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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begann erneut zu sprechen. Symbolsender und Simultan- übersetzer arbeiteten exakt.
    „Unsere Erbauer warnten vor Rost und Helligkeit. Ihr lügt! Ihr seid nicht das wahre Leben. Ihr habt uns angegriffen, doch wir sind wahres Leben. Unser großer Trägerkörper explodierte. Wie könnte das wahre Leben die Nachkommen der Erbauer zerstören?” Das war rein robotpsychologisch gedacht. Ich hatte vor, die Exis- tenz unserer „Positrongehirne” zu beweisen, ohne direkt davon zu sprechen. Die mechanische Auswertung der Posbis mußte die Er- klärung akzeptieren. Ich hatte sinngemäß ein Rechenergebnis mit- geteilt, das verdeutlicht bedeutete: ,Wir sind Roboter, also wahres Leben. Wenn ihr auf uns schießt, könnt ihr keine Robots sein, denn wahres Leben bekämpft nicht das andere. Ihr lügt!' Rhodan korrigierte mich nicht mehr. Er schien zu ahnen, daß ich meine Erfahrungen mit dem zerstörten Robotregenten des Arkoni- denreiches ausspielte. Eine Gefahrenquelle gab es trotzdem!.
    Wenn uns die Posbis für Maschinen hielten, so mußte ihre Logik- berechnung die Frage aufwerfen, wieso wir nicht auf die Idee ka- men, sie, die Posbis, könnten unsere Gazelle versehentlich ver- nichtet haben.
    Ich redete mir ein, sie würden uns für zweitrangige Konstruktio- nen halten, die zu solchen Erkenntnissen nicht fähig waren.
    Ja - das war eine Lösung. Wenn der Gegner so vollkommen war, wie es allgemein behauptet wurde, mußte die Erkenntnis über un- sere Unterentwicklung wenigstens von den mechanischen Re- chengehirnen ermittelt werden. Wie die Gefühlssektoren darauf an- sprachen, war eine andere Frage.
    Ich mußte noch etwas tun, um die Plasmazusätze ebenfalls in Si- cherheit zu wiegen.
    Behutsam ging ich auf die wartenden Freunde zu. Gucky war verstummt. Anscheinend hatte er einen Willensblock errichtet. Er, unser fähigster Telepath, besaß noch die Möglichkeiten, die von Perry vermutete Zentralstation ausfindig zu machen.
    Oder war Rhodan gar nicht auf einen solchen Gedanken gekom- men, als er den Mausbiber angewiesen hatte, den Ausgangspunkt der überstarken Paraschwingungen anzupeilen?
    Das Summen meines Empfängers lenkte meine Überlegungen auf andere Bahnen.
    „Wir sind das wahre Leben. Wir bedauern den Untergang eures Trägerkörpers. Wir haben ihn nicht beschossen. Es war ein Unfall.
    Wir lügen nicht. Wir lieben euch und helfen euch. Kommt...!” Ich beeilte mich. Dabei drehte ich den Kopf, daß meine Nackenwirbel schmerzten. Ich mußte das hinter mir liegende Ge- lände übersehen, um nicht zu Fall zu kommen. Für einen Posbi wäre es undenkbar gewesen, wenn eine „artverwandte” Konstrukti- on beim Rückwärtsschreiten gestolpert wäre. Jetzt bewährte sich der Ringbildschirm.
    „Schneller”, drängte Rhodan. „Sie bewegen sich. Gucky hat einen Fluchtweg gefunden.” Wieder klang die Stimme so leise, daß ich sie kaum verstehen konnte, Rhodan arbeitete mit dem Bruchteil von einem Watt Sen- deenergie. Außerdem verwendete er die Zerhackerschaltung, Wenn wir von den Posbis doch gehört wurden, so würde eine Ent- schlüsselung schwierig sein.
    „Kommt! Wir sind das wahre Leben”, lautete die nächste Auffor- derung. Obwohl sie nach wie vor unmoduliert war, glaubte ich eine Verärgerung herauszuhören.
    Ich griff zum letzten Mittel. Die Posbipositronik schien von unse- rer Identität überzeugt zu sein. Jetzt galt es, die Zusatzgehirne für uns zu gewinnen. Ich gab in rascher Folge durch: „Angst ... Flucht ... Lügen ... Gefahr ... Rost ... Warnung ... Erbau- er ... Angst ... Angst ... Angst ... Angst ...!” „Folge uns”, teilte Perry mit. Seine Stimme klang lauter. Wahr- scheinlich hatte er erregt in sein Mikrophon geschrien. Er schien verstanden zu haben, was ich mit meiner Sendung bezweckte.
    Ich hörte Dr. Anztan sprechen. Er benutzte einen Symbolsender und gab ebenfalls bruchstückhafte Worte durch, die ohne weiteres als unkontrollierbare Ausstrahlung eines vor dem Zusammenbruch stehenden Robotgehirns aufgefaßt werden konnten.
    Rhodan und Gucky fielen ein. Gleichzeitig begannen wir zu ren- nen. Nach wenigen Schritten erhob sich Rhodan über den Boden.
    Sein Impulstriebwerk lief schon.
    Als er mit hoher Fahrt davonflog, schaltete ich ebenfalls um. Anz- tan brauchte einige Zeit, um das Triebwerk einzuregulieren.
    Gucky steuerte auf die gewaltigen Stahlkonstruktionen jenseits des Landefeldes zu. Je näher wir kamen, um so unübersichtlicher wurden die Anlagen.
    Gittermasten von verschiedenen Höhen

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