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0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

Titel: 0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uns stand das Wasser bis zum Hals
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Geräusch?
    Ich konnte nichts mehr ausmachen. Ob ich wirklich stürzte, oder ob ich es mir nur einbildete, jedenfalls verdichteten sich die roten Nebel in meinem Kopf plötzlich zu einer kompakten Masse, die mein Gehirn sprengen wollte. Im letzten Augenblick zuckte ein gelber Blitz durch meinen Schädel, dann waren die Lichter in mir endgültig ausgegangen…
    ***
    Walt Melec und Mitch eilten ins Haus, griffen nach den Maschinenpistolen und hängten sie sich auf den Rücken. Vorsichtshalber banden sie sich Halstücher vor das Gesicht, als sie wieder hinausliefen, um die Leiche von Jack Bolden zu beseitigen.
    »Wo wollen wir eigentlich mit dem Kerl hin?«, fragte Mitch.
    »In den Heizungskeller!«
    Mitch nickte nur. Gemeinsam schleppten sie den Leichnam hinunter in den Keller. Als sie die Metalltür öffneten, stieß Mitch einen Ruf der Überraschung aus.
    »Du, Walt! Sieh mal, wer da liegt!«
    Melec ließ die Leiche los und drehte sich um. Er machte ein paar Schritte in den Raum hinein.
    »Ich werd verrückt!«, brummte er.
    »Das ist ja Cennedy. Himmel, den hat man aber zugerichtet. Der hat ja drei oder vier Kugeln im Rücken. Wo ist denn der Junge?«
    Melecs Stimme war aufgeregter geworden. Plötzlich bückte er sich und hob eine kleine Karte auf, die in einer Zellophanhülle saß. Seine Augen weiteten sich entsetzt, als er den Text darauf las.
    »Was ist los, Walt?«, fragte Mitch gespannt.
    Melec schob die Karte in eine Hosentasche.
    »Ach, nichts weiter! Es scheint, als ob dieser Hund ein Verräter gewesen wäre.«
    »Ein Verräter?«
    »Ja. Aber anscheinend hat ihm der Boss noch früh genug das Handwerk gelegt.«
    Mit einer hasserfüllten Bewegung stieß er Frederick Cennedys Leichnam an. Dann wandte er sich seinem Komplizen zu.
    »Steh nicht so herum! Es hat sich nichts ereignet, was unsere Pläne ändern könnte! Los, zerr die Leiche vollends herein und leg sie neben den Heizungsofen!«
    »Ja, Walt«, nickte Mitch und zog den Kopf ein.
    Diese Tonart kannte er. Es war nicht gut, Melec zu widersprechen oder sonst wie zu reizen, wenn er diese Tonart anschlug.
    Als er Boldens Leiche dicht neben den Ofen gezerrt hatte, fragte er trotzdem, weil er seine Neugierde nicht länger bezähmen konnte, wenn er sich auch vorher ängstlich außerhalb Melecs Reichweite gebracht hatte: »Walt, wo ist aber der Junge?«
    »Du Dummkopf! Glaubst du denn, der Boss legt diesen Hund hier um und lässt dann das Kind allein hier drin? Er wird es mitgenommen haben. Der Boss kennt mehr Schlupfwinkel in Manhattan als wir alle zusammen.«
    Das leuchtete Mitch ein.
    »Wir haben jetzt keine Zeit, noch lange zu quatschen«, sagte Melec mit einem kurzen Blick auf die Uhr. »Wir müssen los! Komm!«
    Sie verließen den Heizungskeller und das Haus und stiegen wieder in den Wagen. Melec steuerte.
    Unterwegs fragte Mitch: »Ich will ja nicht neugierig sein, Walt, aber warum hast du diesen Bolden eigentlich umgelegt?«
    Melec war in Hochstimmung, wie immer, wenn er einem neuen Coup entgegenfuhr. Diese eigenartige Erregung, die ihn in solchen Situationen immer packte, erzeugte eine sonst bei ihm seltene Leutseligkeit.
    »Das ist ganz einfach«, erklärte er. »Bolden ist der einzige, der mich deutlich gesehen hat. Er könnte mich hinterher verpfeifen.«
    »Aber warum sollte er dich verpfeifen? Die Bolden-Gang macht doch durch uns ein Bombengeschäft!«
    Melec lachte.
    »Du Narr! Glaubst du denn im Ernst, wir laden uns eine Bande auf, wenn wir es selber erledigen können? Wir bekämen doch alle nur kleinere Anteile, wenn wir noch mit einer anderen Bande teilen mussten.«
    Mitch schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Aber ich denke, die Bolden-Leute sollen uns bei dieser Sache helfen?«
    Melec lachte wieder.
    »Ja, das sollen sie auch. Aber sie sollen nur die Aufmerksamkeit des Werkschutzes auf sich lenken. Während sie sich mit dem Werkschutz herumschießen, holen wir in aller Ruhe den Zaster ab.«
    Mitch stieß einen schrillen Pfiff aus.
    »Die Bolden-Leute sollen also gar nicht beteiligt werden?«
    »Natürlich nicht! Die sind nur dazu gut, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Bei der Schießerei, in die sie sich mit dem Werkschutz verwickeln werden, haben sie sowieso keine Aussicht, davonzukommen. Dicky führt sie an eine Stelle, wo sie vom Werkschutz so schnell eingekreist sein werden, dass sie nicht davonkommen können.«
    »Und Dicky?«
    »Keine Angst, der bringt sich noch früh genug in Sicherheit, bevor der ganze Rummel losgeht.«
    »Aber

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