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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war Lilian
Bowman! Die Freundin, die sie noch in der Anstalt Dr. Astons besucht hatte.
Wann war das nur gewesen? Gestern, vor einer Woche, einem Monat – vor einer
Stunde? Jegliches Zeitgefühl war ihr verlorengegangen. Sie schwamm auf einem
endlosen Strom dahin, ohne zu begreifen, wohin es eigentlich ging und was dies
alles bedeuten sollte. Wären ihre Sinne voll aufnahmefähig, sie hätte dem Druck
dieser Erkenntnisse und Wahrheiten kaum mehr Widerstand entgegensetzen können,
und sie hätte den Verstand verloren.
    »Lilian?« murmelte sie und beugte
sich über die Ruhende.
    Die Angesprochene bewegte zitternd
die Augenlider und hob sie ganz langsam. Aus kalten, bösen Augen starrte sie
auf Miriam. Ihre Lippen verzogen sich zu einem häßlichen Grinsen, und die
langen Vampirzähne wurden sichtbar.
    Es war, als erhalte Miriam einen
Guß mit eiskaltem Wasser ins Gesicht. Mit einem gellenden Aufschrei wich sie
zurück, als Lilian sich aufrichtete. Der Schrei und das Geräusch des über den
Boden rutschenden Sargdeckels, über den sie fiel, schienen ihre benommenen
Sinne wieder zu wecken.
    Drohend und düster rückten die
Wände auf sie zu. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Sie war verloren. Sie
begriff die Dinge, ohne sie sich erklären zu können. Wie ein Blatt, haltlos und
leicht, wirbelte sie herum und prallte gegen einen massigen Körper, der wie aus
dem Boden gewachsen plötzlich vor ihr auftauchte.
    Ein Mann im weißen Kittel,
breitschultrig und muskulös. Chuck Barners!
    Ihre Angst wich augenblicklich.
    Er erschien ihr wie eine
Inkarnation der Erlösung. »Sie haben mir schon mal geholfen«, kam es über ihre
Lippen. »Tun Sie es auch diesmal. Lassen Sie mich hier heraus!«
    Chuck Barners lächelte. Sein im
Verhältnis zu seinem wuchtigen Körper viel zu kleines Gesicht schimmerte bleich
im Dunkeln. Er hielt eine Spritze in der Hand, und ehe Miriam sich versah,
stach die Nadel in ihren Oberarm. Fast augenblicklich verlor sie die Besinnung.
    Barners fing den leichten
Mädchenkörper auf. Er trug Miriam Brent in den Nebenraum und war nicht mehr
scheu oder irritiert durch den duftenden, verlockenden Körper einer jungen
Frau.
    Bisher erfüllte Chuck Barners ohne
Widerrede jeden Auftrag, den er von seinem Herrn, Dr. Aston erhielt. Nun aber
war er, im Bann der Hypnose, zu einem willenlosen Sklaven, zu einem Werkzeug
des Bösen geworden. Er war Draculas ergebener Diener!
     
    ●
     
    »Wenn sich die Dinge als wahr herausstellen
sollten, dann erwächst hier eine Gefahr, die nicht hoch genug einzuschätzen
ist.« Die Stimme von X-RAY-1 klang aus dem Lautsprecher, der vor Larry Brent im
Schreibtisch des PSA-Büros eingelassen war.
    Larry hatte einen ausführlichen
Bericht gegeben und dabei seine Pläne entwickelt. Er brauchte nur noch zu
warten, wie die Auswertung des Computers ausfallen würde.
    Welchen Weg mußte er einschlagen?
    Mit Dr. Aston hatte es seine
besonderen Schwierigkeiten. Er war ein angesehener, erfolgreicher und populärer
Mann, ein Wissenschaftler mit einwandfreiem Charakter. Wenn er in den Sog einer
gefährlichen Macht gerissen worden war und sich nicht mehr daraus befreien
konnte, dann mußte man auch ihm zu Hilfe kommen. Wie groß aber war die Gefahr
schon geworden?
    Larry war sehr beunruhigt über das
Schicksal seiner Schwester, und mit jeder Minute, die verstrich, sorgte er sich
mehr.
    Aufgrund seiner offiziellen
Vermißtenanzeige hatte man inzwischen herausgefunden, daß Miriam Brent gegen
zehn Uhr gestern abend noch einmal aus unerfindlichen Gründen das kleine
Theater am Broadway aufgesucht und sich in ihre Garderobe begeben hatte. Dort
mußte sie wenig später entführt worden sein.
    Man rätselte vergebens herum,
weshalb es zu dieser Entführung gekommen war. Larry hätte vielleicht den einen
oder anderen Hinweis geben können, aber er wußte, daß dies in diesem speziellen
Fall mehr als gefährlich war.
    »… die Wahrscheinlichkeit, daß Dr.
Aston tatsächlich Draculas Blut an sich nehmen konnte, wird von den Computern
nicht ausgeschlossen«, klang die ruhige, väterliche Stimme des geheimnisvollen
Leiters der PSA wieder. »Dr. Aston hatte tatsächlich genügend Gelegenheit,
etwas zu unternehmen und Sie, Larry, zu täuschen, so geschickt zu täuschen, daß
Sie es nicht merkten. – Dr. Astons Anstalt und sein Wirken muß unter allen
Umständen überwacht werden, X-RAY-3! Daß dabei ein besonderes
Fingerspitzengefühl angebracht ist, darauf brauche ich wohl nicht

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