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0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des verunglückten Fahrzeuges Ausschau zu halten.
    Das Flugboot kehrte nach einer Stunde zurück und erklärte, da läge wohl ein Boot mitten auf dem Eis, von dem Piloten aber sei keine Spur zu sehen. Pfamatt ließ es damit bewenden. Es erschien ihm unmöglich, daß innerhalb des Stützpunktes jemand einen ernstzunehmenden Unfall haben solle. Der Pilot - noch wußte er nicht, wer es war - hatte sich zu Fuß auf den Weg gemacht und würde irgendwann morgen früh wieder von sich hören lassen.
    Die Angelegenheit wurde vergessen. Alle Aufmerksamkeit blieb weiterhin auf den Südabschnitt des C-Sektors gerichtet.
    Die Aussicht war katastrophal, aber nicht völlig hoffnungslos. Zweihundertundneunzig Grad absolut waren nicht mehr als rund siebzehn Grad Celsius. Nicht besonders warm. Es würde auf die Kapazität des Wärmegenerators ankommen, wie schnell das Eis schmolz. Vielleicht ließen sich ein paar zusätzliche Stunden gewinnen.
    Und dann gab es natürlich immer noch die Möglichkeit, sich den akonischen Behörden zu ergeben.
    Damit würde zwar bekannt werden, daß Terra auf völlig undiplomatischem Wege versucht hatte, Informationen zu erlangen, und die Diplomatie würde eine Zeitlang mit Hochdruck arbeiten. Aber auf der anderen Seite ließen sich durch einen solchen Schritt vier Menschenleben und ein kostbarer Roboter retten. Das, entschied Ron, war die Sache wert.
    Inzwischen setzten sie ihren Vormarsch dreißig Meter unter der Eisdecke des künstlichen Ozeans schweigend fort. Die Eismassen begannen sich jetzt zu bewegen. Eis hat bekanntlich wegen der eingeschlossenen Luft ein größeres spezifisches Volumen als Wasser. Der gefrorene Ozean beanspruchte also einen größeren Raum, als er es zuvor in flüssiger Gestalt getan hatte. Er war von oben nach unten erstarrt. Nach unten konnte er sich nicht ausdehnen. Entweder lag unter dem Eis der feste Grund mit all seiner Unnachgiebigkeit, oder der Ozean war nicht bis auf den Grund gefroren. Dann lagen unter dem Eis imkompressible Wassermassen.
    Das Eis mußte also die obere Kruste sprengen. Und das tat es auf furchterregende Weise.
    Sie waren etwa eine Stunde lang marschiert, als ein dröhnender Schlag durch die Eiswelt hallte. Larry Randall spürte deutlich, wie das Mädchen neben ihm vor Schreck zusammenzuckte. Meech gab zwar sofort seine Erklärung ab, aber die nahm der unheimlichen Aktivität des Eises nur wenig von ihrer Schrecklichkeit.
    Seit jenem ersten Donner war es nicht mehr ruhig geworden. Es hörte sich so an, als seien überall in der gewaltigen Eisflut riesige Blöcke dabei, sich von anderen zu trennen und sich Raum zu schaffen.
    Eine solche Trennung ereignete sich in unmittelbarer Nähe des Tunnels. Das Fauchen, mit dem die nachströmende Luft den plötzlich entstandenen Hohlraum erfüllte, war deutlich zu hören.
    Nach einer weiteren Stunde brach der sengende Strahl von Meechs schwerem Blaster plötzlich ins Leere. Ron schaute über Meechs Schulter hinweg in eine schmale, tiefe Kluft, deren Sohle er mit seiner kräftigen Lampe nicht erreichen konnte. Gewaltige Eisblöcke hatten sich hier aufgeschoben und zwischen sich eine schmale, tiefe Spalte hinterlassen. Der Tunnel, den Meech mit seinem Blaster grub, mündete fast genau in der Mitte der Stirnwand. Die Mündung war von beiden Seitenwänden gleich weit entfernt, und die Tiefe der Kluft war nicht abzusehen. Die Lage erschien mehr als bedrohlich.
    Ron überließ Meech die Entscheidung. Es war zwecklos, in einer Situation wie dieser einen organischen Verstand zu bemühen, Meech mit seiner Fähigkeit, zehntausend Möglichkeiten in einer Sekunde zu übersehen und logisch gegeneinander abzuwägen, war der einzige, der hier helfen konnte.
    Aber gerade Meech stand in diesen Augenblicken reglos unter der Mündung des Tunnels und benahm sich so, als wüßte er nicht weiter.
    „Was ist los, Meech?” fragte Ron irritiert.
    Sie hatten jetzt offenes Feld über sich. Und ihrer Meinung nach die Suchpatrouillen, die den Piloten des verunglückten Bootes zu finden suchten. Höchste Vorsicht war geboten.
    Meech nahm sich ein paar Sekunden Zeit, bevor er antwortete.
    „Ich empfange keine Streustrahlung”, erklärte er dann. „In unserer Nähe befindet sich kein Fahrzeug.” Und als ob ihm die Sache Spaß machte, fügte er hinzu: „Es sei denn, eines mit Benzinmotor.” Ron brauchte eine Weile, bevor er diese Feststellung mit all ihren Folgen begriff. Mit einem Ruck drehte er sich um und fragte Con-Ki: „Halten Sie es

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