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0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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in dieser Nacht.
    Je länger ich mich mit diesem Gedanken befaßte, desto mehr wurde es für mich zur fixen Idee, daß es in dieser Nacht noch zu schrecklichen Geschehnissen kommen würde.
    Und da schlug auch schon das Telefon an.
    »Sinclair!« meldete ich mich.
    Ein Detektiv-Inspektor namens Ben Willoby – er leitete das Paddington-Revier – schrie mir ins Ohr: »Können Sie sofort kommen, Oberinspektor?«
    »Was ist los?« wollte ich wissen.
    »Sie sind doch zuständig für diese grünen Monster.«
    »Ist schon wieder eines aufgetaucht?«
    »Ja. Hier bei uns. Es hat einen Bobby angefallen und schwer verletzt. Meine Männer wollten es sich schnappen, aber es ist ihnen entkommen.«
    »Wissen Sie, wo es sich im Moment aufhält?«
    »Es ist in die Kläranlage eingedrungen.«
    »Unternehmen Sie nichts gegen das Wesen!« sagte ich hastig.
    »Meine Männer sind wütend. Ich kann für nichts garantieren, Mr. Sinclair.«
    »Ihre Männer sollen sich darauf beschränken, die Kläranlage im Auge zu behalten.«
    »Angenommen, die Bestie versucht zu fliehen. Dann werden meine Leute schießen!«
    Ich dachte an Elias Cox. So etwas durfte sich nicht wiederholen.
    »Wenn auch nur ein einziger Schuß fällt, Willoby«, rief ich hart in die Sprechrillen, »mache ich Sie dafür verantwortlich! Ich brauche das grüne Monster lebend.«
    »Aber wenn…«
    »Ihr dürft das Ungeheuer nicht töten! Ist das klar?«
    »Ja, Sir!«
    Ich machte mich unverzüglich auf den Weg zur Kläranlagen.
    Obwohl die Straßen so gut wie leer waren, ging mir die Fahrt viel zu langsam. Der Sitz meines Bentley wurde für mich zum Folterstuhl. Ich hätte mehr aufs Gaspedal drücken können, aber ich versagte es mir, obwohl die Versuchung sehr groß war.
    Ich wollte durch eine unverantwortliche Raserei nicht schuld an einem Verkehrsunfall sein. Ein altes Sprichwort sagt: Der Teufel schläft nicht. Und da ist was dran.
    Zwanzig Minuten nach Ben Willobys Anruf erreichte ich die Kläranlage. Ich stoppte meinen Wagen hinter einem Polizeifahrzeug und stieg aus.
    Inspektor Willoby kam auf mich zu. Er war klein und trug einen zerknautschten Regenmantel. Mir fiel sofort Inspektor Columbo ein.
    »Wie ist die Situation?« fragte ich.
    »Unverändert.«
    »Das grüne Monster ist noch drinnen?«
    »Wir hoffen es. Niemand hat geschossen.«
    Ich nickte zufrieden. »Gut.« Mein Blick wanderte zu dem grauen, klotzigen Gebäude hinüber. Man hatte es errichtet, als die Verunreinigungen der Großstadtabwässer Überhand zu nehmen drohten.
    »Werden Sie allein hineingehen, Mr. Sinclair?« fragte Ben Willoby.
    »Ja.«
    »Soll ich Sie nicht mit ein paar Leuten begleiten?«
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Die Geschichte kann für Sie gefährlich werden.«
    »Ich paß schon auf mich auf«, gab ich zurück und überquerte die Straße.
    Viele Polizistenblicke begleiteten mich auf meinem Weg. Erst als ich in dem Gebäude war, war ich allein. Aber nicht ganz allein.
    Das grüne Monster war auch da!
    Elias Cox hatte einer solchen Bestie als Wirtskörper gedient.
    Wenn es diesmal wieder so war, wollte ich alles daransetzen, um den Menschen der Bestie wieder zu entreißen.
    Erst wenn ich Gut und Böse voneinander getrennt hatte, wollte ich zum vernichtenden Schlag gegen das Ungeheuer ausholen.
    Ich wollte nicht, daß noch mal ein Mensch sein Leben verlor.
    Vielleicht hatte ich Glück. Vielleicht konnte mir der erlöste Mensch sagen, wie das Höllenwesen in ihn gelangt war.
    Diese Aussichten waren es jedenfalls wert, alle Mühen auf sich zu nehmen.
    Meine Schritte hallten von den glatten Wänden wieder.
    Ich öffnete mein Hemd, legte das geweihte Silberkreuz frei. Es sollte mir helfen, das grüne Monster in die Knie zu zwingen.
    Ich konzentrierte mich auf das Kruzifix. Manchmal warnte es mich vor einer drohenden Gefahr, indem es sich erwärmte. Doch im Augenblick spürte ich keine Veränderung.
    Vier Kanäle mündeten in die Kläranlage. Es roch hier nicht gerade nach französischem Parfüm, und es würde wohl nicht leicht sein, diesen Gestank aus den Kleidern wieder rauszubringen.
    Aber das hielt mich nicht davon ab, mich gründlich umzusehen.
    Es gab zahlreiche Becken, die die Kloake durchfließen mußte.
    Physikalische Kläreinrichtungen säuberten das Wasser so gründlich, daß sich danach ein Fisch darin wieder wohlfühlen konnte, keine Beulen mehr bekam, keine Fleischzersetzung kriegte und auch auf keine andere qualvolle Weise krepieren mußte.
    Im Erzeugen von Schadstoffen ist der

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