit gewesen, zu schießen.
    Aber das war nicht nötig.
    Von Clayton Pools Frau drohte mir keinerlei Gefahr.
    Ein furchtbares Chaos herrschte in dem Zimmer. Die Federn aus einem zerfetzten Kissen waren im gesamten Raum verstreut. Und mitten in diesem Durcheinander lag eine Frau.
    Mir drehte sich bei ihrem Anblick der Magen um, denn die Bestie, die sie getötet hatte, hatte schrecklich gewütet.
    Vom Telefon im Livingroom aus rief ich Scotland Yard an und teilte meinen Kollegen mit, welche Entdeckung ich gemacht hatte.
    Noch bevor sie eintrafen, verließ ich das Haus.
    Ich hatte für diese Nacht den Kanal wirklich voll.
    ***
    Für die Zeitungen waren die beiden grünen Monster natürlich ein gefundenes Fressen. Sie schlachteten die Sensation gehörig aus. Ich wurde dutzendemal um eine Stellungnahme gebeten, doch ich lehnte immer wieder höflich, aber bestimmt ab.
    Als mir die Anrufe zuviel wurden, sagte ich zu Glenda Perkins:
    »Stellen Sie kein Gespräch mehr durch!«
    »Was soll ich den Leuten sagen?«
    »Daß ich verreist bin. Zum Nordpol. Oder zum Mars. Ist mir egal. Ich möchte nur nicht mehr belästigt werden.«
    »Okay, John«, sagte Glenda. »Ich werde die Horde von Ihnen fernhalten. Sie sehen wirklich aus, als ob Sie eine kleine Verschnaufpause gebrauchen könnten.«
    Da es

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