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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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haben.«
    »Nun erzählen Sie schon, Sergeant!«, forderte ich ihn auf. »Ich bin verdammt neugierig. Ich nehme doch an, dass Sie auf diesem Pier zu Ihrem augenblicklichen Armschmuck gekommen sind, was?«
    »Genau! Ich zischte gleich nach Ihrem Anruf mit einem unserer Schnellboote den Hudson hinauf. So ein oder zwei Minuten lang beobachteten wir mit unseren Nachtgläsern den Pier der Hudson River Day Line. Es tat sich absolut nichts. Na, Neugierde ist schon immer meine schwache Seite gewesen. Ich nahm also unser kleines Beiboot und ließ mich von einem unserer Anfänger an Land setzen. Oberhalb des Piers. Dann schlich ich mich auf den Pier wie ein Jäger ans Wild.«
    »Und da gerieten Sie in die falschen Hände?«, fragte Phil.
    McMallone schnaufte verächtlich.
    »Glauben Sie, ich sähe so aus, wenn ich nur auf ein paar Gangster gestoßen wäre? Mit denen wäre ich schon fertig geworden!«
    Wenn man seine Zweimeterfigur in Erwägung zog, glaubte man’s ihm ohne Weiteres. Er schüttelte noch einmal verächtlich den Kopf, dann fuhr er fort: »No. Gangster waren da nicht. Aber nachdem ich den ganzen Pier abgesucht hatte, als hätte ich fünfzig Dollar dort verloren, explodierte zehn oder zwölf Schritte vor mir eine Kiste. Ich hatte sie vorher schon mit meiner Taschenlampe gesehen, aber mir nichts weiter dabei gedacht. Auf den Piers stehen doch ewig Kisten herum.«
    »Die Kiste explodierte?«, fragte ich.
    »Ja. Muss Dynamit dringewesen sein oder was Ähnliches. Was meinen Sie, wie ich durch die Luft gewirbelt wurde? Wie ein Blättchen im Herbststurm. Na, und als ich wieder unten ankam, da war die Stelle nicht einmal gepolstert. Morgen früh rücke ich dem Stadtbauamt auf die Pelle, das können Sie mir glauben! Die stauche ich zusammen, dass sie mit diesem Tag eine neue Zeitrechnung anfangen, das ist so sicher wie die amtliche Tauchtiefe! Können die denn ihre verdammten Kisten nicht gefälligst woanders hinstellen?«
    In mir kroch ein fürchterlicher Verdacht empor. Ich beugte mich vor und fragte gespannt: »Wieso Stadtbauamt?«
    »Na, auf der Kiste stand doch: Stehenlassen! Baumaterial des Stadtbauamtes!«
    Ich fühlte, wie mir etwas sehr kalt den Rücken hinablief. Phil sah wohl, dass ich weiß wurde, denn er fragte schnell: »Was ist los, Jerry?«
    »Du erinnerst dich, dass ich das Ende der 96sten Straße im Osten abgesucht habe, weil dort unser Lastwagen eine seiner üblichen Pausen gemacht hatte?«
    »Ja. Warum? Was hat das mit der Kiste zu tun?«
    »Ich fürchte, verdammt viel!«, stöhnte ich. »Das einzige, was ich dort entdeckte, war unter einer Laterne eine Kiste mit der Aufschrift: Stehenlassen! Baumaterial des Stadtbauamtes!«
    Phil wurde kreidebleich. Auch er begriff mit einem Schlag den Zusammenhang. Wir brauchten keine halbe Sekunde, um uns von diesem Schock zu erholen. Dann griff ich schon zum Telefonhörer.
    Genau in diesem Augenblick schrillten im ganzen Gebäude die Alarmsirenen. Im Flur plärrte eine Stimme aus dem Hauslautsprecher. Ich jagte zur Tür und riss sie auf.
    Es war die Stimme des Chefs vom Dienst, die aus dem Hauslautsprecher drang. Er sagte: »… für alle Bereitschaften! Nach der rätselhaften Explosion auf dem Pier der Hudson River Day Line fand vor wenigen Minuten eine ähnliche Explosion in der Nähe der Triborough Bridge statt. Es muss mit Sabotage-Anschlägen gerechnet werden!«
    Ich warf die Tür zu. Was jetzt noch kommen konnte, interessierte mich nicht mehr, denn ich kannte es. Jetzt würden die Einsatzbefehle an die Einheiten des Bereitschaftsdienstes ergehen.
    Ich stürzte zum Schreibtisch und riss den Telefonhörer ans Ohr. Mit fliegenden Fingern wählte ich die Nummer des Chefs vom Dienst.
    »Keine Zeit!«, bellte er in den Hörer und hatte ihn schon wieder aufgelegt, bevor ich etwas sagen konnte.
    Ich jagte zur Tür hinaus, fuhr mit dem Lift vier Etagen höher, wobei ich ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat, hetzte einen Flur entlang und riss die Tür zum Office des Chefs vom Dienst auf, ohne anzuklopfen.
    Er saß hinter seinem Schreibtisch und gab an vier Kollegen Anweisungen, die vor ihm standen. Ich sprang neben sie und fiel ihm einfach ins Wort: »Herhören! Ich weiß, wo die nächsten Explosionen erfolgen werden! Sofort Blitzalarm an unsere Feuerwerker und Sprengstof f-Spezialisten!«
    Ich musste eine Pause machen, denn mir blieb die Luft weg von der wilden Jagd hierher. Der Chef vom Dienst hatte zuerst unwillig die Augenbrauen zusammengezogen, aber er

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