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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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sprechen«, berichtete der Portier.
    »Sollte er wiederkommen, so sind wir nicht da«, sagte Phil »Wir sind überhaupt für Zeitungsleute nicht erreichbar.«
    Als wir aber dann die Mittagsausgabe der Zeitung sahen, hätten wir fast einen Wutanfall bekommen. Der Reporter musste wahrscheinlich durch einen der Polizisten erfahren haben, wer im »Oasis« wohnte, und er hatte Mister Rockerfield interviewt. Der war so ungeschickt gewesen, ihm alles haarklein zu erzählen, und so stand es nun, einschließlich unserer Namen, in der »Desert Sun«.
    »Ich glaube, du hättest doch besser Brillanten-Freds Angebot akzeptiert«, meinte Phil. »Santa Monica ist weit vom Schuss, und hier werden wir jetzt keine ruhige Minute mehr haben.«
    Wir merkten das schon an der Art, wie die anderen Gäste uns beim Mittagessen anglotzten. Um allem aus dem Wege zu gehen, verzogen wir uns. Wenn jemand nach uns fragte, so sollte der Portier die Auskunft geben, wir seien mit unbekanntem Ziel abgereist.
    Im Hospital erfuhren wir, dass es Lucia Sehr viel besser ging. Sie hatte die Nachwirkungen des Heparins überwunden und würde in wenigen Tagen entlassen werden. Wir durften sie sogar besuchen, und bei dieser Gelegenheit gab ich ihr das improvisierte Testament zurück. Dann kam auch Mr. King, der den besten Eindruck auf uns beide machte, und wir überließen däs Pärchen sich selbst.
    Los Angeles hatte noch nichts hören lassen, und so telefonierten wir. Bis jetzt hatte noch niemand den-Versuch gemacht, den Scheck einzulösen, und es würde auch keiner mehr wagen, nachdem die »Desert Sun« die Karten verraten hatte. Mr. Rockerfield mochte ein außerordentlich guter und ausgekochter Geschäftsmann sein, aber er war auch ein Wichtigtuer, der es nicht hatte unterlassen können, sich groß zu tun und damit den Mörder des Dieners zu warnen.
    Wir machten noch einen Besuch bei Lieutenant Haverley, der uns nichts anderes sagen konnte, als dass er wegen des Mordes in der letzten Nacht vollkommen im Dunkeln tappe.
    »Und wenn du mich fragst«, sagte Phil, als wir wieder ins Hotel zurückkehrten, »so war es doch einer von Brillanten-Freds Trabanten. Er selbst hat ein Alibi, das nicht zu erschüttern ist, aber die Sache mit dem Pokerspiel und dem Krach kommt mir Spanisch vor. Derartige Leute tun gewöhnlich ihr Bestes, um nicht aufzufallen. Aber es sieht so aus, als ob die drei es darauf angelegt hätten, sich genau zur Mordzeit bemerkbar zu machen. Weißt du was, ich mache einen kleinen Spaziergang zum ›Oasis‹ und unterhalte mich noch mal mit dem Nachtportier.«
    »Wie du willst'. Ich jedenfalls mache es mir inzwischen bequem«, antwortete ich. »Die ganze Sache wächst mir langsam zum Halse heraus. Wenn wir nur drei von unseren eignen Leuten hier hätten, so könnten wir etwas unternehmen, aber diese lausige Stadtpolizei hatte keine blasse Ahnung.«
    »Wem erzählst du das?«, sagte mein Freund lächelnd. »Leg dich aufs Ohr. Vielleicht fällt dir im Traum etwas ein.«
    Ich versuchte zu schlafen, aber es war einfach zu heiß. Als ich nach einer Stunde wieder nach unten kam, lag eine Ansichtspostkarte aus Santa Monica in meinem Fach. Es war eine Fotografie, allerdings nicht vom Hotel California oder einem der idyllischen Ausflugsziele, sondern vom städtischen Friedhof. Die Adresse war getippt und lautete »G-man Jerry Cotton«. Es war kein Absender verzeichnet, und niemand hatte einen Gruß daraufgeschrieben.
    Trotzdem konnte ich mir denken, von wem die Karte stammte, wenn ich es auch nie werde beweisen können. Auch die Bedeutung war mir unheimlich klar.
    »Wenn du nicht im California-Hotel wohnen willst, dann wirst du auf dem Friedhof Quartier beziehen.«
    Brillanten-Fred wurde massiv. Er wollte uns und insbesondere mich los sein, und zwar unter allen Umständen. Das hieß, dass er etwas vorhatte, wobei wir ihn störten. Leider konnte ich mir nicht denken, was das sein sollte.
    Dann kam ein Lichtblick. Zwei Leute, auf die die Beschreibung der Sinclair und des Rohan passte, hatten sich bei einem Autoverleih einen grauen Buick Roadster gemietet und sich nach dem Weg nach dem Salton See erkundigt. Unsere Leute in Los Angeles waren so klug gewesen, sich die Quittung aushändigen zu lassen und auf Fingerspuren zu untersuchen. Man fand die von Joan Sinclair, und das genügte mir.
    Ich hinterlegte einen Brief für Phil beim Portier und fuhr los. Nach Salton See waren es knapp 35 Meilen, die ich bequem in einer Stunde schaffen konnte. Wie mir der Portier

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