Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Unbehagen, „aber so ganz allein möchte ich mich hier nicht aufhalten.” Währenddessen bewegten sich Ron Landrys Gedanken längst in einer anderen Richtung. Ron hatte eine Menge Erfahrung mit den Dschungelwäldern verschiedener Planeten. Er wußte, wie die höherentwickelte Tierwelt eines Waldes auf das Eindringen eines Fremden reagierte. Er erinnerte sich an das unbeschreibliche Gezeter, das die Brüllhunde auf Geron aufführten, als er mit seiner Mannschaft am Ufer eines Urwaldflusses ein Lager aufschlagen wollte. Er hatte das Geschrei der Affen im Amazonasdschungel auf der Erde noch im Ohr - und er wußte, daß Dschungeltiere überall in der Galaxis auf die gleiche Weise reagierten. Vorausgesetzt, sie hatten eine bestimmte Stufe der Entwicklung erreicht.
    Dieser Wald dagegen war schweigsam. Es gab nur vereinzelte Geräusche, und keines von ihnen klang so, als würde es auf die übliche Weise von einem Tiermaul hervorgebracht. Die Schlußfolgerung, die sich anbot, hieß, daß es in diesem Dschungel kein höherentwickeltes Leben gab, Nicht höher, überlegte Ron, als Reptilien.
    Der Gedanke war an sich nicht so absurd. In den Dschungeln der terranischen Frühzeit hatte es so gut wie überhaupt kein Tierleben gegeben, Warum sollte ein ähnlicher Wald nicht auch unter der Oberfläche von Afzot existieren? Auf merkwürdige Art und Weise aber brachte dieser Gedankengang Ron Landry auf eine Idee, der er von da an nachging. Sie betraf die Funktion des Waldes, den Zweck, für den die Akonen ihn hier angelegt hatten. Ron Landry wurde aufmerksam. Wenn die Idee richtig war, dann hatten sie, die Eindringlinge, in der Tat hier auf Afzot ein wichtiges Geheimnis entdeckt.
    Er behielt seine Idee vorläufig für sich.
    Er gab Meech den Auftrag weiterzugehen. In Meechs Kiellinie folgten er und seine beiden anderen Begleiter. Glücklicherweise stieß Meech nach etwa einer Viertelstunde auf eine Art Dschungelpfad.
    Auf diesem wesentlich breiteren Weg kamen sie noch rascher vorwärts als zuvor. Immer noch marschierte der Roboter am Anfang der Gruppe. Nach etwa einer halben Stunde blieb er stehen, wandte sich zu Ron und sagte leise: „Wasser voraus, Sir!” Ron horchte. Er glaubte, leises Plätschern zu hören. Seine Neugierde wurde wach. Hatten die Akonen außer dem Wald hier unten einen See angelegt? Er hieß Meech weitergehen. Nach einer Weile wichen die Wände des Dschungels zu beiden Seiten zurück, und der Lichtschein aus Lofty Pattersons Lampe brach sich in der Oberfläche sanft bewegten Wassers. Lofty hob die Lampe an und leuchtete weit hinaus. Der Strahl reichte aber nicht weit genug, um das gegenüberliegende Ufer zu beleuchten.
    Wenn man bedachte, daß Loftys Lampe ziemlich kräftig war, dann bedeutete das, daß sie vor einem richtigen See standen.
    Der Wald erstreckte sich nicht ganz bis zum Ufer herunter. Ein schmaler Streifen Sandstrand zog sich zwischen Wasser und Dschungel dahin. Ron untersuchte den Sand auf Spuren. Es gab eine ganze Menge. Die meisten sahen so aus, als hätte jemand einen schweren Sack dahingeschleift.
    Nirgendwo gab es die Abdrücke einzelner Gliedmaßen, und Ron fühlte sich in seiner Vermutung über die Tierwelt des Waldes bekräftigt. Er ordnete eine mehrstündige Ruhepause an. Und da er den Pfad, über den sie gekommen waren, für eine Art Tierwechsel hielt, entschied er sich dafür, ein gutes Stück weit zur Seite hin auszuweichen. Er legte keinen Wert darauf, im Schlaf von dem Monstrum, das den Pfad gebrochen hatte, auf dem Weg zur Tränke überrollt zu werden.
    Sie warfen sich einfach in den Sand. Das träge Glucksen des Wassers wiegte sie rasch in den Schlaf. Wach blieb nur Meech Hannigan. Mit positronischem Interesse horchte er in die Finsternis und versuchte, die einzelnen Geräusche zu klassifizieren.
    „Er ist so merkwürdig in letzter Zeit”, dachte der graubraune Klumpen.
    „Ganz so, als hätte er seine Gedanken nicht richtig unter Kontrolle”, antwortete sein unsichtbarer Gesprächspartner. „Nervosität nennt man das.” „Ich möchte wissen, woran das liegt. Von allen, die ich je wahrgenommen habe, war er immer derjenige, der die wenigsten nutzlosen Gedanken dachte.” „Vielleicht ist irgend etwas im Gang, das ihn unsicher macht”, vermutete der andere. „Das ist es ja.
    Ich möchte wissen, was das ist!” Die merkwürdige Unterhaltung wurde unterbrochen. Von außen her drang ein Strom fremder Gedanken auf die beiden Gesprächspartner ein. „Er kommt”, dachten sie

Weitere Kostenlose Bücher