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0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

Titel: 0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uns stand das Wasser bis zum Hals
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wandte sich Bolden zu.
    »Also, wie ist es? Hast du es dir überlegt?«
    »Was springt heraus?«
    »Zwanzigtausend mindestens.«
    »Wie wird geteilt?«
    »Wir beide teilen uns ein Drittel, die beiden anderen Drittel können sich die Leute teilen.«
    »Welche Leute?«
    »Deine und meine beiden.«
    Melec deutete mit einer Kopfbewegung über seine Schulter nach hinten. Erst jetzt sah Jack Bolden, dass im Fond des Wagens noch zwei Männer saßen, die sich bis jetzt so weit in die Polster zurückgelehnt und so schweigsam verhalten hatten, dass er sie jetzt erst bemerkte.
    Einen Augenblick überlegte er noch, dann nickte er.
    »Okay, wir machen mit.«
    »Gut. Du wirst jetzt deinen Leuten sagen, dass sie das tun sollen, was ihnen Dicky sagt. Das ist Dicky.«
    Melec deutete auf den narbenübersäten Kerl, der links hinten im Wagen saß.
    »Weiß er genau Bescheid?«, fragte Bolden.
    »Ganz genau. Deine Leute brauchen nur das zu tun, was er ihnen sagt, und die Sache kann eigentlich nicht mehr schiefgehen.«
    »Gut. Und was tun wir beide bei der ganzen Sache?«
    Melec grinste.
    »Wir holen die Kasse. Du, Mitch und ich. Die anderen lenken unterdessen die Leute vom Werkschutz ab.«
    Jack Bolden drehte sich wieder um und sah nach hinten. Dicky und Mitch, dachte er. Diese Namen muss man sich merken. Nachdem er sich ihre Gesichter eingeprägt hatte, wandte er sich zufrieden wieder an Melec. Der legt mich nicht herein, dachte er. Sollte er es versuchen, kann die Polizei drei bildschöne Beschreibungen von mir kriegen.
    »Also gut«, sagte er entschlossen. »Legen wir los.«
    Melec nickte, wendete den Wagen und fuhr zurück. An der Ecke, wo Boldens Gangster warteten, hielt er an. Dicky und Jack Bolden stiegen zusammen aus.
    Melec hatte das Seitenfenster noch immer offen. Er hielt den Kopf ein wenig näher und lauschte. Es war ziemlich einfach, alles zu verstehen, was Bolden sagte, denn er sprach nicht etwa leise.
    »Hört mal zu!«, sagte er zu seinen Leuten. »Ich habe eine lohnende Sache für uns vor. Wir müssen in zwei Abteilungen Vorgehen. Ihr tut das, was euch dieser Mann sagt. Klar?«
    Melec wunderte sich, dass Bolden keine weiteren Erklärungen gab. Aber die Mitglieder seinen Gang schienen es nicht anders gewöhnt zu sein. Wie eine Herde blöden Viehs senkten sie ergeben die Köpfe.
    »Wir treffen uns hinterher wieder in unserem Unterschlupf. Das ist alles«, beendete Bolden seine Anweisungen.
    Er stieg wieder in den Wagen, und Melec fuhr zurück nach Harlem.
    Unterwegs fragte Jack Bolden: »Wo fahren wir eigentlich hin?«
    »In unseren Unterschlupf«, sagte Melec. »Wir müssen uns noch unsere Waffen holen.«
    »Warum habt ihr sie nicht gleich mitgebracht?«
    »Meinst du, wir fahren mit Maschinenpistolen spazieren? Du brauchst nur in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden, die Cops werfen mal ’nen Blick in deinen Wagen - na, und wenn sie dann Tommy Guns sehen, dann sehen sie vermutlich rot.«
    Bolden nickte nachdenklich.
    »Von der Seite habe ich es nicht betrachtet. Aber du hast recht.«
    »Klar«, sagte Melec. »Ich habe immer recht.«
    Er sagte es so selbstverständlich, dass man die Überheblichkeit kaum merkte.
    Eine Weile unterhielten sie sich über den geplanten Coup. Wenn Jack Bolden nicht ein selbstgefälliger Mensch gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich Misstrauen gefasst, denn Melec und sein Kumpan Mitch waren ein bisschen 26 zu freundlich zu Bolden. Aber der hielt es für eine Art Ehrerbietung vor dem Boss einer so großen Bande, wie es seine nun einmal war.
    Endlich hatte man die kleine Speditionsfirma in Harlem wieder erreicht. Sie bogen in den Hof ein und hielten vor dem Gebäude aus Natursteinbrocken.
    »Komm mit rein«, sagte Melec.
    »Okay.«
    Jack Bolden stieg aus. Er ging um den Kühler herum auf die Seite des Fahrzeuges, wo Melec als Fahrer gesessen hatte.
    Er achtete zu wenig auf Melec. Mitch fragte ihn: »Kannst du denn überhaupt mit einer Tommy Gun umgehen?«
    Jack Bolden lachte nur. Aber er gab, wie gesagt, in diesem Augenblick, zu wenig auf Melec acht. Der hatte ein Klappmesser heimlich aus seiner Hosentasche gezogen.
    Jetzt tippte er Mitch von hinten auf die Schulter. Mitch sprang beiseite.
    Im gleichen Augenblick fuhr Jack Bolden die Klinge des Messers, von einem wuchtigen Stoß getrieben, mitten ins Herz.
    Er verdrehte die Augen, aber von seinen Lippen kam nur noch ein ganz kurzes, röchelndes Husten, dann knickte er in den Knien ein und kippte nach vorn.
    »Das hätten wir«, sagte

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