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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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kontrollierte weiterhin unser weitverzweigtes Beobachtungsnetz sämtlicher Mafia-Leute. Phil organisierte die Fahndung nach den beiden Lastwagen, die eine Menge Arbeit machte, weil ja ein Wagen Manhattan verlassen zu haben schien.
    Und ich bemühte mich, herauszufinden, wo Crochinskys Tochter versteckt war. Wenn sie überhaupt noch lebte, musste sie in den Händen der Männer sein, die sich nach und nach als Mafia-Leute herausgestellt hatten. Durch unsere Beobachtung waren wir ja nicht nur auf diese gestoßen, die uns ohnehin schon von unseren V-Leuten gemeldet worden waren. Wir hatten auch gesehen, mit wem sich diese beobachteten Gangster immer wieder trafen. Diese neu ins Spiel kommenden Personen waren insgeheim überprüft worden und auch unter Bewachung gestellt, wenn sich bei ihrer Überprüfung verdächtige Merkmale ergeben hatten.
    Diese Beobachtung nun hatten wir an diesem Dienstag, dem 6. Oktober, verstärken lassen. Ohne dass es einer der Betreffenden wusste, wurden an diesem Tage insgesamt sechsundachtzig Mafia-Leute ständig beobachtet.
    Durch ein kompliziertes Ablösungssystem wurden die einzelnen G-men ständig gegen andere ausgetauscht, sodass es den Betroffenen wirklich nicht auffallen konnte, denn es waren ja immer andere Leute hinter ihnen.
    Zur gleichen Zeit hielten in New York zweiundzwanzigtausend Polizisten die Augen auf nach den Kennzeichen zweier Lastwagen. Dazu kamen noch die vielen Kollegen auf dem jenseitigen Hudsonufer, die Phil nach und nach in die Fahndung einspannte.
    An sich liegt uns diese Art von organisatorischer Arbeit nicht besonders. Wir gehen lieber einer handfesten Sache nach, statt Generalstabsarbeit zu leisten. Aber in diesem Falle war es nun einmal nicht anders zu machen, das lag schon an der Verzweigung der Mafia.
    Ganz zu Beginn des Falles war uns von einem unserer V-Leute auch eine Bande als Mafiaverdächtig gemeldet worden, die man allgemein die Rackly-Bande nannte, nach dem Vornamen ihres Anführers, eines gewissen Rackly Morton. Durch unsere Beobachtung hatten wir bald herausgefunden, dass Rackly mit seinen Jungs nichts mit der Mafia zu tun haben konnte. Aber ich musste an diese Bande denken, als wir überlegten, wie wir Crochinskys Tochter finden könnten.
    Die Rackly-Bande zeichnete sich durch den Umstand aus, dass in ihr sechs bis acht junge Mädchen zwischen achtzehn und fünfundzwanzig Jahren mitarbeiteten. Diese Mädchen sahen freilich fast alle älter aus. Sie hatten den Lockvogel zu spielen und sich abends nach Einbruch der Dunkelheit von unternehmungslustigen Männern ansprechen zu lassen. Diese lockten sie dann in vorher abgemachte dunkle Seitenstraßen, Hauseingänge und Toreinfahrten. Dort fingen sie plötzlich an zu schreien. Im Nu tauchten rein zufällig Mitglieder der Bande auf und wollten die bedrohte Unschuld beschützen. Nur gegen Zahlung eines Schmerzensgeldes für das Mädchen, ließ man die betrogenen Kavaliere wieder ziehen.
    Das also war die Arbeitsweise der Rackly-Gang. Im Zuge unserer Beobachtung hatten wir das sehr genau herausgefunden. Wir hätten sie bereits verhaften können, aber durch unseren Großeinsatz in Sachen Mafia fehlten uns bisher einfach die Leute dazu. So war ursprünglich geplant worden, die Rackly-Bande aufzuheben, bis wir mit der Mafia fertig waren. Durch meinen Plan aber musste das geändert werden.
    Wir wussten, dass sich die Rackly-Bande jeden Nachmittag um drei im Hof einer stillgelegten Fleischwarenfabrik traf. Dort würden wir sie heute Nachmittag stellen.
    Da bis dahin noch viel Zeit war, legte ich mich im Bereitschaftsraum aufs Ohr und schlief bis gegen eins. Danach aß ich rasch etwas in der Kantine.
    Um zwei Uhr bestellte ich die zehn FBI-Kolleginnen in den kleinen Sitzungssaal, die unser Maskenbildner zurechtgemacht hatte.
    Mir blieb fast die Luft weg, als ich den kleinen Sitzungssaal betrat. Wolken billigsten Parfüms flogen mir entgegen. Grell geschminkte Münder, verwegene Kleider und hochhackige Schuhe bemerkte ich. Unsere tüchtigen Kolleginnen sahen samt und sonders wie sehr fragwürdige Damen aus.
    »Na, Kleiner, zier dich nur nicht!«, sagte eine in breitem Slang.
    Ein fröhliches Gelächter brach aus, in das ich einstimmte. Als wir uns alle wieder beruhigt hatten, stellte ich mich mitten zwischen diese einmalige Versammlung.
    »Sie haben Folgendes zu tun«, sagte ich. »Wir werden um Punkt drei Uhr zehn die Rackly-Gang ausheben. Was für ein Verein das ist, wissen Sie bereits. Sie haben die Rollen der

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