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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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Entweder stellt sich heraus, dass Castrello selber ein Gangster ist, dann gewinnt die ganze Geschichte mit seinem Bruder und der Ermordung seines Jungen plötzlich eine andere Perspektive, denn es könnte immerhin der Racheakt irgendeiner Konkurrenzgang gewesen sein, oder es bestätigt sich, dass die ganze Angelegenheit von der Mafia herrührt. Und dann kann mir Castrello fast leidtun.«
    Phil runzelte die Stirn. Ich sah, wie es in ihm arbeitete, als er versuchte, meine Gedanken zu erfassen. Nach einer Weile sagte er: »Jetzt hab ich’s kapiert! Du meinst, dass Castrello selbst ein Mitglied der Mafia ist?«
    »Ja. Vielleicht auch sein Bruder.«
    »Und dass er, oder beide, sich selbstständig machen wollten, auf eigene Rechnung etwas unternahmen oder sonst irgendwie den Befehlen der großen Mafia-Bosse ungehorsam wurden, und dass die Mafia mit der ihr eigenen Brutalität eine deutliche Warnung aussprach, indem sie seinen Bruder und seinen Sohn ermorden ließ?«
    Ich trank den Rest Kaffee aus und stellte die Tasse hart auf den Tisch zurück.
    »Es ist nicht das erste Mal, dass die Mafia das Kind eines ungehorsamen Mitgliedes als letzte Warnung umbringen ließ. Diese Gesellschaft schreckt ja vor nichts zurück.«
    Phil ging unruhig auf und ab.
    »Du kannst recht haben«, murmelte er. »Und dann ist es entsetzlich. Wenn die Mafia mit solchen Methoden arbeitet und wir wissen, dass sie es früher getan hat, dann begreife ich auch, warum es so wahnsinnig ist, der Mafia an den Kragen zu gehen. Wer kann denn schon bereit sein, gegen sie auszusagen, wenn er damit rechnen muss, dass seine Kinder die Zeche bezahlen müssen.«
    »Eben«, nickte ich. »Da liegt der Hund begraben. Im Grund ist es das alte Lied - mit Terror und brutaler Gewalt jeden daran hindern, gegen einen vorzugehen. Oder auch nur eine belastende Aussage zu Protokoll zu geben. Aber das schwöre ich dir: Dieser Fall wird nicht von oben her abgebogen, dieser Fall wird auch nicht im Sand verlaufen, weil keine Beweise heranzuschaffen sind! Wir werden Beweise heranschaffen! Und wir werden auch noch Zeugen finden, die bereit sind, gegen die Mafia auszusagen! Und wenn ich die Familien dieser Zeugen Tag und Nacht mit einem Heer von G-men umge…«
    Ich brach mitten im Satz ab. Plötzlich war mir ein Gedanke gekommen, der mich faszinierte. Ich lief zum Schreibtisch und wälzte das Telefonbuch von Manhattan.
    Es dauerte eine Weile, bis ich meinen Anschluss gefunden hatte. Dann wählte ich. Phil stand schon neben mir und presste sich die Muschel des Mithörers ans Ohr. Man sah ihm an, dass er sehr gespannt war, was ich jetzt vorhatte.
    Eine verschlafene Männerstimme meldete sich.
    »FBI Büro«, sagte ich. »Special Agent Cotton am Apparat. Bei Ihnen arbeitet doch ein gewisser Crochinsky, oder?«
    Eine Weile blieb es still, dann sagte die verschlafene Stimme: »Mann, haben Sie noch sämtliche Schrauben an der richtigen Stelle? Rufen nachts um zwei hier an, weil Sie wissen wollen, ob der oder der bei uns arbeitet! Die Bürostunden sind…«
    »Halten Sie keinen Vortrag!«, fauchte ich. »Hier ist das FBI! Soll ich Ihnen erklären, was diese drei Buchstaben bedeuten? Glauben Sie, wir empfinden eitel Freude darüber, wenn wir uns die Nacht um die Ohren schlagen müssen?«
    Am anderen Ende wurde es merklich still. Das empörte Gemurmel unterblieb. Ich wiederholte meine Frage.
    »Also: Arbeitet ein gewisser Crochinsky bei euch oder nicht?«
    »Was soll er denn für einen Dienst tun? Ich meine, sitzt er in der Verwaltung oder ist er Schaffner oder…«
    »Switchman«, warf ich ein. »Weichensäuberer.«
    , »Da müssen Sie im Betriebsbüro anrufen. Das ist auch nachts besetzt. Soll ich Sie verbinden?«
    »Ja, bitte.«
    »Ich bin nämlich nur der Hausmeister im Verwaltungsgebäude. Sie müssen schon entschuldigen…«
    »Ja, ja, schon gut. Verbinden Sie mich jetzt.«
    Die gleiche Geschichte spielte sich noch einmal fast genauso ab wie das Gespräch mit dem Hausmeister und erst, als ich sehr deutlich geworden war, bequemte man sich zu einer Auskunft.
    »Ja, sicher, Crochinsky arbeitet bei uns. Warum denn? Liegt irgendetwas gegen ihn vor? Kann ich mir gar nicht vorstellen! Crochinsky ist doch der zuverlässigste Kerl, den wir haben! In all den Jahren, die er nun schon bei uns ist, hat er nicht ein einziges Mal gefehlt! So was muss man sich heutzutage mit der Lupe suchen!«
    Ich war froh, dass er mit seiner Lobeshymne nun endlich zu einem Ende gekommen war, damit ich die Frage

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