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0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte und daß er nur aus Neugierde geradewegs auf die Scholle zukam.
    Noch verworrener wurde die Lage allerdings, als Con-Ki plötzlich aufsprang und mit ungläubiger Stimme rief: „Das ist doch Kule-Tats!” Ron erkannte Sekunden später, daß sie recht hatte. Die lange, dürre Gestalt, kennzeichnend für die Rasse der Aras, war nicht zu verkennen. Der Mann war sitzend so groß, als stünde er aufrecht im Boot.
    Mit einer eleganten Kurve brachte er das Fahrzeug an den Rand der Scholle, bremste es ab und sprang heraus. Er schien sich zu freuen, wenn Ron seine Miene richtig deutete. Seine hervorquellenden Augen leuchteten.
    „Habe ich Sie endlich gefunden!” rief er auf akonisch. „Steigen Sie ein, wir haben nicht viel Zeit zu verlieren!” Ron war völlig verblüfft.
    „Gefunden ...?” wiederholte er mechanisch. „Haben Sie uns denn gesucht?” „Und wie!” gestand Kale-Tats. „Übrigens ... Sie mich auch, nicht wahr?” „Woher wissen Sie das?” Die Frage kam wie aus der Pistole geschossen.
    Kule-Tats machte eine Geste der Unsicherheit.
    „Von Wissen kann keine Rede sein”, antwortete er. „Ich habe es vermutet. Ich glaube, ich schmeichle mir nicht unnötig, wenn ich mich für den interessantesten Mann auf Afzot halte ... in wissenschaftlicher Hinsicht natürlich.” „Aha”, machte Ron, immer noch ohne jegliches Verständnis. „Und wie war das mit dem Zeit verlieren?” Kule-Tats lachte. Es war das erste Mal, daß Ron einen Ara lachen sah.
    „Die Akonen sind Ihnen auf den Fersen ... oder glauben Sie nicht?” „Ja ... Moment mal... und Sie?” „Ich?” Kule-Tats drehte sich und überflog das schollenbedeckte Meer mit einem sorgfältigen Blick.
    „Ich wollte mich von ihnen nach Terra entführen lassen, ganz wie Sie es vorhatten!” Sie kletterten in das Boot. Niemand wußte eigentlich, was geschehen war. Außer Meech Hannigan vielleicht, aber der schwieg. Ron Landry setzte sich auf die Pilotenbank neben den Ara. Kule-Tats steuerte das Boot vom Rand der Eisscholle hinweg. Er nahm nordöstlichen Kurs. Sobald er eisfreies Wasser erreichte, ging er auf Höchstgeschwindigkeit.
    „Ich wäre Ihnen dankbar”, versicherte Ron, jetzt wieder ganz Herr seines kühlen, raschen Verstands, „wenn Sie mir erklären wollten, worum es hierbei eigentlich geht.” Kule-Tats ließ ein glucksendes Lachen hören.
    „Glauben Sie mir, Terraner”, rief er, fast überschäumend vor Freude, „ich genieße die Lage, in der ich mich befinde. Wir Aras hatten nur selten Gelegenheit, uns an der Überraschung eines Terraners zu weiden. Ihr und mein Volk sind bislang nicht besonders gut miteinander ausgekommen, nicht wahr? Sehr zu unserem Nachteil!” Ron ließ ihn reden, Was wollte er? Eine politische Diskussion?
    „Als reiner Wissenschaftler”, begann Kule-Tats von neuem und wechselte, wie sich herausstellte, das Thema mit einem kühnen Sprung, „wird man auf Afzot über die Vorgänge in der Außenwelt nicht auf dem laufenden gehalten. Man muß sich selber urn Informationen kümmern, wenn man etwas erfahren will. Nun, als Ara bin ich von jeher ein recht wissensdurstiges Individuum gewesen. Ich hielt mich an Pfamatt, den Kommandanten des Stützpunktes, und erfuhr zum Beispiel auch von dem bevorstehenden Angriff des Fragment-Raumschiffes. Pfamatt wußte darüber Bescheid, daß Verhandlungen zwischen der akonischen und der terranischen Regierung im Gange waren. Die Terraner wurden gebeten, Hilfe zu schicken und den Fragtmentraumer zu vertreiben. Weil Pfamatt nicht übersehen konnte, ob die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden würden, schickte er über den Transmitter die meisten seiner Leute nach Sphinx zurück, um sie in Sicherheit zu bringen. Nur eine kleine Besatzung hielt er zurück.
    Ich erfuhr auch, daß die Verhandlungen schließlich Erfolg hatten. Eine kleine terranische Flotte begann, sich mit dem Fragmentraumer herumzuschlagen. Sie jagte ihn schließlich in die Flucht, und Afzot war in Sicherheit. Die Sache schien erledigt. Ich allerdings fragte mich, ob die Terraner die Strukturerschütterungen, die der Teletransport von Pfamatts Leuten verursachte, nicht bemerkt hätten und auf Afzot aufmerksam geworden wären. Ich dachte mir, daß sie im Trubel der Raumschlacht recht bequem einen kleinen Stoßtrupp auf Afzot absetzen könnten, ohne daß die Akonen etwas davon merkten. Ich nahm mir vor, draußen nachzusehen.
    Nun ist das nicht so einfach, den Stützpunkt zu verlassen. Man muß einen guten Grund

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