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014 - Das Haus der boesen Puppen

014 - Das Haus der boesen Puppen

Titel: 014 - Das Haus der boesen Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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dir der Name Eddie etwas? Eddie Gilbert?«
    Sie schien nachzudenken. Schließlich meinte sie: »Nein. Nie gehört. Wer soll das sein?«
    »Angeblich ein Bekannter aus Frankfurt«, erklärte ich. »Wenigstens behauptet er das. Er kommt heute Abend.«
    »Das heißt, dass unser Rendezvous ins Wasser fällt?«
    »Keineswegs«, sagte ich rasch. »Ich möchte, dass du auf jeden Fall dabei bist. Irgendwie ist mir der Kerl nicht geheuer.«
    »Wie meinst du das?«
    Automatisch hob ich die Schultern. »Weiß nicht. Nur so ein Gefühl.«
    Sie gluckste. »Sieht so aus, als käme die dunkle Vergangenheit endlich ans Licht.«
    »Bis bald, Spaßvogel«, sagte ich leicht irritiert.
    »Sicher, mein Bär.«
    Sie legte auf, und ich saß einen Moment nachdenklich vor dem Telefon.
     

     
    »Wie lange kannten wir uns genau, bevor es geschah?« fragte ich sie, als wir kurz vor acht auf das Erscheinen dieses Herrn Gilbert warteten.
    Helen strich ihr dunkles Haar aus dem Gesicht und sah mich mit einem traurigen Ausdruck in ihren dunklen Augen an.
    »Das hast du mich schon so oft gefragt, Charlie. Zweifelst du noch immer an mir?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Aber du musst meine Fragerei verstehen, Helen. Du bist der Anker meiner Existenz. Alles, was ich über meine Vergangenheit weiß, hast du mir vermittelt.
    Es sind keine echten Erinnerungen, nur ein paar Daten. Sie könnten aus dem Leben jedes anderen sein, so wenig Bezug habe ich zu ihnen. In diesen Monaten habe ich nichts anderes getan, als sie auswendig gelernt und immer wieder rezitiert, damit ich sie nicht vergesse. Je öfter du mir darüber erzählst, umso vertrauter wird mir alles. Ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich Einzelheiten wieder vergesse. Das macht mich ganz krank.«
    Sie küsste mich.
    »Armer Charlie«, murmelte sie, aber es klang nicht mitleidig, eher zornig ob der Machtlosigkeit, die uns beiden die Hände band.
    »Wir lernten uns im Oktober kennen, Charlie, vor genau neun Monaten und zwölf Tagen«, erklärte sie geduldig. »Wiederum zwei Monate und fünfzehn Tage, bevor ich dich an jenem unseligen Abend hier fand ohne Bewusstsein und ohne Erinnerung.«
    »Haben wir schon vorher zusammen geschlafen?«
    Sie nickte.
    Ich ballte die Hände und presste sie an die Augen. »Was ist nur geschehen in diesen drei Tagen, in denen ich verschwunden war?«
    Sie zog mir die Hände vom Gesicht. »Wir müssen beide Geduld haben. Ich bin sicher, dass du dich eines Tages erinnern wirst. Aber du solltest dich nicht allein auf das Warten beschränken. Du weißt, was Dr. Fischer damals nach der Untersuchung empfahl.«
    »Ja, ich weiß«, sagte ich ungehalten. »Psychiatrische Hilfe.
    Wir haben uns darüber ja oft genug unterhalten. Ein Psychiater kann mir nicht helfen. Er hat keine Ansatzpunkte, keine Kindheit, keine Pubertät, nichts, worauf er aufbauen könnte. Er hat diese sechs Monate. Er kann nicht mehr tun als ich selber.«
    »Du fürchtest dich davor?«
    Ich schüttelte wild den Kopf. »Nein, ich fürchte mich nicht, aber es ist sinnlos. Siehst du es nicht ein? Du erinnerst dich wenigstens an zwei leidenschaftliche Monate, und all deine noch so realistischen Schilderungen rufen in mir nicht das mindeste wach. In deiner Hand liegen mehr Mittel, als ein Psychiater je haben könnte, und sie vermögen nichts. Nichts!« Ich schüttelte erneut den Kopf. »Nein, Hilfe muss von Leuten wie von dir kommen, die sich erinnern – an frühere Zeiten. Vielleicht weiß dieser Eddie etwas. Und wenn es nur eine Spur ist, die nach Frankfurt führt.«
    Die Türklingel unterbrach mich.
    »Dann mal herein, Eddie«, murmelte ich und sah Helen nach, die zur Tür schritt.
    Herein kam ein schlanker Mann, Mitte Dreißig, mittelgroß, mit einem Dutzendgesicht, das in jener Jovialität strahlte, die mir seine Stimme bereits am Telefon vermittelt hatte. Alles an ihm war durchschnittlich und unauffällig, von der Kleidung angefangen bis hin zur Frisur; selbst der blonde Kinnbart gab seinem Aussehen keinen interessanten Anstrich.
    Sein Blick fiel auf Helen. Seine Augen leuchteten. »Wen haben wir denn da, Charlie, Junge?«
    Helen wich ein wenig zurück vor seiner Überschwänglichkeit, und ich sagte mit überzeugend gerunzelter Stirn: »Charlie? Was soll das, Herr …«
    Er erstarrte mitten im Kompliment und sah mich unsicher an.
    »Aber ich bin Eddie, Eddie Gilbert. Ah, Charlie, willst du damit sagen, dass du mich wirklich nicht mehr kennst? Na, das ist ja ein Ding!«
    Ein wenig schärfer als

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