Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wesen daraus und aus ein paar Zutaten lediglich geformt.
    Aber wer in aller Welt hatte ihm das schon nachmachen können?
    Con-Ki lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schaute nachdenklich in das klare Wasser jenseits der Glasscheibe. Sie würde ihre Gedanken für sich behalten müssen, überlegte sie. Jeder Biophysiker hätte zehn Jahre seines Lebens dafür gegeben, mit einem Mann wie Kule-Tats zusammenarbeiten zu können. Wenn sie zu erkennen gab, daß sie, die glückliche Auserwählte, sich dabei unbehaglich fühlte, würde man es ihr als Undankbarkeit und vielleicht sogar Hysterie auslegen.
    Die Aras konnten nichts dafür, daß sie mehr als zwei Meter lang und entsetzlich dürr waren. Es war nicht ihre Schuld, daß sie keine Ähnlichkeit mit dem männlichen Ideal von Sphinx hatten.
    Aber im Grunde genommen, dachte Con-Ki, war es das auch gar nicht. Es war die kühle, beinahe frivole Art, wie Kule-Tats mit Leben und Tod operierte, als seien sie nichts weiter als ein Widerstand und eine Kapazität in irgendeinem Stromkreis. Es war das Bewußtsein, mit einem Mann zusammenzuarbeiten, der für Dinge, die in anderen Wesen einen Schauder der Ehrfurcht erregten, ebensoviel Gefühl besaß wie ein Roboter.
    Undankbar und hysterisch oder nicht - Con-Ki wäre viel lieber zu Hause und eine weniger erfolgreiche Biophysikerin gewesen.
    Aber so, wie die Dinge standen, war an ihrer Lage nichts zu ändern.
    Afzot bedeutete Verbannung - wenigstens fünf Jahre lang.
    Das zweite, was Ron auffiel, war, daß seine Helmscheibe von außen beschlug.
    Die Klimaanlage beseitigte den unerwünschten Effekt zwar innerhalb weniger Sekunden. Aber damit war die Frage, warum die Akonen unter der Oberfläche eines trockenen, eiskalten Planeten einen heißen, feuchten Raum angelegt hatten, noch lange nicht beantwortet.
    Lofty Patterson und Larry Randall kamen hinter ihm her. Ron warnte sie vor dem plötzlichen Gravitationswechsel, Sie waren also vorbereitet, aber trotzdem stöhnten sie auf, als der Schock sie traf.
    Meech, wie üblich, war der einzige, der den Übergang von einer Umgebung in die andere gelassen ertrug. Die Frage, in was für eine merkwürdige Örtlichkeit sie da hereingeraten seien, konnte er allerdings auch nicht beantworten.
    Lofty hatte sich inzwischen mit etwas Nützlicherem beschäftigt.
    „Die Luft ist atembar”, erklärte er leise und schaltete die Leuchtscheibe seines kleinen Armbandanalysators ab. „Luftfeuchtigkeit hundert Prozent, Temperatur zweiundvierzig Grad Celsius. Wenn jeder glaubt, daß er das ertragen könnte, dann können wir die Helme abnehmen.” Ron Landry gab sein Einverständnis. Mit einem Knopfdruck löste er die Verriegelung seines flexiblen Helms und klappte ihn über die Schulter zurück. Der Schwall heißer, feuchter Luft, der ihm entgegendrang, war fast noch schwerer zu verdauen als der Gravitationsschock vorhin.
    „Du liebe Güte, wie stinkt das hier!” ächzte Lofty.
    „Ja, wie faules Weißkraut”, bestätigte Meech.
    Lofty wandte sich erstaunt um.
    „Was versteht ein Roboter schon von faulem Weißkraut?” rief er aufgekratzt.
    „Genug, um diesen Geruch zu analysieren”, antwortete Meech ruhig.
    „Hört auf mit dem Unsinn”, fuhr Ron dazwischen. „Meech hat recht, Lofty, schalt deine Lampe an!” Lofty gehorchte sofort. In der feuchten Luft wurde das Licht der Lampe als scharf begrenzter, greller Kegel sichtbar. Die Lichtbahn irrte eine Weile nach rechts und links durch die Finsternis, bis sie plötzlich etwas erfaßte und anhielt.
    Ron traute seinen Augen nicht. Neben ihm seufzte Larry: „Schalt aus, Lofty! Deine Lampe ist betrunken.” Aber das Bild blieb. Vor ihnen, etwa dreißig Meter entfernt, stand ein ausgewachsener Baum. Seine fleischigen Blätter leuchteten blaugrün.
    Lofty drehte seine Hand ein wenig und ließ den Lichtkegel weiterwandern. Andere Bäume kamen zum Vorschein, dichtes Unterholz dazwischen, eine verfilzte Wildnis, ein Urwald unter der Kruste eines unfruchtbaren Planeten.
    „Also...”, sagte Ron Landry, wer mir dafür eine Erklärung geben kann, der gewinnt eine Kiste Whisky.” Es stellte sich jedoch heraus, daß er den Whisky für sich behalten konnte.
    Zögernd fanden sie sich mit der Existenz des Urwaldes ab.
    Eines war klar: Er war nicht natürlich gewachsen. Kalte Steinwüsten wie Afzot waren nicht in der Lage, dicht unter ihrer Oberfläche eine solch üppige Vegetation hervorzubringen. Die Frage hieß also: Welchem Zweck diente der Dschungel?” Ron

Weitere Kostenlose Bücher