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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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diesem Miller, er könne mir die Steine unverbindlich bringen. Ich war etwas überrascht, als er ankündigte, er werde zwischen zwölf und ein Uhr nachts hierher kommen. Vorher sei ihm das zu seinem Bedauern nicht möglich. Ich war einverstanden und gab ihm meine Karte, damit der keine Schwierigkeiten mit dem Pförtner habe.« Er machte eine Pause und fuhr mit breitem Lächeln fort: »Jetzt werden Sie wahrscheinlich erwarten, ich werde Ihnen sagen, der Mann sei nicht gekommen. Ich denke nicht daran. Er erschien um halb eins und brachte mir die Steine. Auf den ersten Blick sahen sie herrlich und echt aus, aber vielleicht ist Ihnen bekannt, dass man neuerdings Imitationen herstellt, die man erst bei genauer Prüfung als solche erkennen kann. Es sind dazu Instrumente nötig, die ich begreiflicherweise auf einer Ferienreise nicht bei mir habe. Ich sagte ihm das nicht, aber ich traf eine Vorsichtsmaßregel. Ich gab ihm einen Scheck über 250 000 Dollar, und zwar einen Barscheck auf die Kalifornische Staatsbank. Diesen Scheck würde er nicht vor zehn Uhr vormittags einlösen können, und bis dahin konnte ich wissen, ob das Zeug echt war oder nicht. Es war mir dann immer noch möglich, den Scheck zu sperren.«
    Wieder schwieg er, und dann schlug er plötzlich mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Sie werden lachen, wenn ich ihnen sage, dass meine Vorsichtsmaßregel berechtigt war. Vier oder fünf kleine Diamanten von weniger als einem Karat sind einwandfrei, die übrigen gefälscht, und zwar außerordentlich gut gefälscht. Ich habe den Scheck telegrafisch gesperrt und glaubte, dass die Sache damit erledigt wäre.«
    »Dürfen wir wissen, wieso.es Ihnen gelang, die Fälschung so schnell festzustellen? Sie sagten doch selbst, dass Sie hier nicht über die nötigen Hilfsmittel verfügen.«
    »Das war sehr einfach. Ich suchte mir aus dem Telefonbuch den besten Juwelier der Stadt heraus und bot ihm fünfhundert Dollar, wenn er innerhalb einer Stunde mit seinem Handwerkszeug hier sei. Sie können sich bei ihm erkundigen. Er heißt Christie und wohnt in der Indian Avenue. Er meinte noch, so schell habe er noch niemals fünfhundert Dollar verdient.«
    »Eines begreife ich nicht, Mr. Rockerfield«, sagte ich. »Die ganze Transaktion war doch komisch, um es gelinde auszudrücken. Wie sollte ein Mann wie dieser Pride zu Steinen im Werte von 500 000 Dollar kommen. Und was bewog ihn, sich mit der Hälfte als Kaufpreis zufriedenzugeben? Sie hätten doch merken müssen, dass bei diesem Geschäft etwas nicht in Ordnung war.«
    »Ich sagte Ihnen schon, dass ich mir den Rücken gedeckt habe. Ich ließ mir einen Revers unterschreiben, dass die Steine das Eigentum des Verkäufers seien. Das genügte mir. Wenn ich bei allem, was ich je im Leben gekauft habe, hätte nachforschen sollen, ob es gestohlen sei oder nicht, so wäre ich niemals so weit gekommen, wie ich heute bin. Übrigens interessierte es mich, zu erfahren, ob Sie bei diesem Pride meinen Scheck gefunden haben.«
    »Das haben wir nicht. Meiner Ansicht nach wurde der Mann der Steine wegen ermordet, und als man diese nicht fand, hielt man sich an dem Scheck schadlos. Man war wohl mit Recht der Überzeugung, dass niemand Mr. Rockerfield mit einem notorischen Gangster in Verbindung bringen würde. Da der Mörder sicher zu sein glaubte, die Steine seien echt, meinte er, Sie würden kein Interesse daran haben, etwas zu unternehmen. Letzten Endes würde die Bank auch nicht nachkontrollieren, wenn jemand mit einem Barscheck, der Ihre Unterschrift trägt, auftauchte.«
    »Dann will ich Ihnen einen guten Rat geben«, meinte der Millionär. »Treffen Sie Vorsorge, dass der Inhaber des Schecks verhaftet wird. Dann dürften Sie wohl auch den Mörder haben. Die Steine, mit Ausnahme der fünf echten, stehen zu Ihrer Verfügung. Die fünf behalte ich zur Deckung der Unkosten.«
    Natürlich hätte ich ihm sagen können, dass er auch diese herausgeben müsse, denn er hatte gestohlenes Gut gekauft, ohne sich davon zu überzeugen, woher es stammte. Ich hatte aber keine Lust, mich mit dem hohen Herrn zu streiten. Das sollten die zuständigen Instanzen tun.
    Zuerst frühstückten wir einmal in aller Gemütsruhe, und dann holte Rockerfield die gefälschten Diamanten. Sie sahen tatsächlich so echt aus, dass ich ohne Weiteres darauf hineingefallen wäre, aber schließlich verstand ich ja auch nichts davon.
    Um halb acht rief Phil in Los Angeles an und bat, dass jeder, der einen Scheck über 250 000 Dollar

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