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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Zentimeter langes, sehr altes Kruzifix
mit wertvoller Silberarbeit.
    Meyerling lächelte. »Gegenwart und
finsteres Mittelalter in einer merkwürdigen Zusammenstellung, nicht wahr? Aber
nur so können wir dem Scheusal Dracula beikommen. Ich werde alles daran setzen,
um seine wahre Höllenfahrt diesmal in die Wege zu leiten. Ich kenne seine
Schwächen …«
     
    ●
     
    »Das Funkgerät sollten Sie besser
in der Hosentasche oder im Jackett tragen«, sagte Larry. »Da ist es
griffbereit.«
    »Sie haben recht.«
    Danach verabschiedeten sich die
beiden Männer. Larry begleitete seinen Besucher zum Lift.
    Nachdenklich kehrte der Agent dann
in seine Wohnung zurück.
    Er wählte die Geheimnummer, die ihn
direkt mit X-RAY-1, dem Leiter der PSA, verband.
    Larry schilderte den Fall und wies
darauf hin, daß er sofort in die Zentrale kommen würde, in der Zwischenzeit
sollten die Computer mit den Daten gefüttert werden, die er aufgrund seines
Gesprächs mit Meyerling nennen konnte. Die Elektronengehirne würden die besten
Möglichkeiten entwickeln und eigene Vorschläge unterbreiten.
    Nach seinem Gespräch setzte sich
Larry mit dem nächsten Polizeirevier in Verbindung. Der Lieutenant, mit dem er
sprach, war ihm nicht unbekannt. Er gab seine Schwester als vermißt an und bat,
die Angelegenheit ganz normal zu bearbeiten. Er wies ausdrücklich darauf hin,
daß sein Name in der undurchsichtigen Affäre auf keinen Fall erscheinen sollte.
Eine Freundin hätte die Vermißtenanzeige aufgegeben. Er wollte damit darauf
hinweisen, daß er sich offiziell in diesem Augenblick nicht in New York
aufhielt und noch nicht das geringste von Miriams Schicksal wußte.
    Das konnte mithelfen, das Leben seiner
Schwester zu schonen. Er wußte es allerdings nicht. Er trieb ein gefährliches
Spiel. Aber er mußte es riskieren.
    Seine Gedanken planten weit voraus.
Ein sofortiges Gespräch mit X-RAY-1 in der Zentrale war nicht mehr zu umgehen.
    Drei Minuten später saß Larry
hinter dem Steuer des Lotus. Der Motor röhrte auf, und schnurrte dann ruhig und
gleichmäßig wie ein Uhrwerk. Das knallrote Gefährt jagte auf die Straße hinaus,
Richtung Central Park.
     
    ●
     
    Sie öffnete die Augen. Miriam Brent
hatte das Gefühl, als ströme Eiswasser durch ihre Adern.
    Es dauerte eine geraume Zeit, ehe
sie begriff, daß sie auf einer einfachen, mit einer harten Matratze
ausgestatteten Liege ruhte.
    Wie kam sie hierher? Was war
geschehen? In ihrem Gehirn pochte und hämmerte es. Sie hatte Mühe, sich an
etwas zu erinnern.
    Benommen erhob sie sich. Der Raum
war in graues Dämmerlicht getaucht. Ein winziges, unmittelbar unter der Decke
liegendes Fenster ließ kaum einen Streifen Tageslicht herein. Der dicke, dunkle
Vorhang befand sich so weit oben, daß sie ihn nicht fassen konnte. Und einen
Stuhl, auf den sie sich hätte setzen können, den gab es nicht.
    Der Raum war kahl. Wie eine Zelle.
    Halb bewußt, halb unbewußt suchte
sie nach einem Ausgang und fand ihn. Die Metalltür gab unter ihrem Druck nach.
Finster war es in dem angrenzenden Zimmer.
    An der Wand entlang standen dunkle,
längliche Holzkisten, die sie irgendwie an Särge erinnerten.
    Miriam Brent wischte sich über ihre
heiße Stirn und rieb sich die Augen. Als hätte sie Fieber, starrte sie auf die
dunklen Särge. Die Wände waren kahl und schmucklos. Nicht mal ein Fenster gab
es hier. Die Luft blieb kühl und trocken.
    Miriam näherte sich der ersten
großen Kiste und hob den Deckel hoch. Mechanisch und traumhaft waren ihre
Bewegungen. Sie sah in der Dämmerung einen menschlichen Körper, der darin lag.
Ohne sich zu besinnen, stieß sie den Deckel einfach auf die Seite. Es
schepperte dumpf, als er auf den harten Boden aufschlug.
    Miriam raubte es den Atem.
    Eine junge Dunkelhäutige lag in dem
Sarg. Das bleiche Gesicht war von einer hübschen Frisur umrahmt. Der Mund der
reglosen Frau war geöffnet, und deutlich sichtbar schimmerten die weißen
Zahnreihen. Die Eckzähne – lang und spitz – berührten die Unterlippe. Ein
dünner Blutfaden klebte noch an den Mundwinkeln und wies daraufhin, daß dieses
junge Mädchen vor gar nicht allzulanger Zeit Blut gesaugt hatte.
    Ein Vampir!
    Miriam war zu schwach und zu apathisch, um zu erschrecken. Sie
stand noch unter den Nachwirkungen der Droge und war noch gar nicht richtig da.
    Die junge Schauspielerin bewegte
sich wie eine Schlafwandlerin auf die nächste Kiste zu.
    Sie stieß den Deckel herab. Ihre
Augen weiteten sich.
    Das Mädchen im Sarg –

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