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0138 - Der Höllensohn

0138 - Der Höllensohn

Titel: 0138 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Lybischen Wüste, um mich von ihnen unterweisen zu lassen.«
    Ibn Osman hatte zwei Jahre dort gelebt. Dann verließ er jene Marabuts und Fakire, die in Höhlen lebten. Denn sie waren eifersüchtig untereinander, jeder wollte der Frömmste und Heiligste sein. Dabei berauschten sie sich manchmal sogar heimlich mit Alkohol oder Haschisch und führten dann lästerliche Reden.
    Heuchlerisch schoben sie diese Schwäche auf das Wirken und die Versuchungen des Sheitans und wetteiferten dann mit Bußübungen.
    »Es gefiel mir nicht mehr in El Dschof«, sagte Ibn Osman. »Ich zog weiter, und vor fünfzehn Jahren im Monat der Hedschra fand ich jene Höhle, in der ich jetzt lebe. Dort blieb ich. Ich führe ein hartes, einfaches Leben, kasteie mich und will für meine früheren schlimmen Taten büßen.«
    »Dann hilf uns, den Sohn der Hölle zu besiegen, Marabut Ibn Osman«, sagte Zamorra. »Damit rettest du viele Menschen und sühnst deine Verbrecher als Sklavenhändler. Fürchte dich nicht davor, daß wir unterliegen und den Dämon in Wut versetzen könnten, die er an anderen ausläßt.«
    Zamorra legte eine kurze Pause ein.
    »Wenn er mich, den Meister des Übersinnlichen, zu seinem Opfer machen kann, wird der Karawanenfresser keineswegs erzürnt, sondern hochzufrieden sein,« fuhr er fort. »Du hast die starke Baraka meines Amuletts gespürt.«
    Ibn Osman nickte.
    »Du wendest dich nicht mit Schaudern von mir ab?« fragte er Zamorra. »Dir graust es nicht vor dem Blut, das an meinen Händen klebt?«
    »Es steht mir nicht zu, dich zu verurteilen, Ibn Osman«, erwiderte Zamorra. »Du hast dein Leben geändert, bereut und gebüßt. Wenn noch Schuld an dir bleibt, so mußt du das nach deinem Tod mit dem höchsten Richter abmachen. Ich bitte dich um deine Hilfe und biete dir meine Freundschaft an.«
    Der pockennarbige Marabut schaute Zamorra lange an. Seine Gesichtszüge entspannten sich.
    »Ich bin bereit«, sagte er » am Vormittag brechen wir zum Schott al Dschinn auf. Alles weitere erfahrt ihr unterwegs. Behalte das, was ich dir erzählt habe, vorerst für dich, Zamorra. Ibn Osmans Tage sind gezählt, doch zuvor hat er noch eine Aufgabe zu erfüllen.«
    Als Zamorra zu dem Geländewagen und der Lagerstätte zurückkehrte, graute schon der Morgen.
    ***
    Am folgenden Tag fuhren Zamorra und seine Gefährten mit dem Marabut Ibn Osman im Ford Bronco in Richtung In Salah. Ibn Osman hatte nur kurz erklärt, sie könnten über den Schott al Dschinn, den großen Salzsumpf, in das Reich des Dämons gelangen. Der Geländewagen rollte in flottem Tempo auf der Piste durch die Steinwüste.
    Zamorra war, obwohl er kaum geschlafen hatte, voll auf der Höhe und voller Optimismus. Wenn er sich erst einmal im Schloß Foggora befand, würde er Dschfar al Kharum schon stellen und vernichten können, sagte er sich.
    Ibn Osman saß schweigend zwischen Nicole Duval und Roger Marais im Fond. Bill Fleming steuerte. Bald erreichten sie den Rand der Steinwüste. Sie mußten einen Hohlweg passieren, den Felsen wie ein Nadelöhr einengten.
    »Was ist das?« sagte Bill Fleming, trat kurz auf die Bremse und nahm den Gang heraus. Der Ford Bronco rollte langsam weiter.
    »Der Weg ist blockiert.«
    Eine Gesteinsbarriere war quer über der Piste errichtet. Am Anfang des Hohlwegs hielt Bill Fleming an.
    »Nehmt eure Waffen«, sagte Zamorra. »Das sieht mir ganz nach einem Hinterhalt aus.«
    Er hatte noch nicht richtig ausgesprochen, als Kamelreiter mit wehenden Burnussen und blauen Lithams hinter den Felsen und Hügeln hervorgaloppierten. Über dreißig Tuareg waren es, mit Gewehren, Säbeln, Pistolen und Dolchen bewaffnet. Sie umringten sofort den Geländewagen, richteten die Waffen auf die Insassen und gestikulierten heftig.
    Die Kamele schnaubten. Die Stimmen der Reiter mit den blauen Lithams erschollen im Tuareg-Dialekt.
    »Es sind Sheik Abd el Malek und seine Adscher-Tuareg!« rief Roger Marais. »Sie haben uns aufgelauert.«
    Zamorra befahl den anderen, im Wagen sitzenzubleiben, und stieg selber aus. Ein Fluchtversuch war unmöglich. Die Tuareg hätten den Wagen mit Kugeln durchlöchert und die Insassen gleich mit .
    Der Professor hatte den Colt Diamondback in der Tasche. Er zeigte die offene rechte Hand als Zeichen des Friedens. Ein finster aussehender Targi mit einer Säbelnarbe auf der linken Wange ritt vor ihn hin. Wenige Schritte vor Zamorra zügelte er sein weißes Bihari-Kamel.
    »Ich bin Sheik Abd el Malek«, sagte er in gut verständlichem

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