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0135 - Der Moloch

0135 - Der Moloch

Titel: 0135 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Costello auch nicht untätig geblieben. Er hatte Bill und mich gefesselt. Er verstand sein Handwerk, die Stricke umspannten hart unsere Arm- und Fußgelenke.
    Ennio deutete auf die beiden Wannen. »Kippe die verdammte Säure da hinein.«
    Ireus gehorchte. Er trug den ersten schweren Behälter an den Rand der Wanne und ließ sie erst leerlaufen. Dann verschloß er das Loch, wuchtete den Behälter hoch und zog den harten Gummistopfen hervor, der an seiner Unterseite dank der Säuredämpfe schon leicht gelblich schimmerte und angefressen war.
    Ireus kippte die Säure in die Wanne. Das Gluckern war Musik für seine Ohren.
    Es war Schwefelsäure, die da in die Wanne rann. Und Schwefeldämpfe stiegen von der Oberfläche träge nach oben. Sie sammelten sich dicht über dem Säurespiegel, wallten dabei wie Nebelschwaden hin und her.
    Ennio Costello beobachtete genau.
    Als Ireus auch die zweite Wanne etwa zu einem Drittel gefüllt hatte, war er zufrieden.
    »Okay, du kannst jetzt gehen.«
    Ireus nickte. »Kommst du nach?«
    »Sicher, die Schau lasse ich mir doch nicht entgehen. Ich will meinen Verbündeten schließlich sehen.«
    Ireus rieb seine Hände. Aus seinen Augen schienen Blitze zu schlagen. »Du wirst zufrieden sein.«
    Dann ging er.
    Ennio Costello aber verließ den Raum, lief durch das Geschäft und schloß die Eingangstür ab.
    Erst jetzt fühlte er sich sicher.
    Langsam schlenderte er zurück. Ein böses Grinsen hatte sich auf seinen Lippen festgesetzt. Er überlegte, wen er zuerst in die Wanne werfen sollte.
    Er entschied sich für den Oberinspektor, bückte sich und schob beide Hände unter die Achseln des Mannes.
    In diesem Augenblick schlug ich die Augen auf!
    ***
    Suko lächelte Shao zu. »Ich muß dich jetzt verlassen, Darling«, sagte er.
    »Schon?«
    »Ja, die anderen warten. Wie ich dich kenne, bist du morgen wieder auf dem Damm.«
    Shao lächelte. »Das hoffe ich doch sehr.«
    »Wenn nicht, wirst du aus dem Krankenhaus entführt.« Suko gab ihr noch einen Kuß und erhob sich von der Bettkante.
    »Hast du auch genügend Geld bei dir?« fragte Shao.
    »Wieso?«
    »Du hast doch keinen Wagen und auch deine Maschine nicht hier.«
    »Ja, natürlich. Das Geld reicht. Bis morgen dann.« Der Chinese verließ das Krankenzimmer.
    Im Flur war ihm doch ein wenig komisch zumute. Es paßte ihm gar nicht, Shao allein zurückzulassen, dann aber dachte er an Jane Collins und konnte mit Shaos Schicksal zufrieden sein. Von Jane wußte noch keiner, was mit ihr geschehen war.
    Ein schlauer Kopf hat mal nachgezählt und gesagt, daß in London ungefähr 80.000 Taxis herumfahren. An Krankenhäusern fand man sowieso ein paar Wagen.
    Suko winkte.
    Ein neuer Rover schnurrte heran. Der Fahrer öffnete noch während der Fahrt die Tür.
    Suko stieg ein. »Scotland Yard«, sagte er.
    »He, wollen Sie sich freiwillig dahin begeben?«
    »Ja.«
    »Das ist ‘n Ding.« Der Driver schüttelte den Kopf und startete. Er kannte London wie seine Westentasche, benutzte Abkürzungen und erreichte die Victoria Street mindestens zehn Minuten früher als bei normaler Fahrtstrecke.
    Suko zahlte den Preis und legte ein Trinkgeld hinzu.
    Der Driver nickte anerkennend. »Wußte gar nicht, daß Polizisten so großzügig sein können.«
    »Ich bin keiner.«
    Jetzt war der Fahrer baff. Dabei hätte er schwören können, in Suko einen Polizeibeamten vor sich zu haben.
    Suko brauchte sich nicht erst anzumelden. Man kannte ihn beim Yard. Der Mann am Empfang winkte ihm freundlich zu, als er zu den Fahrstühlen lief.
    Obwohl offiziell schon der Feierabend angebrochen war, herrschte auf den Fluren noch immer Betrieb.
    Als Suko aus dem Lift stieg, traf er Sir James Powell. Der Superintendent blieb überrascht stehen. »Was machen Sie denn hier?«
    »Ich suche John Sinclair.«
    »Der ist nicht da.«
    »Wissen Sie, wo ich ihn finden kann?«
    »Nein.« Sir James Augen hinter den dicken Brillengläsern wurden plötzlich starr. »Ist was passiert?«
    »Nur Jane Collins ist verschwunden.«
    »Das habe ich inzwischen auch erfahren. Sehen Sie mal im Büro nach, vielleicht hat John eine Nachricht hinterlassen.«
    »Danke, Sir.«
    Die Putzfrauen hatten die Büros bereits verlassen. Die Tür zu meinem Raum stand offen.
    An den Schreibtisch, das wußte Suko, gingen die Frauen nicht.
    Dort hatten sie auch nichts zu suchen.
    Der Chinese sah den Zettel sofort, der mit einem Locher beschwert worden war.
    Hastig las er die Zeilen.
    Ein Name tauchte auf. Costello,

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