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0135 - Der Moloch

0135 - Der Moloch

Titel: 0135 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Collins mußte sich woanders befinden.
    »Dann darf ich Ihren Besuch als beendet ansehen, Gentlemen?« fragte Ennio Costello.
    Ich blieb neben ihm stehen. »Nicht ganz, Mister.«
    »Wieso?«
    »Ich möchte noch einmal mit Ihrem Mitarbeiter Ireus reden.«
    »Bitte.«
    Wir gingen wieder zurück und störten Ireus bei der Arbeit. Er war gerade dabei, den Toten aus der Wanne zu hieven. Der alte Mann war steif wie eine Puppe. Seine Haut schimmerte bläulich, die Augen zeigten einen starren Blick, der Mund war aufgerissen, so daß ich zwei Goldzähne funkeln sah.
    Ireus hievte den Toten auf den Holztisch. Den jungen Mann schob er zur Seite. Dann wischte er sich die Hände ab.
    »Die Gentlemen möchten noch mit Ihnen reden, Mr. Ireus«, sagte Costello.
    Der Mann schaute uns mißtrauisch an.
    »Aber nicht hier«, sprach ich den Leichenwäscher an. »Ich möchte, daß Sie mit uns kommen.«
    »Wohin?«
    »Ich will Sie gern einer Zeugin gegenüberstellen. Da Sie ja nichts zu verbergen haben, ist alles halb so schlimm.«
    »Ja, sicher.« Er nickte und schaute dann seinen Chef an.
    Costello blickte zu Boden.
    »Kann ich mich noch umziehen?« fragte er.
    »Natürlich.« Ich lächelte. »Aber ich werde mitgehen, wenn Sie erlauben.«
    »Klar.«
    Er drehte sich um und ging auf eine schmale Tür zu. Daß dahinter noch mehr Räume lagen, hatte Costello gar nicht erwähnt.
    Ich fand mich in einem schmalen Flur wieder. Durch ein Fenster fiel das letzte Tageslicht. Es war ziemlich düster. Ich sah noch eine Tür, doch sie stand offen, so daß ich in das dahinterliegende Zimmer schauen konnte.
    Es war ein Büro.
    Im Flur stand ein Spind.
    Ireus schloß ihn auf. Dann schlüpfte er aus seinem Kittel, öffnete die Tür noch weiter und hängte den Kittel an einen Haken.
    Es sah alles harmlos aus…
    Da ich einen Blick in das Büro geworfen hatte, schaute ich zwangsläufig zur Seite. Als ich mich wieder umdrehte, sah ich die Bewegung.
    Blitzschnell riß ich die Arme hoch.
    Zu spät.
    Der Totschläger traf zwar nur meine Handgelenke, aber es reichte, um die Deckung zu zertrümmern. Der zweite Schlag kam ebenso schnell. Wieder schaffte ich es nicht, auszuweichen.
    Etwas krachte gegen meine Stirn, und dann hatte ich den totalen Blackout…
    ***
    Ireus atmete tief durch. Er schaute auf den Totschläger und auf den am Boden liegenden Polizisten. Das wäre geschafft.
    Er sah das Blut an der Schläfe des Mannes. Dort hatte ihn der Hieb getroffen.
    Ireus grinste. Der machte keinen Ärger mehr, auch später nicht, denn dieser Bulle würde sterben.
    Doch da war noch der zweite. Auch er mußte ausgeschaltet werden. Es würde nicht so einfach sein.
    Ireus holte tief Luft und ging zur Tür. Er öffnete sie einen Spaltbreit, wobei er wieder in die Leichenkammer schaute. Er sah die beiden Männer im Gespräch und konnte auf die zwei Wannen schauen. Eine teuflische Idee durchzuckte sein Hirn.
    »Mister!« rief er.
    Bill drehte sich um. »Ja?«
    »Sie möchten mal kommen.«
    Der Reporter sah den Kerl an der Tür stehen, und sofort flackerte Mißtrauen in ihm hoch.
    »Was ist mit meinem Kollegen?« erkundigte er sich.
    »Er sieht noch im Büro nach.«
    Die Antwort klang plausibel, und Costello sagte: »Gehen Sie ruhig, Mister.«
    Bill vertraute auf seine Stärke. Und eine erkannte Gefahr ist sowieso nur eine halbe Gefahr.
    Bill ging hin.
    Costello blieb zurück. Er ahnte, was kam, und seine Hand näherte sich dem Jackenausschnitt.
    Ireus trat zur Seite, und Bill Conolly stieß die Tür völlig auf.
    »John!« rief er.
    Von mir bekam er keine Antwort, dafür von Ireus. Der schlug ungeheuer wuchtig zu.
    Er hatte den Totschläger so gehalten, daß Bill ihn nicht sehen konnte. Er spürte allerdings den Luftzug und sprang instinktiv zurück.
    Der Hieb verfehlte ihn. Ireus hatte zu einem Rundschlag angesetzt, und nur knapp wischte die Waffe an Bills Gesicht vorbei.
    »Du Hund!« keuchte der Reporter. Er hatte es geahnt, aber ein zweites Mal würde er sich nicht überraschen lassen.
    Sein Konter traf Ireus dicht über der Gürtelschnalle. Der Leichenwäscher wurde gegen die Wand geworfen und wurde noch blasser.
    Sofort setzte Bill nach, war aber zu hastig und lief in einen Tritt.
    Der raubte ihm glatt die Luft. Schwer keuchte der Reporter, schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden, und erwartete den nächsten Angriff.
    Ireus hatte den Totschläger nicht losgelassen. Wieder hieb er damit zu.
    Bill glitt zur Seite. Neben ihm klatschte die Waffe gegen die Wand. Aus

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