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0139 - Im Land des Vampirs

0139 - Im Land des Vampirs

Titel: 0139 - Im Land des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen?« fragte sie.
    »Den Grafen?«
    »Ja.«
    »Dann komm.«
    Die beiden unterschiedlichen Frauen schritten auf den auf dem Podest stehenden Stuhl zu, unter dem sich eine gläserne Platte befand. Die Gräfin drehte den Stuhl zur Seite. »Schau hinunter«, flüsterte sie mit heiserer Stimme.
    Ilona bückte sich.
    Sie blickte durch die Glasplatte. Ihre Augen wurden groß. Im nächsten Moment entwich ein erstickter Laut ihrem Mund.
    Deutlich sah sie den offenen Sarg. Und darin lag – Graf Fariac, der Vampir…
    ***
    Das Mädchen merkte nicht, daß die Gräfin ihre Hände um seine Taille gelegt hatte. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Gesicht des Blutsaugers wenden, auf das der Schein der beiden neben dem Sarg stehenden Kerzen fiel.
    Deutlich sah sie den halbgeöffneten Mund und die beiden langen Zähne, die daraus hervorschauten.
    Eine Gänsehaut rann über ihren Rücken. Sie fühlte sich von diesem Anblick abgestoßen und hingezogen zur gleichen Zeit. Der Vampir bot einen unheimlichen und faszinierenden Anblick.
    »Ist er nicht schön?« wisperte die Gräfin dicht neben Ilonas rechtem Ohr.
    Das Mädchen schwieg.
    Der Graf trug eine dunkle Kleidung. Er mußte auch einen Mantel oder ein Cape um die Schulter hängen haben, denn Ilona sah das rote Schimmern des Innenfutters.
    Schwarz und rot, die markanten Farben.
    Schwarz für die Nacht, rot für das Blut!
    Noch schlief der Graf, doch Ilona war sicher, daß er irgendwann erwachen würde.
    Und dann? Was geschah dann? Sie ahnte, daß er zu ihr kommen würde, und sie fürchtete sich vor dem Augenblick.
    Die Gräfin zog das Mädchen zurück. »Nun hast du ihn gesehen, kleine Ilona«, sagte sie. »Er wird dir das ewige Leben schenken, und er allein wird dein Herr sein!«
    Das Mädchen nickte.
    Die Gräfin aber sagte: »Jetzt kommst du erst mit. Ich werde dir dein Zimmer zeigen, denn dort liegen prächtige Kleider für dich bereit, damit du würdig bist, von ihm geküßt zu werden.«
    Ilona nickte nur.
    Mit gesenktem Kopf ging sie neben der Gräfin her. Sie sah nicht das Lächeln der Frau und sah auch nicht die beiden spitzen Eckzähne, die für einen kurzen Augenblick die etwas vorgeschobene Unterlippe berührten. Auch die Gräfin war eine Untote, die Menschen in den Dörfern hatten schon recht gehabt.
    Sie verließen den Raum und gelangten an eine Treppe, die zu den oberen Gemächern führte. Das Mädchen fand sich in einem langen Gang wieder, an dessen Wänden zahlreiche Gemälde hingen. Sie zeigten blutige Schlachtszenen. Es gab aber auch Portraitbilder. Finstere Männergesichter, die irgendwie alle Ähnlichkeit mit Fariac hatten.
    Ilona fröstelte.
    Vor einer Tür blieb die Gräfin stehen. »Geh da hinein!« ordnete sie an.
    Ilona betrat den Raum.
    Er war prachtvoll eingerichtet. Ein großes Himmelbett mit herrlichen Kissen, Schränken, Tischen, kleinere Stühle. Ein dralles Bauernmädchen stand bereit und verbeugte sich. Ilona glaubte, die Kleine schon unten im Ort gesehen zu haben.
    »Brunhilde wird dich baden und waschen«, erklärte die Gräfin. »Ich komme dann wieder, wenn es soweit ist.«
    Ilona nickte nur.
    Die Gräfin verschwand.
    Ilonas Hand aber fuhr in die Rocktasche, und dort umklammerten die Finger das kleine Kreuz.
    Sie hatte es nicht weggeworfen…
    ***
    Der Sturm hatte kaum nachgelassen, aber die Dunkelheit war stärker geworden.
    Wir befanden uns bereits dicht vor dem Schloß. Der steile Weg hatte sich für den alten Marek als Quälerei erwiesen. Nachträglich ärgerte ich mich, daß wir ihn mitgenommen hatten, aber es war nicht zu ändern. Wir mußten da durch.
    Im Schatten der hohen Burgmauern wuchs dichter Wald.
    Allerdings waren die Bäume bereits entlaubt, so daß sich nur wenig Verstecke für uns boten. Von den sechs Reitern hatten wir nichts gesehen. Wahrscheinlich befanden sie sich zusammen mit der entführten Ilona auf dem Schloß.
    Wie viele Gegner sonst noch auf uns warteten, hatte mir Karel Marek auch nicht sagen können. Ich rechnete allerdings mit dem Schlimmsten.
    Für uns hieß es, ungesehen das Schloß zu betreten. Und das würde schwer genug sein, denn überall standen die Wachen. Auch ich hatte sie auf dem Wehrgang patrouillieren gesehen, und das große Tor war ebenfalls bewacht, wie mir Karel berichtete.
    Im Schutz eines Abhangs schmiedeten wir unseren Plan. Ich schlug vor, die Nacht abzuwarten, um dann in das Schloß einzudringen.
    Die Mareks waren einverstanden, zuerst, dann allerdings sprach Karel dagegen.
    Er schüttelte den

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