Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen

014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen

Titel: 014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Tarling war hierüber nicht wenig besorgt. »Ich wollte, daß sie vor allen Dingen ihrer eigenen Sicherheit wegen beobachtet würde. Lassen Sie bitte einen Mann beim Hotel und telefonieren Sie mir, sobald sie zurückkehrt.«
    »Das habe ich schon erwartet und dementsprechend veranlaßt. - Was werden wir jetzt beginnen?«
    »Ich fahre nach Hertford zu ihrer Mutter. Es wäre möglich, daß ich sie dabei zufällig selbst finde - vielleicht ist sie nach Hause gefahren.«
    »Glauben Sie, von der Mutter etwas erfahren zu können?«
    »Allerhand. Es sind noch verschiedene kleinere Fragen zu klären. Wer ist zum Beispiel dieser geheimnisvolle Mann, der immer nach Hertford kommt und wieder verschwindet? Und warum lebt Mrs. Rider so luxuriös, während sich ihre Tochter ihren Lebensunterhalt als Angestellte in einem Warenhaus erarbeiten muß?«
    »Da steckt sicher etwas dahinter«, gab Whiteside zu. »Soll ich mit Ihnen nach Hertford fahren?«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Tarling lächelnd. »Diese kleine Sache kann ich selbst erledigen.«
    »Ich muß noch auf Milburgh zurückkommen.«
    »Wir kommen immer wieder auf Milburgh zurück«, brummte Tarling. »Nun?«
    »Mir gefällt sein freches Auftreten nicht. Es sieht fast so aus, als ob sich alle unsere Hoffnungen, durch die Revision der Geschäftsbücher irgendwelche neue Anhaltspunkte zu bekommen, nicht erfüllen werden.«
    »Da mögen Sie recht haben. Ich hatte ganz ähnliche Gedanken, aber die Bücher und Akten sind in den Händen der besten Bücherrevisoren. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, werden die es schon herausbringen. Und nicht nur das, sie werden uns auch Fingerzeige geben können, wer für die Unterschlagungen verantwortlich ist. Milburgh bildet sich ein, daß er mit einem blauen Auge davonkommt, wenn erst einmal die Bücherrevisoren an der Arbeit sind. Seine Festigkeit gibt zu denken.«
    Die beiden saßen während ihrer Besprechung in einem kleinen Cafe gegenüber dem Parlamentsgebäude. Tarling wollte eben aufbrechen, als er sich plötzlich an die schweren Bücher erinnerte, die am Morgen zu der Firma der Bücherrevisoren gebracht wurden.
    »Sie sind eigentlich recht spät geschickt worden«, sagte Whiteside ironisch. »Ich kann mich da nur wundern.« »Sie wundern sich?«
    »Warum in aller Welt kaufte er denn gestern drei neue große Geschäftsbücher? Es scheint doch recht dumm von ihm zu sein, diese Bücher zur Revision zu schicken.«
    Tarling sprang plötzlich auf und hätte beinahe vor Aufregung den Tisch umgeworfen.
    »Schnell, Whiteside, holen Sie einen Wagen, während ich die Rechnung bezahle«, rief er.
    »Wohin wollen wir fahren?«
    »Holen Sie schnell ein Auto!«
    Gleich darauf stiegen sie ein.
    »Fahren Sie nach St. Mary Axe«, rief er dem Chauffeur zu.
    »Aha, jetzt geht's um die neuen Geschäftsbücher.«
    »Das werde ich Ihnen später sagen.« Tarling schaute auf seine Uhr. »Sie haben noch nicht geschlossen! Gott sei Dank!«
    Der Wagen wurde an der Überquerung der Blackfriars Bridge aufgehalten, ebenso an der Queen Victoria Street. Plötzlich hörten sie das Schrillen lauter Gongs. Alle Fuhrwerke wichen zur Seite und machten eine Durchfahrt für die Wagen der Feuerwehr frei, die in schnellem Tempo hintereinander herfuhren.
    »Es muß ein großes Feuer sein nach der Anzahl der Wagen«, meinte Whiteside. »Vielleicht ist es auch klein -in letzter Zeit ist man in der City sehr ängstlich geworden, und sie rufen eine Division zusammen, wenn ein Schornstein raucht!«
    Ihr Wagen fuhr weiter, wurde aber an der Canon Street wieder durch ein Feuerwehrauto aufgehalten.
    »Wir wollen lieber aussteigen. Ich glaube, wir kommen schneller zum Ziel, wenn wir zu Fuß gehen«, sagte Tarling.
    Whiteside bezahlte den Taxichauffeur.
    »Wir wollen hier durchgehen, dann sind wir eher dort.«
    Whiteside blieb stehen und wandte sich an einen Polizisten.
    »Wo brennt es?«
    »In St. Mary Axe, Sir. Es ist ein Großfeuer bei der Firma Dashwood & Solomon ausgebrochen. Das ganze Haus soll vom Keller bis zum Dach brennen.«
    Tarling knirschte mit den Zähnen, als er diese Nachricht hörte.
    »Alle Beweise für Milburghs Schuld sind also in Rauch aufgegangen«, sagte er. »Ich glaube zu wissen, was diese Bücher enthielten - ein kleines Uhrwerk und ein paar Pfund Thermit. Das genügt, um alle Beweisstücke für den Mord aus der Welt zu schaffen.«

22
    Von dem stattlichen Gebäude der Firma Dashwood & Solomon blieb nur eine verräucherte Frontmauer übrig. Tarling erkundigte

Weitere Kostenlose Bücher