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0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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eine Menge Augenzeugen gab, die die beiden Monster gesehen hatten, veröffentlichten die Gazetten auch Skizzen, die die Bestien darstellten. Einige davon waren sogar beklemmend gut gelungen.
    Ich fegte die Zeitungen unwillig zur Seite, stand auf und trat ans Fenster. Es war wegen der Klimaanlage nicht zu öffnen.
    Hinter mir schlug das Telefon an. Ich dachte, nicht richtig zu hören. Verstimmt packte ich den Hörer.
    »Herrgott noch mal, Glenda, ich habe Ihnen doch gesagt…«
    »Nun fressen Sie mich nicht gleich, John. Der Chef möchte mit Ihnen reden. Hätte ich dem auch erklären sollen, Sie befänden sich zur Zeit auf einem Trip zur Venus?«
    »Wäre interessant gewesen, zu erfahren, wie er darauf reagiert hätte.«
    »Bestimmt stinksauer. Darf ich jetzt…?«
    »Okay. Geben Sie ihn mir.«
    Superintendent Sir James Powell meldete sich mit kratziger Stimme. »Die Wogen schlagen ziemlich hoch, John.«
    »Daran bin ich nicht schuld, Sir James.«
    »Natürlich nicht. Aber die Stadt droht demnächst kopfzustehen. Noch so ein Monster würde das Faß wohl zum Überlaufen bringen.«
    »Ist mir klar, Sir.«
    »Keine Möglichkeit, diese angelaufene Serie zu stoppen, John? Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich weiß, daß Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun. Ich möchte mich lediglich informieren. Damit ich gewappnet bin, wenn von oben die ersten Attacken gegen uns geritten werden.«
    »Ich komm’ nicht vom Fleck, Sir James«, sagte ich zerknirscht.
    »Niemanden wurmt das mehr als mich. Vielleicht sollten Sie veranlassen, daß die Zeitungen die Geschichte nicht zu sehr aufbauschen.«
    »Sie wissen, die Presseleute haben es nicht so gern, wenn man ihnen in ihre Arbeit dreinredet.«
    »Wenn sie sich auf eine nüchterne Berichterstattung beschränken – ohne die Leser mit billiger Effekthascherei und Panikmache dumm machen zu wollen, ist dagegen nichts einzuwenden. Bei Ihren Beziehungen ist es doch eine Kleinigkeit, den Hahn ein wenig zuzudrehen.«
    »Ich werde sehen, was sich machen läßt«, versprach Sir James.
    »Danke.«
    »Sie halten mich auf dem laufenden, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Dann wünsche ich uns allen, daß Sie bald den entscheidenden Schritt weiterkommen.«
    Dieser Wunsch sollte sich zwei Stunden später auf eine kuriose Weise erfüllen. Kommissar Zufall kam uns zu Hilfe. Der oft verpönte, ohne den die Polizei manchmal aber doch nicht auskommen kann. Eine Laune des Schicksals brachte den Fall wieder in Gang.
    Beim Yard meldete sich ein Mann.
    Per Telefon und anonym.
    Ein Einbrecher, der allen Grund hatte, seinen Namen nicht zu nennen. Was er sagte, wurde auf Band aufgenommen. Fünfzehn Minuten nach seinem Anruf lief das Band in meinem Büro.
    Ich blickte den Apparat gespannt an, aus dem die Fistelstimme des Ganoven drang. Ein Kollege war bei mir.
    »Also im allgemeinen bin ich euch Bullen ja nicht grün, aber diesmal muß ich doch mit euch reden«, sagte der Anrufer.
    »Worüber?« wollte die Stimme des Beamten wissen, mit dem der Einbrecher sprach.
    »Na über diese grünen Monster«, sagte der Ganove. »Die ganze Stadt redet ja von nichts anderem mehr.«
    »Haben Sie eines gesehen?«
    »Ich war gestern nacht geschäftlich unterwegs, wollte ‘nen Bruch machen. Aber da, wo ich ursprünglich einsteigen wollte, ging’s nicht. Die Leutchen waren zu Hause, weil ihr kleiner Junge krank geworden war.«
    »Und da Sie schon mal auf einen Bruch – wie Sie es nennen – programmiert waren, versuchten Sie’s woanders.«
    »Richtig«, bestätigte der Ganove. »Ich hatte mal wieder keinen Penny in der Tasche. Wahrscheinlich kennen Sie dieses Gefühl nicht, es ist mies. Kurz und gut, ich hab’ den Coup woanders gelandet. Kleines Haus. Nicht viel zu holen. Aber besser als gar nichts, sage ich mir, schnitt die Scheibe der Terrassentür aus dem Rahmen und war drinnen.«
    »Ich werde den Verdacht nicht los, Sie wollen mit Ihrer Tat angeben.«
    »Aber nein. An und für sich behalte ich die Details lieber für mich. Aber diesmal glaube ich, darüber sprechen zu müssen. Damit Sie sehen, daß ich Ihnen keinen Bären aufbinde.«
    »Okay, weiter«, verlangte der Beamte.
    »Naja. Ich konnte mich nicht gerade umwerfend groß bereichern«, fuhr der Einbrecher fort. »Aber ein paar Mäuse schauten doch raus. Ich wollte mehr aus dem Job herausholen und machte einen Rundgang. Auch im Keller war ich. Und jetzt kommt der Hammer, Mann. Dort unten entdeckte ich kleine Schachteln, in denen sich Figuren

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