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0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
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kahlen, primitiv eingerichteten Raum, in dem ein dicker Mann gerade wüst mit einem Mädchen schimpfte.
    Er sah uns, unterbrach sein Toben und brüllte uns an:
    »Was wollt ihr, Jungens? Die Toiletten sind zwei Türen weiter.«
    Ich hielt ihm den Ausweis unter die Nase.
    »FBI — Sind Sie der Chef?«
    Er fuhr mit der Hand über den Hängeschnurrbart, der seine Oberlippe zierte.
    »Nur der Geschäftsführer.« Er wandte den dicken Kopf dem Girl zu: »Raus! Wir sprechen uns später!« Sie schwirrte ab.
    Der Dicke grinste uns an. »Ein Ärger hat man mit dem Personal. Kann ich einen Schluck anbieten?«
    »Vielen Dank. Wer ist der Chef?«
    »Mr. James B. Tolden, Newark Avenue 682.«
    »Und wie heißen Sie?«
    »Jonathan Healthy, Sir!«
    »Okay, Healthy, können Sie uns Auskünfte über den Funny-Club geben, oder müssen wir uns an Mr. Tolden wenden?«
    Er kicherte ein wenig.
    »Ich glaube, Sie könnten an keiner Adresse richtiger sein als bei mir. Und keine Adresse wäre falscher als die von Mr. Tolden. Er kümmert sich nämlich um seinen Laden sö gut wie überhaupt nicht. Ich habe ihn in fünf Jahren nur dreimal gesehen. Das erste Mal, als er mich engagierte. Das zweite Mal, als der Funny-Club pleite war und er dreißigtausend Dollar herausrücken mußte, um den Laden wieder flottzumachen, und das dritte Mal bei einem gelegentlichen Besuch.«
    »Rechnen Sie nicht mit ihm ab?«
    »Das läuft alles über ein Bankkonto, und die Bücherprüfung wird durch eine Treuhandstelle durchgeführt.«
    »Der Funny-Club geht gut?«
    Der Dicke grinste. »Ich verstand, daß Sie vom FBI kommen. Verhörte ich mich? Kommen Sie vom Finanzamt?«
    »Unter Umständen besteht eine gewisse Verwandschaft. Also?«
    Er wiegte den Kopf auf dem kurzen Hals. »So lala! Die Unkosten sind zu hoch. Das Geschäft schleppt sich so hin.«
    »Warum gibt Tolden den Laden dann nicht auf?«
    »Fragen Sie ihn!«
    »Stellen Sie das Personal ein?«
    »Ich sagte doch, daß sich Tolden um nichts kümmert.«
    »Erinnern Sie sich an eine Leonie Arfield. Sie trat unter dem Namen Doris Clark auf.«
    »Mr. G-man, wir beschäftigen ständig sechzig Girls, und sie wechseln schneller als die Fliegen an den Wänden. Sie muten meinem Gedächtnis zuviel zu.«
    »Haben Sie ein Bild?«
    »Hier.«
    Ich hielt ihm die Aufnahme der Toten unter die Nase. Der dicke Jonathan Healthy prallte zurück.
    »Die Frau ist tot?« stammelte er. »Genau. Erkennen Sie sie?«
    »Lassen Sie mich naehdenken.« Er legte in Denkerpose die Hand an die Stirn. »Ja, ich glaube. Augenblick mal!« Er zog einen Stuhl an ein Aktenregal, kletterte ächz:end darauf und suchte in verstaubten Aktenordnern. Nach einer Weile kletterte er, einen offenen Ordner in der Hand, herunter und zeigte uns ein vorgedrucktes Vertragsformular, das von einer Frauenhand unterschrieben war. Ich las »Doris Clark«.
    »Tagesgage sieben Dollar. Nicht viel, Mr. Healthy.«
    Er zuckte die Schultern. »Sie taugte nicht viel. Ich erinnere mich jetzt. Trällerte ein paar Liedchen, bei denen die Leute sich langweilten. Irgendwann hörte sie auf. Danach habe ich sie nicht mehr gesehen.«
    »Können Sie uns keinen Hinweis geben, warum sie auf hörte? Damals muß sie ziemlich down gewesen sein, wenn sie eine Tagesgage von sieben Dollar akzeptierte.«
    »Sie verlangen wirklich zuviel«, antwortete er. »Mein Gedächtnis ist kein Elektronengehirn.«
    Es war nichts zu machen. Jonathan Healthy verschanzte sich hinter den drei Jahren, die verflossen waren. Die Wahrscheinlichkeit sprach dafür, daß er wirklich nichts Besonderes über Leonie Arfield wußte.
    »Vielen Dank«, sagte ich und wandte mich zum Gehen.
    »Keine Ursache«, antwortete der dicke Manager. »Wollen Sie sich nicht unser Programm ansehen? Es wäre mir eine Ehre, Sie als Gäste des Hauses betrachten zu dürfen.«
    »Keine Zeit.! Dienst!«
    Ja, ich war im Dienst, aber nicht dort, wo ich hätte sein sollen. Das erfuhr ich keine zehn Minuten später.
    ***
    Die Notruf-Zentrale der New-Jersey-Polizei ist mit vier Cops besetzt. Einer von ihnen war Police-Man John Addams. Er nahm die Anrufe entgegen, die über Notr uf bei ihm ankamen, schrieb die notwendigen Stichworte auf einen Formularzettel, reichte den Zettel nach hinten, wo er von einen, der Beamten des Funksprechdienstes in Empfang genommen wurde. Dieser Beamte rief die Streifenwagen, die sich in der Nähe der betreffenden Stelle befanden, an und schickte sie los. Er veranlaßte nötigenfalls auch den Einsatz von Feuerwehr oder

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