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0139 - Im Land des Vampirs

0139 - Im Land des Vampirs

Titel: 0139 - Im Land des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fliehen.
    Ich mußte mich stellen, denn ich wollte dem Grafen einen Besuch abstatten.
    Als ich über die Schulter einen Blick zurückwarf, sah ich den Brunnen leer. Wahrscheinlich würden die drei Weiber jetzt in der Stadt herumerzählen, was sie gesehen hatten.
    Wir gingen durch einen Torbogen, sahen zwei Bettler an den Hauswänden hocken und erreichten belebtere Gassen. Die Türen der Gasthöfe und Schänken standen sperrangelweit offen. Lachen und Grölen tönte uns entgegen. Überall wurde gefeiert und Wein getrunken. Die Wirte und Bedienungen kamen kaum mit der Arbeit nach, so durstig waren die Menschen.
    Vor den Schenken standen zahlreiche Pferde. Halteringe aus Eisen waren in den Hauswänden befestigt. Die Reiter hatten die Zügel ihrer Pferde durch die Ringe geschlauft.
    Sämtliche Straßen führten zum Fluß. Und zwangsläufig auch auf den Marktplatz zu. Oft kamen uns Burschen entgegen, die große Augen kriegten, wenn sie Ilona sahen.
    »He, schöne Maid, sollen wir uns nicht zusammen in ein Heulager legen?«
    »Ja, du kannst mich schon wärmen!« rief ein zweiter.
    »Mit dir würde es Spaß machen!« brüllte ein dritter.
    Wir kümmerten uns nicht um sie.
    Auf dem Markt war das Gedränge groß. Ich legte meinen Arm um Ilonas Schultern, damit sie mir nicht in dem großen Gewühl verlorenging. Nur mühsam kamen wir voran.
    Händler sprachen uns an. Ich sah viel Obst, aber auch kostbare Tücher und Stoffe. Spitzen aus Brüssel, prächtige Gewänder aus dem Orient, Gewürze, Blumen, und allerlei Viehzeug. Vom Hund über die Katze, bis zu Enten, Gänsen und Ferkeln war alles vertreten.
    Über offenen Feuerstellen wurden Schweine gebraten. Als ich den Duft roch, bekam ich Hunger.
    Geld hatte ich keins, deshalb wollte ich tauschen. Ich wühlte meine Taschen durch und fand eine zweite Bleistiftlampe. Die konnte ich opfern.
    Ich sprach kurz mit dem Alten über das Problem, und der wollte die Lampe verkaufen, nachdem ich ihm erklärt hatte, daß sie völlig harmlos war.
    Er schaffte es tatsächlich und brachte gleich mehrere Taler mit. Er wollte sie mir geben, ich lehnte ab.
    Wir kauften uns etwas zu essen. Selten hatte ich einen Schweinebraten gegessen, der besser schmeckte. Dazu trank ich leicht sauren Wein.
    Eine halbe Stunde schlenderten wir über den Markt. Wir näherten uns immer mehr dem Fluß, und ich vergaß auch nicht, einen Blick auf die Burg zu werfen.
    Düster und drohend stachen die Mauern in den jetzt klar gewordenen Himmel. Ein krasser Gegensatz zu dem bunten Treiben auf dem Marktflecken hier.
    Ilona hatte meinen Blick sehr wohl bemerkt. »Da kann man Angst bekommen, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    »Willst du wirklich hin?«
    »Aber sicher.«
    Der alte Marek war richtig aufgedreht, seit er ein wenig Geld in der Tasche hatte. »Sollten wir nicht in eine Schenke gehen?« schlug er vor.
    Ich war einverstanden, nur Ilona hatte ihre Zweifel.
    »John wird dich schon beschützen«, sagte ihr Vater.
    Ich nickte.
    Das nächste Gasthaus war gar nicht weit entfernt. Ein einstöckiger Bau aus grauen Steinen. Die Eingangstür stand weit offen.
    Wir hörten Stimmengewirr und das Lachen der Menschen.
    Als ich eintrat, mußte ich den Kopf einziehen. Unter meinen Füßen befand sich hart gestampfter Lehmboden. Der Raum war so niedrig, daß ich gerade noch stehen konnte, zudem hatte man ihn in zwei Hälften unterteilt.
    Wir befanden uns in der unteren. Zur oberen führte eine Steintreppe hin.
    Dort sah ich noch einen freien Tisch.
    Nicht nur Männer bevölkerten die Schänke. Auch Marktweiber, die ein gutes Geschäft gemacht hatten, ließen hier ihre Taler rollen.
    Ich deutete auf den freien Tisch.
    Marek nickte.
    Nach wenigen Schritten wurde unser Eintreten bemerkt. Einige Gespräche verstummten. Die Menschen starrten nicht nur mich an, sondern auch das Mädchen. Anscheinend konnten sie sich zwischen mir und Ilona nicht entscheiden.
    »Ich fühle mich hier unwohl«, sagte Ilona und hob wie fröstelnd ihre Schultern. Von dem Alten erntete sie für diese Bemerkung einen strafenden Blick. Er wollte auf keinen Fall mehr umkehren, sondern sich ein paar gemütliche Stunden machen.
    »Das vergeht dir auch wieder!« zischte Stephan und drückte seine Tochter sogar noch vor.
    Ich hielt mich da raus und suchte uns den richtigen Weg. Die meisten Männer, die vor den langen Tischen auf Holzbänken hockten, trugen Waffen. Säbel, Degen, Schwerter. Ich sah auch Lanzen an der Wand stehen und Hellebarden.
    Nur Pistolen entdeckte ich

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