Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hinaufkommen würde. Das Gestein war glatt und fugenlos. Er entschloß sich, seinen Standort dort zu beziehen, wo die östliche und südliche Flanke am oberen Rand der Halde in einem scharfen Knick zusammenstießen, und führte diesen Entschluß auch sofort aus.
    Auf dem Weg zu seinem Posten betrachtete er seine Umgebung und machte sich ein Bild von der Oberfläche einer Welt, in der Kälte und Gravitation einander die Waage halten mußten, damit das letzte bißchen Atmosphäre nicht auch noch davonflog. Er machte sich tatsächlich „ein Bild”. Denn alles, was er sah, hielt das komplizierte Linsensystem seiner Augen auf einem Mikrofilm fest.
    Er vermerkte es als den Wahrscheinlichkeitsvorhersagen seiner positronischen Kombinatorik widersprechend - mit anderen Worten: als überraschend - daß es auf Afzot Vegetation gab. Sie war aber wenig dazu geeignet, Bewunderung zu erwecken. Graue Flechten, die sich in gewundenen Strängen über den Fels zogen und dünne Moosteppiche, ebenfalls grau, waren überall zu sehen. Meech gewann die für ihn neue Erkenntnis, daß die Materie nach ihren eigenen Gesetzen alle Möglichkeiten einer Höherentwicklung maximal ausschöpft, Auf der Rangleiter der Pflanzenwelt standen Moose und Flechten nicht gerade auf der niedrigsten Sprosse. Es war immerhin bemerkenswert, wie erfolgreich die Natur in dieser lebensfeindlichen Umgebung gewesen war.
    Durch diese Beobachtung aufmerksam gemacht, hielt Meech auch nach tierischem Leben Ausschau. Aber er fand nichts. Er schloß, daß, wenn selbst in der Umgebung ausgedehnter Pflanzenkolonien keine Tiere zu finden seien, es auf Afzot überhaupt keine Fauna gebe.
    Mit dieser Erkenntnis setzte er seinen Weg fort. Von da an achtete er nur noch auf die Anzeigen, die die Instrumente der Energieortung lieferten. Die ganze Zeit über hatte er jene unbestimmte Streustrahlung empfangen, die Ron bewogen hatte, in diesem Gebirgsmassiv nach einem Versteck zu suchen. Jetzt bemerkte er, daß der Empfang um so deutlicher wurde, je höher er stieg.
    Als er sein Ziel erreichte, legte er sich auf den Boden, und sein grauer Raumanzug verschmolz mit der Umgebung. Überraschenderweise fiel hinter der Bergkante das Gelände ziemlich steil wieder ab.
    Meech hatte auf diese Weise einen weiten Ausblick über das nächste Tal und die Wildnis der Berge ringsum. Er suchte die Umgebung ab, Falte für Falte, Stein für Stein, Gipfel für Gipfel. Aber nirgendwo gab es ein Anzeichen für das Vorhandensein intelligenten Lebens. Die Akonen hatten sich gut getarnt.
    Allerdings nicht vor Meech Hannigans empfindlichen Körperorganen. Er hatte die Streustrahlung ihrer Maschinen jetzt deutlich im Empfänger, und er konnte fast auf den Meter genau sagen, wo sie herkam.
    Das Tal vor ihm war schmal und tief eingeschnitten. Die sinkende Sonne erreichte den Grund nicht mehr. Er verschwand in undurchdringlicher Finsternis. Die gegenüberliegende Seite des Tals war keine geschlossene Wand. Sie bestand aus den steil ansteigenden Flanken der Berge, die manchmal dichter, manchmal weniger dicht beieinander standen. Ein paar schoben ihre Ausläufer bis in die Talmitte herein, andere endeten mit schroffen Abstürzen weit im Hintergrund. Es war ein Gelände, wie man es sich verschachtelter und unübersichtlicher nicht mehr vorstellen konnte. Auch ohne Energieortung hätte Meech auf den Gedanken kommen müssen, daß die Akonen den Eingang zu ihrem Stützpunkt, der sicherlich unterirdisch lag, wenn überhaupt irgendwo, dann hier angelegt hatten.
    Seine Wahrnehmung wies auf einen Punkt hin, der auf der Ostseite des Tals etwa dreißig Meter über der Talsohle lag. Der Punkt befand sich inmitten einer weiten Fläche grauen Felsgesteins, das sich fast senkrecht aus dem Tal erhob und weiter oben eine schlanke Felsnadel formte, die tausend oder mehr Meter in die Höhe ragte. Meech nahm die Felswand noch einmal gesondert in Augenschein. Aber auch jetzt gelang es ihm nicht, Spuren der Bearbeitung zu finden. Die Akonen hatten sich vorzüglich getarnt.
    Meech nahm das Bild in seinem fotografischen Gedächtnis auf und machte sich auf den Rückweg.
    Er hatte seine Aufgabe erfüllt.
    Weit vom Schauplatz des Geschehens auf Afzot entfernt, wurde dem Administrator des Solaren Imperiums, Perry Rhodan, folgende Botschaft überreicht: „Die akonische Regierung ist mit Beratungen über die Bildung einer galaktischen Koalition zur Abwehr der außergalaktischen Gefahr einverstanden. Es wird vorgeschlagen, mit den Beratungen

Weitere Kostenlose Bücher